Wundenmale

Das Objekt hängt in seiner enormen Länge schwebend im Raum. Über die Betrachtung eines Kruzifixes schuf die Künstlerin einen Corpus aus einem Zypressenbaum in der unmittelbaren Anlehnung an ein Menschenbild. Aus historischen und symbolischen Gründen wählte sie das Holz der Zypresse, da es Bestandteil des Christuskreuzes gewesen sein soll.
Der sehr hohe und schmale Baumstamm – geschält – entkleidet, hellhäutig und „knochig“ soll im allegorischen und symbolischen Sinne ein Inbegriff sein für den Zustand des Leides im menschlichen Dasein.
Aus einer durch Einbohrung zugefügten „ Wunde „ im oberen Teil des Holzstammes dringt ein roter Blutfluss über die gesamte Stammlänge entlang bis in die dunkle Wurzel hinein. Diese blieb bei der Ausgrabung zu einem größeren Teil erhalten und seit dieser Zeit auch unbearbeitet und naturbelassen.
In Anbetracht seines künstlerischen Wirkens möchte Veronika Fulde mit ihrem Werk an das Leben des großen Malers und Bildhauers Veit Stoß erinnern, (1447-1533), dem man wegen Urkundenfälschung beide Wangen durchstoßen hatte.
Veronika Fulde, Jahrgang 1941, studierte am Werklehrer-Seminar in Köln und war danach als Kunstpädagogin tätig. Schwerpunkte ihres Schaffens liegen im Bereich Malerei, lyrische Texte und Gedichte, Kalligraphie und Performance.
Die Installation ist zu sehen am Sonntag, 15. März, um 10.30 Uhr im Gottesdienst in der Christuskirche, Wurzerstraße. Sie wird musikalisch eingerahmt von einer Klarinettenklage -„Eli-Eli“ und einem Cello- Solo von J. S. Bach.
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