Weil Menschen Hilfe brauchen

„Wenn ich informiert bin, bete ich anders“, unterstrich Gerta Wendl beim ersten Ökumenetag unter dem Motto „Ich bin fremd gewesen …“ in Meckenheim. Die Katholikin aus Bonn-Friesdorf stellte den mehr als 60 Teilnehmenden gemeinsam mit der Protestantin Renate Lippert den Weltgebetstag der Frauen vor. Diese ökumenischen Gottesdienste werden jeweils im März in unzähligen Gemeinden gefeiert. […]

„Wenn ich informiert bin, bete ich anders“, unterstrich Gerta Wendl beim ersten Ökumenetag unter dem Motto „Ich bin fremd gewesen …“ in Meckenheim.

Die Katholikin aus Bonn-Friesdorf stellte den mehr als 60 Teilnehmenden gemeinsam mit der Protestantin Renate Lippert den Weltgebetstag der Frauen vor. Diese ökumenischen Gottesdienste werden jeweils im März in unzähligen Gemeinden gefeiert. Acht weitere Präsentationen– von der Blumenkampagne bis zu neuen Gottesdienstformen – zeigten anhand von Filmen, Sketchen und Pantomine die ganze Bandbreite ökumenischer Arbeit im Evangelischen Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel.

Schnell wurde deutlich, dass mit Ökumene längst nicht nur das evangelisch-katholische Verhältnis gemeint ist. Ökumene ist „Überschreitung von Grenzen, Verantwortung für die Eine Welt Gottes, Ausdruck unserer Hoffnung darauf, dass die ganze Menschheit in einer befriedeten Welt miteinander in Gottes guter Schöpfung leben kann“, formulierte Pfarrerin Sabine Heimann in ihrem Einführungsreferat.



 

Fair gehandelt, aber vielen zu teuer: „Ökumenefrust“ mit Maura Magni, Sofia Weiß und Jana Wippermann

Ein gutes Beispiel dafür ist das Engagement der Kirchengemeinde Weilerswist in Namibia. Im Rahmen einer langjährigen Partnerschaft mit schwarzen Christen werden eine Suppenküche und ein Altenheim im Andreas-Kukuri-Zentrum in Okahandja unterstützt – einer Region, in der viele Menschen noch in Wellblechhütten leben müssen. Das Geld dafür sammelt der Partnerschaftskreis unter anderem im Café Namib, wo Besucher sich bei Kaffee und Kuchen über das Zentrum und Namibia informieren können.

Mutig setzen sich drei Mädchen der Theater-AG der Erlöser-Kirchengemeinde mit dem Thema Aids als „Todesurteil für Afrika“ auseinander. Um die Handhabung eines Kondoms zu demonstrieren, zogen die Godesbergerinnen das Gummi kurzerhand über eine Banane. In dem Sketch über „Ökumenefrust“ sind die Passanten jedoch an dieser Form der Aufklärung nicht interessiert.



 

Integrative Arbeit in Meckenheim: Mütter behinderter Kinder im Sketch

Dass in der Kirchengemeinde Meckenheim viel für behinderte Kinder und ihre Familien getan wird, verdeutlichten Ingrid König und betroffene Mütter in einem Sketch. Hier gibt es einen integrativen Kindergarten, den Familienunterstützenden Dienst, Spielgruppen und Freizeiten, alles konfessionsübergreifend.

„In die Fremde ziehend die Fremdheit überwinden“ lautete das Thema eines biblischen Überblicks von Günter Schmitz-Valadier. Der Wachtberger Pfarrer empfahl, dass „wir uns die Offenheit für die Welt bewahren, ein Interesse am anderen“. Ähnlich sah es auch Superintendent Dr. Eberhard Kenntner: „Ökumene heißt, nicht zu fragen nach Religion und Hautfarbe und Nationalität oder Geschlecht, sondern um Gottes willen anzupacken und jedem Menschen zu helfen, weil er ein Mensch ist, der Hilfe braucht.“

Für Mitorganisatorin Ulla Heger vom Arbeitskreis Mission und Ökumene wurde der Tag zu einem „richtig schönen Fest“. Meditativer Tanz, Gesang der Chöre der Koreanischen und der Frankophonen Gemeinden sowie ein Auftritt des Kirchenkabaretts „Klüngelbeutel“ begeisterten die Teilnehmer.

 
 

 

Uta Garbisch /

 

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