Begegnung ermöglichen

Wenn Ezana Elaidi die Kontoauszüge ihres Vereins studiert, ist sie manchmal sehr gerührt. Weil selbst Jugendliche ihr Taschengeld gespendet haben. Jetzt sammelten auch alle Bad Godesberger Kirchengemeinden für das neue Café des „Haus der Generationen“. Konkret geht es um eine zusätzliche Fluchttür, deren Einbau nach Maßgabe des Bonner Ordnungsamtes eine Grundbedingung für die Öffnung des […]

Wenn Ezana Elaidi die Kontoauszüge ihres Vereins studiert, ist sie manchmal sehr gerührt. Weil selbst Jugendliche ihr Taschengeld gespendet haben. Jetzt sammelten auch alle Bad Godesberger Kirchengemeinden für das neue Café des „Haus der Generationen“.

Konkret geht es um eine zusätzliche Fluchttür, deren Einbau nach Maßgabe des Bonner Ordnungsamtes eine Grundbedingung für die Öffnung des Cafés ist. Kostenpunkt 3.000 Euro Materialkosten. Auf Initiative der Presbyterin Helgard Rehders und und des dortigen Pfarrers Jan Gruzlak sammelte die Evangelische Johannes-Kirchengemeinde in vier Gottesdiensten im Dezember für das Projekt. „Damit das Haus endlich eröffnet werden kann“, so die Godesbergerin, die auch Mitglied im Islambeirat des Kirchenkreises ist. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 1.482,93 Euro kamen zusammen. Wir spenden für die nötige Tür, „weil wir überzeugt sind, dass dieser Verein mit dem neuen Zentrum den Alltag im südlichen Bad Godesberg positiv prägen wird“, so Gruzlak bei der Übergabe.

Weitere 300 Euro sammelte die Erlöser-Kirchengemeinde, rund 200 die Heiland-Kirchengemeinde. Ein Beitrag aus der Thomas-Kirchengemeinde kommt noch hinzu. Am Donnerstag übergaben die Vertreter der Kirchengemeinden ihre Spenden an Ezana Elaidi und den stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Moustafa Sabbagh.

Die Spendenidee sei ein wegweisendes Zeichen für gutes Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen hier vor Ort, unterstreicht die Islambeauftragte des Kirchenkreises, Elisabeth Thissen. „Evangelische Christen spenden für die Tür in einer muslimischen Einrichtung, um dort konfessionsübergreifende Begegnungen zu ermöglichen.“ Thissen wirbt für weitere private Spenden und hat bereits einige Zusagen. Die neuen Räume befinden sich mitten im Umbau. In Eigenleistung wurden Wände entfernt, es fehlt noch an der Inneneinrichtung und zum Beispiel einer geeigneten Kaffeemaschine.

Das Nachbarschaftscafé in der Meckenheimer Straße in Mehlem soll allen Bewohnern der Region offen stehen. Schwerpunkt der Arbeit wird ein „offenes“ Jugendcafé sein, also eine Anlaufstelle für Jugendliche unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Ezana Elaidi ist seit Jahren in dem Bemühen um muslimische Jugendliche und ihre Eltern ehrenamtlich aktiv und wird dabei sowohl von der Godesberger Bezirksbürgermeisterin als auch der Integrationsbeauftragten der Stadt Bonn unterstützt. Der Verein hat aktuell rund 90, hauptsächlich jugendliche Mitglieder. 26 Nationen sind vertreten, nahezu alle mit deutscher Staatsbürgerschaft. Im Frühsommer soll das Café eröffnet werden. Schon jetzt darf das Haus mit kleinen Gruppen arbeiten. Im Angebot sind Mutter-Kind-Kurse, Hausaufgabenhilfe, Arabischunterricht für Kinder und Erwachsene sowie Malgruppen mit älteren Schülerinnen. Geplant sind Deutsch als Fremdsprache und Bastelkurse in der bereits voll ausgestatteten Werkstatt.

Wer das Projekt unterstützen möchte, wendet sich an Elisabeth Thissen, Synodalbeauftragte für Christlich-Islamisches Gespräch, Mail dialog-bgv@ekir.de.

 
 

 

Uta Garbisch / 07.02.2014

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