Für friedliches Zusammenleben

Auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag erläuterten Initiatoren und Unterstützer das Anliegen von „Wir gehen woandershin“, dem christlich-muslimischen Alternativprogramm für Sonntag, 5. Mai, in Bad Godesberg.  „Wir gehen woandershin“ ist die Antowort des christlich-muslimischen Bündnises auf eine für Sonntag geplante Kundgebung der als rechtsextrem eingestuften Partei Pro NRW auf dem Bad Godesberger Theaterplatz. „Die Argumente der […]

Auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag erläuterten Initiatoren und Unterstützer das Anliegen von „Wir gehen woandershin“, dem christlich-muslimischen Alternativprogramm für Sonntag, 5. Mai, in Bad Godesberg. 

„Wir gehen woandershin“ ist die Antowort des christlich-muslimischen Bündnises auf eine für Sonntag geplante Kundgebung der als rechtsextrem eingestuften Partei Pro NRW auf dem Bad Godesberger Theaterplatz.

„Die Argumente der Rechten werden nicht fruchten“, unterstrich Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann auf der heutigen Pressekonferenz. Das, was in kurzer Zeit an Programm auf den Weg gebracht wurde, sei das normale, alltägliche, Toleranz zeigende Bad Godesberg. Das bestätigte auch Islambeauftragte Elisabeth Thissen: „Ich bin überall auf viel Unterstützung und Energie gestoßen.“ Für Superintendent Dr. Eberhard Kenntner ist der von Christen und Muslimen gemeinsam formulierte Gebetsaufruf ein „neuer, wichtiger Schritt, um gemeinsam aufzutreten“. Er wird ab Freitag in allen Godesberger Kirchen und Moscheen verlesen werden. Er sei wirklich ein Novum, so Haluk Yildiz als Vertreter des Rates der Muslime in Bonn, da „alle Religionsgemeinschaften auf gleicher Augenhöhe reagieren“. Die Provokation von Pro NRW dürfe „nicht mit Gewalt beantwortet werden“, betonte Ezana Elaidi, Vorsitzende des Hauses der Generationen.

„Der Dialog ist uns ganz wichtig“, erläuterte Schulleiter Christoph Weigeldt vom Amos-Comenius-Gymnasium, „Wenn die Kinder nicht zusammen finden, werden wir es nie schaffen.“ Deshalb freut es sich besonders, dass mit dem Aloisiuskolleg und dem PÄDA (Otto-Kühne-Schule) zwei weitere Godesberger Schulen die Veranstaltungen mittragen. PÄDA-Schulseelsorger Philipp Görtz wertet die zahlreichen Gelegenheiten zum gegenseitigen Kennenlernen als politisches Zeichen und große Chance. Er will das Thema auch am Sonntag im Internatsgottesdienst aufgreifen. Um 17 Uhr werden alle Godesberger Kirchen ihre Glocken für 15 Minuten für den Frieden läuten.

Am Sonntag bieten die Initiatoren eine Vielzahl von Begegnungs-, Sport- und Diskussionsangeboten in Godesberger Schulen und Kirchen an. „Wir suchen die Begegnung und das Gespräch mit allen friedliebenden Menschen“, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf von Superintendent Dr. Eberhard Kenntner und Elisabeth Thissen vom Evangelischen Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel und Selim Yesilyurt vom Rat der Muslime Bonn.

Der gemeinsame Aufruf wendet sich gegen jede Art von Religionsfeindlichkeit und lehnt „Auftritte von Provokation, Intoleranz, Einschüchterung und Verleumdung überall in unserer Stadt“ ab. Unterstützt wird die Initiative unter anderem von Dechant Dr. Wolfgang Picken, dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Superintendent Eckard Wüster vom Evangelischen Kirchenkreis Bonn und Stadtdechant Wilfried Schumacher.

Ab 12 Uhr am Sonntag können Interessierte zahlreiche Angebote wahrnehmen. Auf dem Programm stehen arabische Kaffeehausmusik, Diskussionen, Vorträge und Lesungen.

 
 

 

gar / 30.04.2013

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