Unvollkommen ist nicht schlecht

Ein „Plädoyer für unvollkommene Gemeinden“ hielt Gastreferent Dr. Reiner Knieling beim Presybterkonvent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. „Unvollkommen heißt nicht, dass ich für schlechte Gemeinden oder schlechte Gottesdienste plädiere“, erläuterte er den etwa 50 Presybterinnen, Presbytern und Mitarbeitervertretern der 13 Kirchengemeinden. Vielmehr gehe es darum, im Jahr zwei oder drei Dinge zu optimieren und anderes […]

Ein „Plädoyer für unvollkommene Gemeinden“ hielt Gastreferent Dr. Reiner Knieling beim Presybterkonvent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel.

„Unvollkommen heißt nicht, dass ich für schlechte Gemeinden oder schlechte Gottesdienste plädiere“, erläuterte er den etwa 50 Presybterinnen, Presbytern und Mitarbeitervertretern der 13 Kirchengemeinden. Vielmehr gehe es darum, im Jahr zwei oder drei Dinge zu optimieren und anderes zu lassen. „Es geht nicht alles auf einmal“, so der Privatdozent für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal am Mittwochabend im Gemeindezentrum Rheinbach. Statt sich selbst zu überfordern, sollten Presbyterien auf Ressourcenorientierung und Flexibilität setzen. Gleichzeitig sei Kirche häufig „Vergangenheits-orientiert“. Das kritisierte auch Superintendent Dr. Eberhard Kenntner: „Wir sollten unser Geschichtsbild auf den Prüfstand stellen und nicht alles glorifizieren, was früher war.“

Ganz praktisch riet Knieling den Gemeindevertretern, ein Mal im Jahr zu überlegen, welche Ressourcen noch brach lägen. „Was könnte der eine oder andere in der Gemeinde noch einbringen?“ Und wer hätte vielleicht Lust, sich zu engagieren? Das müsse nicht unbedingt die kirchlich-traditionelle Schiene sein. Als weitere sinnvolle Maßnahmen empfahl Knieling unterem anderem „Grenzen ertragen“, „Humor zulassen“, „Der Trauer Raum geben“ und „Spiritualität leben“. Allesamt nachzulesen in: „Plädoyer für unvollkommene Gemeinden – heilsame Impulse“ von Reiner Knieling, erschienen 2008 bei Vandenhoeck&Ruprecht.

 

 

 
 

 

Text und Foto: Uta Garbisch /

 

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