Zurück zu den Wurzeln
Genau 45 Jahre nach der letzten rheinischen Landessynode in Bonn-Bad Godesberg ist das Parlament der Evangelischen Kirche im Rheinland am Samstag an diesen Tagungsort zurückgekehrt – wenn auch nur für einen Tag. Dreizehn Jahre lang, von 1962 bis 1974, war das oberste Organ in Bad Godesberg zu Gast, bevor es ab 1975 in Bad Neuenahr tagte.
Gottesdienst im Pennenfeld-Dom
Nun fand der Eröffnungsgottesdienst erneut in der Johanneskirche in Bad Godesberg statt. Die Abgeordneten trafen sich anschließend im Amos-Comenius-Gymnasium. Hans-Georg Kercher, Gemeindeglied und dann als Presbyter der gastgebenden Johannes-Kirchengemeinde erinnert sich an die frühen Jahre. „Die Johanneskirche ist während der Planung und vor der Grundsteinlegung 1961 (eingeweiht 1962) auf Wunsch der Kirchenleitung der ein „Stockwerk“ beziehungsweise eine Fensterreihe höher gebaut worden, als ursprünglich geplant. Daher bekam Sie später den Spitznamen ‚Pennenfeld-Dom‘.“ Pennenfeld heißt der Ortsteil um die Johanneskirche in der Zanderstraße.
Gepredigt wird heute „von unten“
Der Grund: Die Kirche sollte für die Eröffnungsgottesdienste der Landessynode groß und auch deshalb so hoch sein, damit die Kanzel ziemlich hoch oben an die ansonsten kahle, linke vordere Wand gesetzt werden konnte. „Diese erhöhte Kanzel wird aber schon lange nicht mehr benutzt, sondern wir haben schon vor etwa 25 Jahren eine untere Predigtstätte bauen lassen, von der gepredigt wird.“ Die obere Kanzel an der Wand wird nur noch selten genutzt, etwa wenn beim weihnachtlichen Krippenspiel die Engel auftreten. Gepredigt wird nur noch von unten.
Da die Landessynode nach dem Gottesdienst in der Aula des Amos-Comenius-Gymnasiums stattfand (und in der Stadthalle) sei auch die Aula mit Echtholz-Verkleidung aus
gestattet und aufwändiger gebaut worden, als ursprünglich geplant.
Wiederholungstat denkbar
Präses Manfred schließt eine Wiederholung nicht aus: „Ich kann uneingeschränkt sagen, Bad Godesberg ist eine gute Adresse. Wir haben den Gottesdienst in der Johannes-Kirchengemeinde in einer sehr schönen Atmosphäre gefeiert. Wir sind sehr gastfreundlich aufgenommen worden.“ Das gelte auch für das Amos-Comenius-Gymnasium: „Die machen ja an und für sich schon eine sehr gute Arbeit. Aber dass sie auch so stark in Organisation, Logistik und Service sind, das hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Daher fühlen wir uns als Synode hier sehr wohl. Ob wir Wiederholungstäter werden, wird sich dann entscheiden.“
Eine gute Adresse
Man müsse am Ende gucken, ob das geschehen für alle rund war. In der Aula zu sitzen und nicht vor einem Tisch, sei für manche Synodale ein bisschen ungewohnt gewesen, so Rekowski. „Aber ich persönlich glaube, dass das gut hier geht. Das ist schon eine gute Adresse, einschließlich des kulinarischen Angebots. Das ist schon ein Werbeblock für den Kirchenkreis.“
Das Team der Jugendbildungsstätte Merzbach hatte die Synodalen bekocht, unterstützt von vielen jugendlichen Helferinnen und Helfern im Service.
Die Synode am Samstag im Bonner Amos-Comenius-Gymnasiums wurde nach der Januar-Synode als zweites reguläres Treffen anberaumt, um frühzeitige Haushaltsbeschlüsse zu ermöglichen und das nächste Januar-Treffen um einen Tag verkürzen zu können. Das soll ehrenamtlichen Mitgliedern die Mitarbeit erleichtern.
Alle Beschlüsse der Landessynode finden Sie hier.
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