Zwischen biblischer Botschaft und zukünftigen Aufgaben

In Meckenheim-Merl tagte am 5. November 2005 die Herbstsynode des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Kooperationen in der Jugendarbeit, der Haushalt 2006 und der Kirchentag 2007 standen auf der Tagesordnung der 68 Abgesandten aus den 13 Gemeinden. „Als evangelische Gemeinden müssen wir die biblische Botschaft des Evangeliums als Messlatte ins Spiel bringen.“ Das forderte der Superintendent des […]

In Meckenheim-Merl tagte am 5. November 2005 die Herbstsynode des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Kooperationen in der Jugendarbeit, der Haushalt 2006 und der Kirchentag 2007 standen auf der Tagesordnung der 68 Abgesandten aus den 13 Gemeinden.

„Als evangelische Gemeinden müssen wir die biblische Botschaft des Evangeliums als Messlatte ins Spiel bringen.“ Das forderte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises, Pfarrer Eberhard Kenntner, in seinem Jahresbericht. „Wir haben die Aufgabe, ein Wächteramt auszuüben und Anwalt Gottes vor den Menschen zu sein“, sagte Kenntner vor den Delegierten und Gästen aus der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Euskirchen. Eine „Ethik der Einschaltquoten“ kritisierte er mit Blick auf die Berichterstattung der Medien über Katastrophen und Krisen. „Vermisst habe ich eine medienethische Debatte über Bilder, die gesendet werden und Bilder, die besser nicht gesendet werden“. Er könne sich nicht vorstellen, „dass all die gezeigte Grausamkeit auf die Seelen der Zuschauer ohne Wirkung bleibt.“

 

 

Jugendarbeit mit und von Jugendlichen

Neu konzipieren will der Kirchenkreis die kreiskirchliche Kinder- und Jugendarbeit. Kreisjugendpfarrer Gisbert Hatscher wird ab April 2007 im Rahmen der Altersteilzeit freigestellt. Zudem läuft 2006 eine Kooperation der benachbarten Kirchenkreise Bonn und An Sieg und Rhein aus, so dass eine Zusammenarbeit auf breiterer Grundlage in Form eines gemeinsamen Jugendreferates angestrebt wird. Über die veränderten Anforderungen und Wünsche in diesem Bereich berichtete Landesjugendpfarrer Rüdiger Breer den Synodalen. Evangelische Jugendarbeit habe unter den Zehn- bis Zwanzigjährigen „eine große Reichweite“. Dies belege eine bundesweite Studie, so Breer. Jugendliche engagierten sich, um etwas für die eigene Entwicklung sowie Sinnvolles für andere zu tun.

„Vertraut den neuen Wegen“

Kernaufgaben hauptamtlicher Jugendarbeit im regionalen Kontext sollten in seinen Augen Beratung, Fortbildung, Angebote für besondere Zielgruppen, kommunale Jugendpolitik sowie eine Scharnierfunktion zur Arbeit der Landeskirche sein. Der Landesjugendpfarrer warb für Kooperationen und dafür, „dass unsere Erwachsenen-Kirche hier Handlungsfähigkeit zeigt.“ Breer unterstrich, Jugendarbeit geschehe „um der Jugend willen“. Es gehe nicht um „Rekrutierung“.

Kritische Rückfragen und Anmerkungen

In der Aussprache über das Referat übte Christina Manig aus Bad Godesberg Kritik: „Mir fehlt, dass ich den Glauben weitersagen will. Das muss die Überschrift sein“. Dem widersprach die Meckenheimer Jugendleiterin Melanie Schmidt, die selbst aus der Jugendarbeit der Kirchengemeinde stammt: „Ich bin hier gelandet, weil ich mich hier Zuhause gefühlt habe.“ Godesheim-Leiter Klaus Graf unterstrich: „Es geht nicht um Jugendarbeit für Jugend, sondern mit und von Jugendlichen.“ Junge Menschen wollten Authentizität spüren und ihre eigene Religiosität einbringen. Nun haben die 13 Presbyterien im Kirchenkreis ein halbes Jahr Zeit zu beraten, welche Struktur die kreiskirchliche Jugendarbeit in Zukunft haben soll.

 

 

Haushalt 2006 verabschiedet

Die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden beschlossen den Haushaltsplan für das Jahr 2006 mit einem Gesamtvolumen von 2,33 Millionen Euro beschlossen. Damit liegen die geplanten Ausgaben rund 100.000 Euro unter dem Ansatz des Vorjahres. Enthalten ist im Haushalt 2006 erstmals eine kreiskirchliche Pfarrstelle zur Entlastung des Superintendenten in seiner Arbeit als Gemeindepfarrer. Diese neue Pfarrstelle wurde durch die Synodalen auf Grund kirchengesetzlicher Bestimmungen eingerichtet. Der Dienstumfang beläuft sich auf 75 Prozent. Bisher wird der Rheinbacher Pfarrer und Superintendent, Eberhard Kenntner, durch einen landeskirchlich finanzierten Pastor im Sonderdienst entlastet. Das Presbyterium der Kirchengemeinde Rheinbach plant, den derzeitigen Pastor Diethard Römheld, für die Besetzung der Entlastungspfarrstelle zum 1. April 2006 der Landeskirche vorzuschlagen.

Arbeitsgruppe zum Thema „gemeindliche Grundversorgung“ eingerichtet

Als erste Kreissynode aus der Bonner Region beschlossen die Delegierten die überarbeitete Satzung der „Vereinigten Kreissynodalvorstände der Evangelischen Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bad Godesberg-Voreifel und Bonn“. Nach der Genehmigung durch alle beteiligten Kirchenkreise soll die Finanzierung an einen prozentualen Anteil des Netto-Kirchensteueraufkommens gekoppelt werden. Um sicherzustellen, dass in allen Kirchengemeinden auch in Zukunft die gemeindliche Grundversorgung gewährleistet bleibt, beschlossen die Synodalen ferner, eine Arbeitsgruppe einzurichten. Diese soll konkretisieren, was „Grundversorgung“ bedeutet.

 

Vorbereitung auf den Kölner Kirchentag 2007

„Wir beginnen uns warm zu laufen für 2007“, sagte Superintendent Eberhard Kenntner mit Blick auf den nächsten Kirchentag. Er wird in Köln stattfinden. Manja Erler von der Geschäftsstelle in Köln informierte die Abgeordneten über den Planungsstand der fünf Tage im Juni. Da die Gemeinden im Kirchenkreis nicht im Quartierbereich liegen, können sie sich „ganz auf die Mitwirkung konzentrieren“.

Neue Synodalbeauftragungen

Als zusätzlichen Synodalbeauftragten für den Kirchentag beriefen die Abgeordneten Pfarrer Siegfried Eckert, Bad Godesberg. Er arbeitet bereits im Vorbereitungsteam für den Kirchentag mit. Eine weitere Personalie wurde ebenfalls entschieden: Neue Synodalbeauftragte für das Büchereiwesen ist Sigrid Deichmann aus Meckenheim.

 
 

 

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