Wieviel Religion verträgt die Schule?

Foto: Gerd Altmann/pixabay

Online-Podiumsgespräch am 22. Juni: Die Frage, welche Rolle die Religion in der Gesellschaft spielen soll, eröffnet ein weites Feld der Debatte. Ihr stellen sich eine Religionspädagogin, eine frühere Referatsleiterin des Schulministeriums und eine islamische Theologin. Die religiöse und kulturelle Vielfalt ist an Schulen besonders sichtbar. Während sich die christlichen Kirchen mit konfessionellem Religionsunterricht und Schulgottesdiensten […]

Online-Podiumsgespräch am 22. Juni: Die Frage, welche Rolle die Religion in der Gesellschaft spielen soll, eröffnet ein weites Feld der Debatte. Ihr stellen sich eine Religionspädagogin, eine frühere Referatsleiterin des Schulministeriums und eine islamische Theologin.

Die religiöse und kulturelle Vielfalt ist an Schulen besonders sichtbar. Während sich die christlichen Kirchen mit konfessionellem Religionsunterricht und Schulgottesdiensten noch auf rechtliche Garantien einer Präsenz im Schulleben stützen können, wird durch die wachsende Zahl muslimischer, konfessionsloser und anderer nichtchristlicher Schüler*innen dieses Konstrukt zunehmend in Frage gestellt. Religiös begründete Wertvorstellungen, die mit schulischer Praxis in Konflikt geraten und auch der Anspruch auf eine eigene religiöse Praxis zum Beispiel muslimischer Schüler*innen und ihrer Eltern stellen Schulen vor Herausforderungen. Die Reaktionen darauf bewegen sich zwischen Versuchen konstruktiver Konfliktlösungen und Aushandlungsprozessen einerseits sowie rigoroser Zurückweisung solcher Ansprüche andererseits. Manche fordern mittlerweile, dass Religion und Äußerungen von Religiosität an der Schule generell keinen Platz haben sollen.

Dem gegenüber steht das Recht von Kindern und Jugendlichen auf religiöse Bildung und die Forderung einer religionssensiblen Schulkultur. Religion wird nicht als Konfliktstoff, sondern als Ressource begriffen, die zudem weiterhin Teil der eigenen Identität auch von Schüler*innen ist. Sie machen Deutungsangebote in Krisensituation und im Verständnis des eigenen Lebens und ermöglichen gerade in ihrer Vielfalt interreligiöses Lernen. Doch wieviel an Religion und religiösem Leben verträgt eine Schule, wo finden religiös begründete Ansprüche ihre Grenzen im Sinne eines gemeinsam gestalteten und verantworteten Zusammenlebens im Lebensraum Schule?

An dem Podiumsgespräch nehmen teil: Dr. Bärbel Husmann, Religionspädagogin (Hannover), Antonia Dicken-Begrich (Referatsleiterin in Ruhe, NRW-Schulministerium) und Dr. Naciye Kamcili-Yildiz (Seminar für Islamische Theologie an der Universität Paderborn). Schulreferentin Dr. Beate Sträter und Martin Engels, Leiter des Evangelischen Forums Bonn, moderieren. Es findet am Dienstag, 22. Juni 2021, von 19 bis 20.30 Uhr online statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Bei der Veranstaltung kooperieren Evangelisches Schulreferat in Bonn, Evangelisches Forum Bonn und der Bezirksbeauftragte für Berufskollegs.

Anmeldung unter:
info@evforum-bonn.de oder https://www.evforum-bonn.de/veranstaltung/wieviel-religion-vertraegt-die-schule-online/