Superintendent besuchte König-Fahad-Akademie

„Wir haben als evangelischer Kirchenkreis den Interreligiösen Dialogkreis Bad Godesberg mit gegründet. Darum fühle ich mich mit verantwortlich für das, was geschehen ist und möchte im Namen aller Godesberger Gemeinden meinem Unverständnis …

… und Entsetzen darüber Ausdruck verleihen“. Mit diesen Worten distanziert sich Superintendent Dr. Eberhard Kenntner im Gespräch mit dem Direktor der König-Fahad-Akademie, Dr. Ibrahim Al-Megren, von einem fremdenfeindlichen Vorfall in der Akademie.

Schülerinnen und Lehrkräfte hatten am Morgen nach einer Veranstaltung des Dialogkreises Aufkleber mit islamfeindlichem Inhalt entdeckt sowie Flyer, die den Koran in unflätiger Weise verunglimpfen. Am Abend zuvor waren mehr als 60 Personen der Einladung der Schule gefolgt, vor der Veranstaltung des Dialogkreises an einer Führung durch die Akademie teilzunehmen. Und deutlich über 100 Teilnehmende verfolgten interessiert die beiden Referate über das Gottesbild in Christentum und Islam. Erfreut über den großen Zuspruch wurden Planungen für weitere Dialogveranstaltungen aufgenommen.

Diese sollen durch die jüngsten Vorfälle in der Akademie auf keinen Fall gefährdet werden. Dr. Al-Megren bekräftigt seine Bereitschaft, die Schule jederzeit für Interessierte zu öffnen und lädt den Dialogkreis ein, die Akademie für weitere Veranstaltungen zu nutzen. Die Fahd-Akademie sei dabei, die Umwandlung in eine internationale Schule zu vollziehen. Es gebe trotz gegenteiliger Behauptungen keine Korankurse für Externe.

Derzeit findet als offenes Angebot ein Arabisch-Anfängerkurs statt, Ende April soll eine Ausstellung mit Werken Godesberger Künstler eröffnet werden. Darüber hinaus gibt es vielfältige Kontakte zu Bad Godesberger Schulen. Das Fußballturnier wird auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Neu sind ein Kunstwettbewerb zum Thema Umwelt und eine Ausschreibung zu einem mathematischen Wettbewerb. Besonders erfreut zeigte sich Dr. Kenntner über den Ausbau der Kontakte zum evangelischen Amos-Comenius-Gymnasium. Schülerinnen und Schüler wie Lehrkräfte besuchen sich im Rahmen des Religionsunterrichts gegenseitig und informieren sich über die jeweils andere Religion.

Die Islambeauftragte des Kirchenkreises, Elisabeth Thissen, und Superintendent Eberhard Kenntner regten regelmäßigen Informationsaustausch an. Dies wurde von Dr. Ibrahim Al Megren gerne aufgenommen und mit der Zusage bekräftigt, die Bemühungen um die Öffnung der Akademie und Förderung der Integration der hier lebenden Schülerinnen und Schüler unbeirrt fortzusetzen.

 
 

 

27.03.2012

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