Von der Pastorenkirche zur Gemeindekirche

Wenn der Chef zum Gespräch bittet, treibt das manchmal Sorgenfalten auf die Stirn. Doch gelungene Kommunikation ist wichtig. Daher stand das Thema Mitarbeitenden-Gespräch im Zentrum des Presbyterkonvents im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel. Mehr als 50 Presbyterinnen, Presbyter und Mitarbeitervertreter aus zwölf Kirchengemeinden waren am Mittwochabend in den Gemeindesaal der Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg gekommen, um sich kundig […]

Wenn der Chef zum Gespräch bittet, treibt das manchmal Sorgenfalten auf die Stirn. Doch gelungene Kommunikation ist wichtig. Daher stand das Thema Mitarbeitenden-Gespräch im Zentrum des Presbyterkonvents im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel.

Mehr als 50 Presbyterinnen, Presbyter und Mitarbeitervertreter aus zwölf Kirchengemeinden waren am Mittwochabend in den Gemeindesaal der Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg gekommen, um sich kundig zu machen.

Beim Mitarbeitenden-Gespräch (MAG) handelt es sich um ein regelmäßig stattfindendes und vertrauliches Vier-Augen-Gespräch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden, in dem Vereinbarungen über Arbeitsziele für die Zukunft getroffen werden können. Die Rheinische Landeskirche empfiehlt die verbindliche Einführung des Instruments. Dieter Pohl und Hajo Hermes von der landeskirchlichen Dienststelle „Gemeindeberatung/ Organisations-entwicklung“ stellten das Konzept des MAG vor. Das Gespräch dient der besseren Wahrnehmung und Förderung von Mitarbeitenden. Es soll mehr Transparenz, mehr Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit und eine bessere Kommunikation erreichen.

„Es geht darum, die Wertschätzung für die Mitarbeit deutlicher heraus zu stellen und die Kommunikation zu verbessern“, unterstrich auch Superintendent Dr. Eberhard Kenntner. Er begrüßt das neue Instrument, da es einen Beitrag leiste, der „Verfassungswirklichkeit der Kirche“ näher zu kommen. Denn ergänzend zum landeskirchlichen Vorschlag wünscht er sich auch für Pfarrerinnen und Pfarrer solche Mitarbeitendengespräche. „Wir wollen von der Pastorenkirche zur Gemeindekirche kommen.“ Auch Pfarrerinnen und Pfarrer seien schließlich Mitarbeitende in den Kirchengemeinden. Manch einer hänge noch zu sehr an der Vorstellung, Gemeinde „lebt von ihrem Pfarrer“. Dieser müsse hingegen nicht immer Vorsitzender im Presbyterium sein. Auch andere Mitglieder des Leitungsgremiums könnten leiten und führen.

Bereits zu Beginn der Woche hatte sich der Pfarrkonvent des Kirchenkreises mit dem MAG beschäftigt. Das gemeinsame Treffen der Presbyter und Mitarbeitervertretungen war ein Novum im Kirchenkreis. „Eine Premiere“, freute sich Kenntner. Die Teilnehmenden äußerten bei der Bewertung des MAG eine einheitliche Tendenz. „Die Gespräche sind ein wichtiges Element, um die Kommunikation zu verbessern“, so der Superintendent und Rheinbacher Pfarrer. Allerdings wurde die Frage einer verpflichtenden Einführung eher zurückhaltend beurteilt.

 

 

 
 

 

Uta Garbisch /

 

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