Wegbegleiterin

Mitgehen, Menschen begleiten, ein offenes Ohr haben: Darin sieht Kathrin Müller ihre Hauptaufgabe. Nun wurde die 32-jährige künftige Pfarrerin in einem Gottesdienst am 1. Juli in Bad Godesberg ordiniert.

Die Ordination ist die kirchliche Beauftragung zum öffentlichen Dienst an Wort und Sakrament und zur damit verbundenen Seelsorge. Gleichzeitig tritt sie in Wachtberg ihre neue Aufgabe als Pfarrerin im Probedienst an.

„Ich verstehe mich als Wegbegleiterin, in schönen wie in schweren Zeiten“, erläutert die Theologin. Ins Gespräch zu kommen, ist ihr wichtig. Dazu passt auch ihr Praxisprojekt, das sie im Rahmen ihres zweiten Theologischen Examens in der Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg plante und begleitete: ein lebendiger Adventskalender. Jeden Tag im letzten Advent trafen sich Menschen vor einem individuell gestalteten Fenster, tauschten sich aus, tranken Glühwein oder Kakao. „Das ist praktischer Gemeindeaufbau“, erzählt Müller. „Der Glaube wird weiter gegeben, die Kirche in die Stadt getragen.“

Kathrin Müller ist ein Kind des Ruhrgebiets, geboren und aufgewachsen in Essen. Im Alter von 15 Jahren wechselte sie von der katholischen zur evangelischen Konfession, blieb aber in beiden Kirchengemeinden aktiv. Ihr Theologie-Studium begann sie in Bochum, bevor sie 2002 nach Bonn wechselte. Kathrin Müller ist verheiratet und hat einen fast vierjährigen Sohn. Wegen der Elternzeit-Unterbrechung währte ihr Vikariat insgesamt fünf Jahre. Sie freut sich sehr auf ihre neue Aufgabe in Wachtberg, wo sie seit Herbst 2010 bereits wohnt.

In dem nun folgenden zweijährigen Probedienst wird Kathrin Müller Pfarrer Günter Schmitz-Valadier entlasten. Sie ist vorrangig zuständig für Pech, Villip und Villiprott, einer ihrer Schwerpunkte ist der Konfirmandenunterricht. „Ich freue mich, hier alle Aspekte des Pfarramtes ausprobieren zu können, ohne gleich die volle Verantwortung einer eigenen Pfarrstelle tragen zu müssen.“

Der Gottesdienst, in dem Kathrin Müller ordiniert wird, beginnt am Sonntag, 1. Juli, um 15 Uhr in der Erlöserkirche Bad Godesberg, Rüngsdorfer Straße. Im Anschluss gibt es einen Empfang im Gemeindesaal Kronprinzenstraße.

 
 

 

Uta Garbisch / 20.06.2012

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