Menschen zusammenführen

Mag die Suchenden: Pfarrer Frank Raschke. Foto: privat

Nach über 27 Jahren in Bad Münstereifel geht Pfarrer Frank Raschke in Ruhestand. Seine Verabschiedung findet im Gottesdienst am 22. Januar statt. „Mir haben immer besonders die Menschen am Herzen gelegen. Und zwar besonders die Suchenden, meist zu finden bei den Einsamen, den Alten, den Jugendlichen“, betont der Seelsorger. Der mit über 50 Ortschaften, verteilt […]

Nach über 27 Jahren in Bad Münstereifel geht Pfarrer Frank Raschke in Ruhestand. Seine Verabschiedung findet im Gottesdienst am 22. Januar statt. „Mir haben immer besonders die Menschen am Herzen gelegen. Und zwar besonders die Suchenden, meist zu finden bei den Einsamen, den Alten, den Jugendlichen“, betont der Seelsorger. Der mit über 50 Ortschaften, verteilt auf 150 Quadratkilometer, die flächenmäßig größte Kirchengemeinde im Kirchenkreis betreut hat.

Sein Thema war immer, Menschen zusammen zu führen, ihnen im Glauben und in der Kirchengemeinde eine Heimat anzubieten. Gastfreundschaft und ökumenische Offenheit, nicht darauf achten, woher der oder die kommt, oder welcher Konfession oder Religion oder Nichtreligion die entsprechende Person angehört, seien in seiner Arbeit entscheidend gewesen. Ihnen allen habe er gerne die Botschaft „Fürchtet Euch nicht!“ weitergegeben. Gottes Gegenwart habe er auch durch seine Erkrankung erfahren. „Es war hart, aber heilsam“, bekennt Frank Raschke, der mit seiner Krebsdiagnose stets offen umgegangen ist und nun aus gesundheitlichen Gründen geht.

Rückblickend seien seine Jahre als Pfarrer sehr schön, aber auch viel Arbeit gewesen. Als Frank Raschke 1995 kam, war das Gemeindezentrum marode und musste umgebaut und renoviert werden. Dazu kam die Gemeindeaufbauarbeit. Zudem entstanden in Bad Münstereifel und ganz in der Nähe in Hümmel große Friedwälder. Protestanten wie Katholiken riefen ihn zu Beerdigungen, eine immense Zusatzaufgabe. Denn anfangs verbot das Bistum Köln seinen Pfarrern, dort Menschen zu begleiten. Auch evangelische Pfarrer aus anderen Städten wollten dorthin nicht mitkommen. „Die ersten Jahre habe ich keinen freien Tag die Woche gemacht. Vier freie Wochen im ganzen Jahr mussten reichen.“ Bei diesem Arbeitspensum war es ihm wichtig, nach der Geburt seiner beiden Töchter Erziehungszeit zu nehmen. Zuletzt haben die Flutkatastrophe und deren Folgen seine Arbeit stark geprägt.

Raschke empfindet große Wertschätzung und Dankbarkeit den Menschen gegenüber, denen er in seiner Arbeit begegnet ist. „Ihre Freundlichkeit und Ihr gelebter Glaube haben mich in meiner Arbeit stets motiviert.“ Deswegen sei er nach einem beruflichen Ausflug an Niederrhein wieder zurückgekehrt und so lange in Bad Münstereifel geblieben.

Frank Raschke (63) ist verheiratet und wird weiter in Bad Münstereifel wohnen. Bereits 1986 kam er nach dem Studium in Bonn als Vikar dorthin und blieb als Pfarrer zur Anstellung. 1989 ging er für sechs Jahre nach Grevenbroich. Dann lockte ihn das gute und rücksichtsvolle Miteinander zurück nach Bad Münstereifel. „Ein wertvoller Schatz“, so Raschke. Sein Ruhestand nun komme mehr oder weniger unvorbereitet. Das Berufsleben habe lange keinerlei Hobbies gelassen. Wichtig sei erst mal seine Gesundheit. „Ich muss die Hände und den Kopf leer haben, um sie mir neu von Gott füllen zu lassen. Das wird passieren, da bin ich mir sicher.“

Die Verabschiedung von Pfarrer Frank Raschke durch Superintendentin Claudia Müller-Bück beginnt im Gottesdienst am Sonntag, 22. Januar 2023, um 14 Uhr in der Evangelischen Kirche Bad Münstereifel, Langenhecke 33. Der Gottesdienst wir zudem auf Youtube übertragen. Im Anschluss findet ein Empfang statt.