Jugendarbeit und Kirchenmusik standen im Zentrum

Lokalhistorisch bedeutsam begann die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Denn erstmals überbrachte Haluk Yildiz als Sprecher des Bonner Rats der Muslime den Abgeordneten aus den 13 Kirchengemeinden Grüße. Wichtige Themen des Kirchenparlaments in der Bad Godesberger Christuskirche waren die zukünftige Gestalt der kreiskirchlichen Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik und das Ende der Mbandaka-Partnerschaft. In seinem […]

Lokalhistorisch bedeutsam begann die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Denn erstmals überbrachte Haluk Yildiz als Sprecher des Bonner Rats der Muslime den Abgeordneten aus den 13 Kirchengemeinden Grüße.

Wichtige Themen des Kirchenparlaments in der Bad Godesberger Christuskirche waren die zukünftige Gestalt der kreiskirchlichen Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenmusik und das Ende der Mbandaka-Partnerschaft.
In seinem Grußwort setzte sich Haluk Yildiz dafür ein, dass islamischer Religionsunterricht für muslimische Kinder an allen Schulen eingeführt wird. Sprache sei nicht das einzige Mittel, um Integration zu leisten, so Yildiz. „Nach 40 Jahren Migrationsgeschichte müssen wir uns alle einzeln fragen, was er oder sie für den Dialog getan hat.“
Nahezu einstimmig beschlossen die 76 stimmberechtigten Mitglieder der Synode die Umwandlung des bisherigen Jugendpfarramtes in ein Jugendreferat. Der Kreissynodalvorstand wird der Synode nun zum nächsten Treffen im Mai 2007 einen Beschlussvorschlag für eine Stelle dort vorlegen. „Das ist ein wichtiges Zeichen“, unterstrich Superintendent Dr. Eberhard Kenntner. „In Zeiten, in denen viel über die Chancenlosigkeit der Jugend geredet wird, nehmen wir unsere Verantwortung für Jugendliche wahr und werden unserer diakonischen Verantwortung gerecht.“

 

Fachausschuss soll Zusammenarbeit fördern

Als erster Kirchenkreis im Rheinland richteten die Synodalen einen Fachausschuss für Kirchenmusik ein. Er soll die Aktivitäten in den Gemeinden koordinieren und gemeindeübergreifende Projekte fördern. Das ist auch das Ziel von Kreiskantor Hans-Peter Glimpf: „Ich wünsche mir ein Mehr an Zusammenarbeit an der Basis.“ Das neue Gremium berät zudem die Kirchengemeinden, die Kreissynode und den Kreissynodalvorstand in Fragen der kirchenmusikalischen Arbeit.
Die seit 1985 bestehende Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Mbandaka im Kongo wurde beendet. Gründe sind der „Verlust an lebendiger Kommunikation“ und der „Vertrauensschwund zwischen den beiden Kirchenkreisen“. Selbstkritisch bekannte die Synode: „Wir müssen uns eingestehen, dass unsere Motivation nicht ausreicht, die Partnerschaft weiter zu führen.“ Die vorhandenen Rücklagen sollen für vergleichbare Projekte im Kongo, wie etwa der Aids-Prävention, eingesetzt werden.
Als Vorbote des Kirchentags in Köln 2007 überreichte Pfarrer Siegfried Eckert Superintendent Dr. Eberhard Kenntner ein großes blaues Fass mit dem Haifisch-Logo. Es wird beim Kirchentags-PreEvent am Himmelfahrtstag 2007 in der Bonner Rheinaue mit 30 Litern Wasser befüllt werden. Denn der Rhein und seine Zuflüsse prägen das Gesicht der Rheinischen Landeskirche. Beim Kirchentag wird dann das Wasser aus allen 44 rheinischen Kirchenkreisen unter dem Motto „Das Rheinland strömt zusammen“ symbolisch zusammenfließen.

 

Haushalt, Wahlen und ein Kompliment

Die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden beschlossen den Haushaltsplan für das Jahr 2007 mit einem Gesamtvolumen von 2,48 Millionen Euro. Damit liegen die geplanten Ausgaben rund 150.000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres. In den Fachausschuss für Kinder- und Jugendarbeit wählten die Synodalen Daniela Dirks, Zülpich, und Sabine Liebchen, Swisttal. Neu im Arbeitskreis für Mission und Ökumene ist Bärbel Pohla aus Zülpich. Melanie van Bebber aus Weilerswist war als neue stimmberechtigte Abgeordnete zugegen. Die 19-Jährige ist damit die zweite Vertreterin der jüngeren Generation.
Grußworte sprachen zudem Dechant Helmut Powalla von der Katholischen Kirche, der ACK-Vorsitzende Herwig Mauschitz und Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann. Sie dankte besonders für die evangelische Kinder- und Jugendarbeit in Bad Godesberg.
Ein großes Kompliment machte Dr. Eberhard Kenntner der Synode für ihre Gesprächskultur. „Wir sind ans Eingemachte gegangen, haben aber nicht gestritten“, so der Superintendent. Die Voraussetzung für einen gelingenden Dialog sei das eigene Profil. Und so „ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Synode“. Besonders freute er sich über das Kommen von Haluk Yildiz vom Rat der Muslime. „Der Islam ist kein Block von gewaltbereiten Menschen, sondern von Menschen, die ihr Leben vor ihrem Gott verantworten“, betonte Kenntner.

Hinweis an die Redaktionen: Aufnahmen von der Kreissynode können Sie hochauflösend von unserer Website herunterladen, wenn Sie die Lupe unter den eingestellten Fotos anklicken.

 
 

 

Uta Garbisch / 04.11.2006

 

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