Partnerschaft, neue Stellen und Finanzen beschlossen

Fast schon "Tradition": Die Kreissynode in der Meckenheimer Jungholzhalle. Foto: Uta Garbisch

Fast schon "Tradition": Die Kreissynode in der Meckenheimer Jungholzhalle. Foto: Uta Garbisch

Die Südafrika-Partnerschaft ist vereinbart und das große Tauffest im Juni 2024 steigt. Außerdem gibt es eine neue halbe kreiskirchliche Pfarrstelle zur Entlastung des Assessors sowie eine Stelle für Klimaschutzkoordination. Das sind die wichtigsten Beschlüsse der diesjährigen Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Los ging es am Vormittag mit dem Bericht von Superintendentin Claudia Müller-Bück. Angesichts […]

Die Südafrika-Partnerschaft ist vereinbart und das große Tauffest im Juni 2024 steigt. Außerdem gibt es eine neue halbe kreiskirchliche Pfarrstelle zur Entlastung des Assessors sowie eine Stelle für Klimaschutzkoordination. Das sind die wichtigsten Beschlüsse der diesjährigen Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel.

Los ging es am Vormittag mit dem Bericht von Superintendentin Claudia Müller-Bück. Angesichts des Angriffs auf Israel durch die radikal-islamische Terrororganisation Hamas mit Berichten und Bildern „unfassbarer Gewalt“ erhob sich die Synode zu einer Schweigeminute. „Zeigen wir auch und gerade jetzt unsere Solidarität mit dem Staat Israel, der in seinem Existenzrecht bedroht ist“, so Müller-Bück. Zugleich sehe man das Leid der palästinensischen Menschen. Sie sei dankbar für jede Form der humanitären Hilfe und echten Bemühung um Frieden in der Region.

Engagierter Bericht: Superintendentin Claudia Müller-Bück. Foto: Uta Garbisch

Hier bei uns in Deutschland habe der Antisemitismus neue Dimensionen angenommen. Müller-Bück rief dazu auf, antisemitischen Narrativen und Verschwörungstheorien zu widersprechen und öffentlich der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 zu gedenken. Außerdem bleibe es wichtig, Geflüchtete zu unterstützen und ihre Integration zu fördern. „Wir machen uns weiterhin stark für Menschen, die bei uns Schutz suchen.“ Mit Blick auf die Abschlussgottesdienst des Kirchentages in Nürnberg und die Anfeindungen gegenüber dem Prediger und Pfarrer Quinton Ceasar sei es wichtig, „Rassismus und Queerfeindlichkeit klar zu benennen und zu widersprechen“. Die nächste Sommersynode habe auch daher das Thema „Kirche in Vielfalt“.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Die neue Partnerschaft des Kirchenkreises mit der Rhenish Church of South Africa wurde nahezu einstimmig beschlossen. Juliane Wächter, Vorsitzende des Arbeitskreises Südafrika Partnerschaft, Wolfgang Thielmann und Skriba Gregor Weichsel stellten das Vorhaben vor. Es gehe um eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Beide Partner haben eine gemeinsame Partnerschaftserklärung erarbeitet „Wir können uns gegenseitig durch unsere unterschiedlichen spirituellen und pastoralen Stile und Methoden bereichern“, unterstrich Daniel Sass in seinem Videogruß. Er ist stellvertretender Moderator der Rheinischen Kirche in Südafrika und „Teilzeitpastor“ in Kapstadt. Beide Partner werden einen Fonds einrichten, mit dem gemeinsame Projekte finanziert werden können. Die südafrikanische Kirche mit 1.500 Mitgliedern wird jährlich einen Euro pro Mitglied beitragen. Der hiesige Kirchenkreis wird 12.000 Euro beisteuern. Weichsel hofft besonders darauf, „dass wir für junge Menschen von Jugendlichen bis hin zu Auszubildenden und Studierenden Möglichkeiten eröffnen, einander zu begegnen, den jeweils anderen Kontext kennen zu lernen“.

„Dich hat der Himmel geschickt!“

Über den Planungsstand zum Tauffest 2024 informierte Pfarrer Tobias Mölleken aus Bad Godesberg. Es wird am 29. Juni 2024 gemeinsam mit den Kirchenkreisen Bonn und An Sieg und Rhein in der Rheinaue gefeiert werden. Das Motto: „Dich hat der Himmel geschickt!“ Ob Säuglinge, Kleinkinder, Grundschul-Kids, Jugendliche oder Erwachsene jeden Alters – alle sind willkommen, um sich auf dem „KunstRasen“ taufen zu lassen. Mit dabei sind Judy Bailey mit ihrer Band, ein großer Kinderchor und Posaunenbläser. Und das Wetter werde auch gut, versprach Mölleken unter Schmunzeln der Synodalen.

Doppelhaushalt 2024/2025 mit neuen Stellen

Außerdem berieten die stimmberechtigten Mitglieder aus den 13 Kirchengemeinden in Bad Godesberg und der Voreifel den Doppelhaushalt 2024/2025. Er kommt ohne eine Erhöhung der kreiskirchlichen Umlage (12,57 Prozent der Kirchensteuer) aus. Vorgesehen sind für die beiden Jahre Defizite von gut 52.000 beziehungsweise knapp 90.000 Euro, die aus Überschüssen der letzten drei Jahre gedeckt werden. Neu ist eine halbe Pfarrstelle zur Entlastung des stellvertretenden Superintendenten (Assessor). Bisher hatte die Landeskirche hierfür eine Pfarrstelle mit besonderem Auftrag bereitgestellt. Dies läuft zum Jahresende aus. Über diesen Vorschlag des Kreissynodalvorstandes diskutierten die Synodalen durchaus und fragten nach anderen Möglichkeiten der Entlastung. Schließlich kam es mehrheitlich zu dem Beschluss, die halbe Pfarrstelle bis zum Ende der Amtszeit des nachfolgenden Assessors zu errichten. Zum Hintergrund: Pfarrer Norbert Waschk wird im kommenden Jahr als jetziger Assessor ausscheiden. Dann steht für die nächsten acht Jahre eine Wiederwahl an.

Der „Neue“ war auch dabei: Tobias Köhler (re.) übernimmt zusammen mit Andrea Elsmann die Geschäftsleitung der Diakonie Bonn und Region. Mit auf dem Foto: Norbert Waschk, Noch-Geschäftsführer Ulrich Hamacher und Claudia Müller Bück. Foto: Uta Garbisch

Außerdem wird das Thema Klimaschutz weiter vorangebracht. Für die Dauer von vier Jahren soll eine koordinierende Stelle eingerichtet werden. Sie soll über Möglichkeiten der Treibhausgasreduktion informieren, Maßnahmen dazu erarbeiten und die Kirchengemeinden bei der Umsetzung unterstützen. Dieses Engagement wird staatlich gefördert, so dass der Kirchenkreis nur einen 30-prozentigen Eigenanteil zahlt.

Die Kreissynode begann am Samstag, 4. November 2023, mit einem Gottesdienst in der Friedenskirche Meckenheim. Danach traf sich das Plenum in der Jungholzhalle Meckenheim. Grußworte sprachen, Holger Jung, Bürgermeister der Stadt Meckenheim, der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß und Alt-Superintendent Mathias Mölleken.