Der Welt ein menschlicheres Gesicht geben

Kein Platz war mehr frei in der Friedenskirche, als Superintendent Mathias Mölleken, Assessor Norbert Waschk und Skriba Claudia Müller-Bück in ihre neuen Ämter eingeführt wurden. Gleichzeitig entpflichtete Präses Manfred Rekowski Superintendent Kenntner. Leidenschaft und Begeisterung waren die zentralen Themen in der Antrittspredigt von Mathias Mölleken. „Welche Leidenschaft macht uns aus – was trägt und bewegt […]

Kein Platz war mehr frei in der Friedenskirche, als Superintendent Mathias Mölleken, Assessor Norbert Waschk und Skriba Claudia Müller-Bück in ihre neuen Ämter eingeführt wurden. Gleichzeitig entpflichtete Präses Manfred Rekowski Superintendent Kenntner.

Leidenschaft und Begeisterung waren die zentralen Themen in der Antrittspredigt von Mathias Mölleken. „Welche Leidenschaft macht uns aus – was trägt und bewegt uns?“ Christen erlebten die Diskrepanz zwischen freiheitlichem Anspruch und Lebenswirklichkeit. „Wir stoßen auf bestimmte Bedingungen in unserem Leben, in unserer Welt, die nicht durch Beschwichtigung oder Verharmlosung gelöst werden können. Wo uns Konflikte aufs Äußerste herausfordern – wie im Moment auch. Da werden Menschenrechte mit Füßen getreten, Menschen verfolgt, verschleppt oder aus Fanatismus ermordet. Da, wo (Meinungs-)Freiheit eingeschränkt werden soll. Wir sind tief getroffen und fragen uns erschüttert: Welcher Geist verschafft sich da Raum?“ In solchen Situationen zähle Eindeutigkeit und Parteinahme.

Der Heilige Geist mache frei, „sich denen an die Seite zu stellen, die Hilfe, Zuwendung und unsere Stimme brauchen“. Ermutigend sei, dass sich immer wieder Menschen ansprechen und gewinnen lassen, um „mitzumachen, unserer Welt ein menschlicheres Gesicht zu geben.“ Er plädierte dafür, dies ohne Berührungsangst zuzulassen und sich von manch frischer Brise überraschen zu lassen: „Einfach an einigen Stellen auch Kirche anders zu denken und zuzulassen.“

Haltung ausgestrahlt

Präses Rekowski dankte dem scheidenden Eberhard Kenntner. Er habe als Superintendent „eine Haltung ausgestrahlt, dass die eine Ebene der anderen nichts voraus hat“. Dies habe Kenntner ausgezeichnet und Rekowski habe sich auch einiges von ihm abgeguckt.

Zu Abschied und Neubeginn gab es zahlreiche Grußworte, darunter vom Bonner Superintendenten Eckhart Wüster, von Angelika Zädow, Superintendentin aus Halberstadt und früher hiesige Synodalassessorin, von katholischer Seite vom stellvertretenden Kreisdechanten Rhein-Sieg Dr. Reinhold Malcherek, sowie EKiR-Kirchenrat Jürgen Sohn, Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher und dem Meckenheimer Bürgermeister Bert Spilles. Mit Applaus begrüßten die Gottesdienstbesucher Hazem Alam Eldim von der König-Fahad-Akademie in Bad Godesberg.

Mathias Mölleken (57) stammt vom Niederrhein, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Mölleken studierte in Bonn und Göttingen. Sein Vikariat absolvierte der Seelsorger in Bad Honnef, den Probedienst in Siegburg. Seine erste Pfarrstelle übernahm er in Duisburg-Rheinhausen. Im Jahr 2000 kam er nach Meckenheim. Er war als Assessor bereits seit vier Jahren stellvertretender Superintendent und gehört dem Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes Bonn und Region an.

Mit Norbert Waschk ist der bisherige Skriba als Synodalassessor neuer stellvertretender Superintendent. Der 53-jährige ist seit 20 Jahren Pfarrer in der Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg. Claudia Müller-Bück ist seit fünf Jahren Pfarrerin in Swisttal. Die Theologin ist 39 Jahre alt und hat dort eine 75-Prozent-Stelle.

 
 

 

Text und Fotos: Uta Garbisch / 10.01.2015

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