Doppelte Solidarität?

Kann es eine doppelte Solidarität gegenüber dem Volk Israel und dem palästinensischen Volk geben? Dieser Fragen geht die Theologin und Politologin Dr. Beate Sträter in einem Vortrag mit anschließender Diskussion nach am Freitag, 23. Januar. Als Mitglied des landeskirchlichen Ausschusses Christen-Juden legt Sträter den Schwerpunkt ihres Engagements auf den Dialog: „Mir ist besonders wichtig, beide Perspektiven […]

Kann es eine doppelte Solidarität gegenüber dem Volk Israel und dem palästinensischen Volk geben? Dieser Fragen geht die Theologin und Politologin Dr. Beate Sträter in einem Vortrag mit anschließender Diskussion nach am Freitag, 23. Januar.

Als Mitglied des landeskirchlichen Ausschusses Christen-Juden legt Sträter den Schwerpunkt ihres Engagements auf den Dialog: „Mir ist besonders wichtig, beide Perspektiven in einen konstruktiven Dialog zu bringen. Dabei sind mir die Schwierigkeiten, die hiermit aufgrund der politischen Situation verbunden sind, durchaus bewusst.“
Vor über einem Jahr hatte die Johannes-Kirchengemeinde mit dem Film „Wir weigern uns Feinde zu sein“ eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Israel-Palästina eröffnet. Im Januar letzten Jahres hat der amerikanische Jude Mark Bravermann mit Teilnehmenden seine israelkritische Position diskutiert und dabei der deutschen Evangelischen Kirche zu einseitige Israeltreue und Schweigen zur Not der Palästinenser vorgeworfen.
Auch der Evangelischen Kirche im Rheinland wird häufig vorgeworfen, dass sie sich nicht eindeutig genug zur bedrängenden Situation der Palästinenser äußert. Vielmehr sei aufgrund theologischer Entscheidungen und der Äußerung, die Errichtung und den Fortbestand des Staates Israel als “Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinem Volk“ zu bezeichnen, eine einseitige Wahrnehmung vorprogrammiert.
Wie ist diese Formulierung theologisch zu verstehen? Ist damit jede israelische Politik legitimiert? Kann es eine doppelte Solidarität gegenüber dem Volk Israel und dem palästinensischen Volk geben? Wie ist in diesem Zusammenhang das Kairos-Papier der palästinensischen Christen zu bewerten? Und warum ist es so schwer, zu einem gerechten Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu kommen?
Diesen Fragen soll an dem Vortrags- und Gesprächsabend nachgegangen werden, wobei es den Verantwortlichen besonders darauf ankommt, in einen Dialog mit Vertretern der unterschiedlichen Positionen zu dieser schwierigen Problematik zu kommen.

Referentin Beate Sträter ist Theologin und Diplom-Politologin mit dem Schwerpunkt der Politik des Vorderen Orients. Sie war die Beauftragte des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel für den Dialog mit den Muslimen und ist seit einigen Jahren Schulreferentin in Bonn, seit kurzem auch die Vertrauensfrau des Jerusalemvereins für das Rheinland.

Beginn ist am Freitag, 23. Januar, um 19.30 Uhr, im Bad Godesberger Matthias-Claudius-Gemeindehaus, Zanderstraße 51.

 
 

 

Pfr. i.R. Ernst Jochum, Cay Gabbe, Hans-Georg Kercher / 15.01.2015

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