Ein Segen für andere

150 Jahre sind nicht viel im Angesicht der Ewigkeit. „Trotzdem erfüllen sie uns mit Dankbarkeit“, unterstrich Pfarrerin Susanne Schrader beim Festakt zum evangelischen Jubiläum in Bad Godesberg und Wachtberg. Die Vorsitzende des Evangelischen Konvents konnte am Freitagabend im historischen Gemeindesaal Kronprinzenstraße unter dem Motto „Wir sind so frei“ viele Gäste, zahlreiche Gratulanten und zwei Fachmänner […]

150 Jahre sind nicht viel im Angesicht der Ewigkeit. „Trotzdem erfüllen sie uns mit Dankbarkeit“, unterstrich Pfarrerin Susanne Schrader beim Festakt zum evangelischen Jubiläum in Bad Godesberg und Wachtberg.

Die Vorsitzende des Evangelischen Konvents konnte am Freitagabend im historischen Gemeindesaal Kronprinzenstraße unter dem Motto „Wir sind so frei“ viele Gäste, zahlreiche Gratulanten und zwei Fachmänner begrüßen. Alt-Superintendent Stephan Bitter hatte in seinem Archiv geforscht und berichtete reich bebildert von der bewegten Geschichte und ihren Protagonisten. Wie „Evangelisch im katholischen Godesberg“ gelang und wo es Probleme gab, erläuterte Martin Ammermüller, Vorsitzender des Heimatvereins und selbst 1957 aus Württemberg nach Godesberg gekommen.

Oberkirchenrat Manfred Rekowski gratulierte im Namen der Rheinischen Landeskirche zum Geburtstag. „Tradition und Kirchengeschichte sind eine lebendige Quelle, aus der wir viel schöpfen können.“ Sie zeigten in Godesberg das wichtige Bemühen, sich immer wieder auf veränderte Bedingungen und Kontexte einzulassen. „Damit die Menschen auch weiterhin offene Türen und offene Menschen finden.“

Superintendent Eckart Wüster vom Kirchenkreis Bonn erinnerte daran, dass die beiden Kirchenkreise sich in besonderer Weise verbunden fühlen. Er dankte herzlich für die gemeinsame Arbeit zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger. „Und ich wünsche mir, dass wir uns weiterhin verbunden und aufeinander angewiesen wissen.“

Das Jubiläumsmotto „Wir sind so frei“ heiße, „wir können uns in aller Freiheit neu binden, uns einlassen auf Nöte und Sorgen anderer, unser Leben und unsere Habe mit anderen teilen“, sagte Superintendent Eberhard Kenntner. Die 150-jährige Geschichte der Gemeinde Godesberg sei von solcher Bindung in Freiheit geprägt. Evangelische Einrichtungen wie Schule, Krankenhaus oder Kinderheim wären Ausdruck eines Glaubenslebens, das Dietrich Bonhoeffer mit dem Begriff „Kirche für andere“ beschrieben habe. Kenntner wünsche sich, dass die Gemeinden auch in Zukunft „für andere ein Segen“ seien.

Das 150-jährige Bestehen bezeichnete Dechant Wolfgang Picken als Gottesbeweis. „Ich stehe hier voller Respekt und Anerkennung, dass Sie diese Zeit unentwegt gestaltet und sich der sozialen Verantwortung gestellt haben.“ Er hege keine Zweifel, dass es den Godesbergern und Wachtberg gelinge, diese Geschichte fortzuschreiben.

Als Segen für die Stadt Bonn würdigte Bürgermeister Horst Naaß das Engagement von Christen in der Stadt. Ohne Kirchen und Kirchengemeinden wäre Bonn um vieles ärmer. Sie gäben den Menschen „Heimat in der Stadt, stiften Identität und fördern den Zusammenhalt“.

Die gute Partnerschaft von Stadt und Kirche würdigte auch Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann. Sie zitierte in ihrem Glückwunsch die Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt: „Gott ist erfolgreich, seit mehr als 2000 Jahren floriert seine Firma alles in allem ziemlich gut.“ Dies sei so, weil auch die Gemeinden Godesbergs und im Ländchen dazu beigetragen hätten.

 
150 Jahre evangelisch im katholischen Godesberg – Vortrag von Dr. Martin Ammermüller (Kurzfassung)
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Text und Fotos: Uta Garbisch / 05.07.2011

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