SuppenKirche und Wärmewinter

Seit Jahren ein Erfolgsrezept: die SuppenKirche Euskirchen. Foto: Uta Garbisch

Aktion Wärmewinter: Einen Tisch für alle deckt die Evangelische Kirchengemeinde Euskirchen. Und das schon seit fast acht Jahren. Jeden Donnerstag lädt die zur „SuppenKirche“ ins Gemeindezentrum an der Kölner Straße. Das Angebot ist ebenfalls Flutkatastrophen erprobt. Die Kirchengemeinden will „ein sichtbares Zeichen setzen“ und lädt ausdrücklich „alle ein, denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut […]

Aktion Wärmewinter: Einen Tisch für alle deckt die Evangelische Kirchengemeinde Euskirchen. Und das schon seit fast acht Jahren. Jeden Donnerstag lädt die zur „SuppenKirche“ ins Gemeindezentrum an der Kölner Straße. Das Angebot ist ebenfalls Flutkatastrophen erprobt. Die Kirchengemeinden will „ein sichtbares Zeichen setzen“ und lädt ausdrücklich „alle ein, denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht so gut geht: ohne Obdach, ohne Arbeit, Alte und Junge mit wenig Geld, Familien und Alleinstehende, einsame und belastete Menschen und solche, die Hilfe, Wärme und Gemeinschaft suchen“, so Ehrenamtskoordinatorin Iris Hoffmann und Diakon Jens Schramm. Das Motto: „Alle gehören an einen Tisch!“

Jeden Donnerstag steht ein Team bereit zum Gemüse putzen und Kochlöffel schwingen, Tische decken, Essen verteilen und hinterher Klarschiff machen. Das Ehrenamt wird professionell begleitet, regelmäßige werden Fortbildungen angeboten. Mehr als 40 Ehrenamtliche sind im Einsatz.
ev-kirche-euskirchen.de/suppenkirche

Ein ganz ähnliches Angebot gibt es schon seit vielen Jahren in der Johanniskirche in Bonn-Duisdorf. Jeden Mittwoch gibt es eine Suppe besonders für ältere Menschen aber auch für Obdachlose. „Dieses Jahr ist es besonders wichtig“, sagt Pfarrerin Dagmar Gruß und zählt bis zu 30 Gäste pro Mittag. johanniskirche.de

Zum 50. Mal: Heiligabend für Alleinstehende in Euskirchen

Im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche Euskirchen (Kölner Straße 41) treffen sich am Heiligabend um 19.15 Uhr über hundert Menschen, die Weihnachten nicht allein verbringen möchten. Das ist eine große und muntere Runde. Alleinstehende, Wohnungslose, Jung und Alt feiern gemeinsam mit Andacht, Essen und Geschenken. Vom Braten bis zum Nachtisch ist für alles gesorgt. Eine große und muntere Runde. Seit 1972 bieten Diakonie und Kirchengemeinde Euskirchen diese Feier im Gemeindesaal an. Sie wird von zahlreichen ehrenamtlich Mitarbeitenden ganz traditionell gestaltet. Die Teilnahme ist kostenlos, ermöglicht durch Spenden von Privat- und Geschäftsleuten (Anmeldung ist bis 20. Dezember erbeten, Tel. 02251-929015).
diakonie-eu.de

Viele Menschen brauchen dringend Beratung für weitere Hilfen und Unterstützung

Alle evangelischen Kirchengemeinden überlegen und handeln gerade gemeinsam mit den Diakonischen Werken (in Bonn, Euskirchen und Siegburg), wie und was sie Menschen anbieten können. Die Pläne reichen von Suppenküchen bis Einzelfallhilfe für Menschen, die ihre Heiz- und Stromkosten nicht mehr zahlen können oder Beratung brauchen, um staatliche Unterstützung erfolgreich beantragen zu können. „Der Bedarf in unseren Sozialberatungsstellen und anderen Beratungsdiensten ist in diesen Wochen spürbar gewachsen“, erklärt der Bonner Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher.
www.diakonie-bonn.de

Die Kreuzkirchengemeinde im Bonner Zentrum sammelt und verteilt warme Winterkleidung für neu angekommene Geflüchtete aus dem Iran. Christen aus dem Iran versammeln sich seit Jahren an der evangelischen Stadtkirche am Kaiserplatz .
www.kreuzkirche-bonn.de
Die Trinitatiskirchengemeinde Bonn-Endenich bietet jeden Mittwoch ein warmes Abendessen „in geselliger Runde“ im Gemeindehaus an der Brahmsstraße (19-21 Uhr). Zielgruppe sind vor allem Studierende. Bezahlung nach eigenem Ermessen.
www.trinitatiskirche-bonn.de 

Kirchenkreise haben Hilfsfonds aufgelegt – Spenden sammeln

Die Evangelischen Kirchenkreise Godesberg-Voreifel und Bonn haben unter dem Motto „Wärme und Licht“ Fonds aufgelegt zur Unterstützung von Projekten sowie Einzelfallhilfe. Die Bad Godesberger-Voreifeler haben 30.000 Euro aus eigenem Mitteln für diakonische Aufgaben im Angesicht von Energiekrise und Inflation bereitgestellt. Daraus werden vorrangig Initiativen in den Kirchengemeinden und der Diakonie unterstützt. In Bonn sind bereits mehr als 16.000 Euro Spenden zusammenkommen. Eine erste Summe, die allerdings schnell aufgebraucht sein wird. 

Aufrufe, die Energiepauschale zu spenden

Viele Kirchengemeinden, zum Beispiel in Alfter, Bornheim und Zülpich haben dazu aufgerufen, die Energiepauschale nach eigenem Ermessen und Bedarf ganz oder teilweise zu spenden.

Die Christus-Kirchengemeinde Zülpich unterstützt so die Zülpicher Tafel. Und ruft zu weiteren Spenden auf. Insbesondere Menschen, die die staatliche Energiepauschale vielleicht nicht nötig haben, werden um eine Spende gebeten. Weil sie die gestiegenen Energiekosten aus eigenen Mitteln abfedern können.

Für andere dagegen reicht sie kaum, auch angesichts kräftig gestiegener Lebenshaltungskosten. Die Kirchengemeinde lädt in Abstimmung mit der katholischen Gemeinde und „Zülpich hält zusammen“ dazu ein, die Energiepauschale ganz oder in Teilen an die Zülpicher Tafel zu spenden. Diese wird Bedürftige durch Lebensmittelgutscheine unterstützen und so finanziell entlasten.

Außerdem werden evangelische und katholische Kirche die aus der Versteuerung der Energiepauschale sich ergebenen Kirchensteuer-Mehreinnahmen zur Unterstützung von Menschen verwenden, die ihre Energiekosten nicht zahlen können.

Viele Kirchengemeinde helfen ganz konkret mit Lebensmittelgutscheinen, die in den Pfarrhäusern oder Gemeindebüros ausgegeben wird. Dort gibt es bei Bedarf auch immer ein Brot, Obst und einen warmen Tee an der Tür.

Uta Garbisch/Joachim Gerhardt