Regionale Notfallseelsorge hauptamtlich besetzt

Pfarrer Albrecht Roebke ist seit dem 1. August hauptamtlicher Koordinator der Notfallseelsorge für den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn. Die Arbeitsaufgaben und-abläufe sind dem 45-jährigen Seelsorger bestens bekannt. Er koordinierte die Notfallseelsorge in der Region bereits seit über zehn Jahren ehrenamtlich und war im Hauptamt als Religionslehrer und Seelsorger am Berufskolleg in Hennef tätig. Nun arbeitet Roebke […]

Pfarrer Albrecht Roebke ist seit dem 1. August hauptamtlicher Koordinator der Notfallseelsorge für den Rhein-Sieg-Kreis und Bonn.

Die Arbeitsaufgaben und-abläufe sind dem 45-jährigen Seelsorger bestens bekannt. Er koordinierte die Notfallseelsorge in der Region bereits seit über zehn Jahren ehrenamtlich und war im Hauptamt als Religionslehrer und Seelsorger am Berufskolleg in Hennef tätig. Nun arbeitet Roebke mit einer Dreiviertel-Stelle für die regionale Notfallseelsorge und verstärkt zusätzlich den Pfarrdienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Seelscheid. Seine offizielle Einführung findet am 6. Oktober um 14.30 Uhr in der Evangelischen Kirche Seelscheid statt.

Gewinnung und Qualifizierung von Nachwuchskräften

„Als hauptamtlicher Koordinator der Notfallseelsorge habe ich jetzt Luft, mich um die dringend notwendige Gewinnung und Qualifizierung von Nachwuchskräften zu kümmern, das war durch die stark gestiegenen Einsatzzahlen in den letzten Jahren kaum noch möglich“, so Roebke bei einem Gespräch mit der Presse. Weitere Arbeitsschwerpunkte werden die Betreuung von Polizisten und Feuerwehrleuten nach Einsätzen sein, die Ausbildung von Kriseninterventionskräften an Schulen sowie die Prävention. Darüber hinaus möchte sich Pfarrer Roebke auch in die politische Diskussion um die finanzielle Absicherung der Notfallseelsorge einmischen. Bisher wird dieser wichtige Dienst für die Gesellschaft allein aus kirchlichen Mitteln finanziert.

Dass die Notfallseelsorge hoch geschätzt ist, machte kürzlich auch die Anfrage des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin nach einem einsatzbereiten Auslandsteam deutlich. Wenn irgendwo auf der Welt Großschadensereignisse passieren, bei denen Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland beteiligt sind, schickt das AA eine Gruppe von Spezialisten zur Sondierung vor Ort in die betroffene Region. Startflughafen ist Köln/Bonn. „Inzwischen steht unser Notfallseelsorgeteam“, berichtet Pfarrer Roebke sichtlich zufrieden. „Wir können gewährleisten, dass innerhalb eines Tages ein erfahrener Notfallseelsorger abflugbereit ist“.

Rund 300 Einsätze im letzten Jahr

Vor Ort ist die Notfallseelsorge Bonn/Rhein-Sieg im letzten Jahr zu rund 300 Einsätzen rausgefahren, ein Höchststand seit der Gründung 1998. In der Regel werden die Seelsorger von den Leitstellen der Polizei oder Feuerwehr benachrichtigt. „Unsere Handys sind hintereinandergeschaltet, die Verteilung entscheiden wir nach Einsatzort und Arbeitsschwerpunkten der zur Verfügung stehenden Seelsorger“, sagt Pfarrer Albrecht Roebke. Sein Spezialgebiet ist die Krisenintervention in Schulen, beispielsweise wenn Eltern plötzlich sterben und Todesnachrichten überbracht werden müssen oder Jugendliche Opfer einer schweren Straftat wurden.

 

Etwa 30 Freiwillige stellen derzeit die 24-Stunden-Bereitschaft sicher. Das Notfallseelsorge-Team ist ökumenisch besetzt, im Hauptberuf arbeiten die Mitglieder als Therapeuten, Pflegekräfte oder Seelsorger und haben sich durch Spezialfortbildungen auf die anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet.

 
 

 

ekasur.de / 15.08.2013

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