Synode mit Gesprächsbedarf

„Es war eine Synode der Kirche und nicht eine Synode des Geldes.“ Diese Bilanz zog Pfarrer Christian Werner auf dem Presbyterkonvent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. 40 Presbyterinnen und Presbyter aus dem gesamten Kirchenkreis waren ins Gemeindezentrum Thomaskapelle in Bad Godesberg gekommen, um sich über die Sonder-Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) zu informieren. […]

„Es war eine Synode der Kirche und nicht eine Synode des Geldes.“ Diese Bilanz zog Pfarrer Christian Werner auf dem Presbyterkonvent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel.

40 Presbyterinnen und Presbyter aus dem gesamten Kirchenkreis waren ins Gemeindezentrum Thomaskapelle in Bad Godesberg gekommen, um sich über die Sonder-Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) zu informieren. Diese hatte beschlossen, in den kommenden sechs Jahren rund 14 Millionen Euro bei ihren landeskirchlichen Aufgaben einzusparen. Der Landesynodale Werner unterstrich, man könne in der Bibel keinen Hinweis finden, „welchen Mitarbeiter ich entlassen kann und welchen nicht“. Oder ob der Kindergarten geschlossen werden könne. „Aber wir brauchen theologische Vergewisserung.“ Er machte deutlich, dass Kürzungen Entscheidungen für einen Arbeitsbereich seien, da dieser sonst ganz aufgegeben werden müsste.

„Wir müssen zugeben, dass wir am Ende alle zugestimmt haben“, gestand Superintendent Dr. Eberhard Kenntner dem Konvent. Er verhehle nicht, dass er „mit großer Unzufriedenheit“ nach Hause gefahren sei. Viele Entscheidungen seien nach dem Zufallsprinzip und nicht nach sachlichen Grundentscheidungen gefallen. So hätte Kenntner gerne gesehen, dass erst geklärt wird, was regionale und überregionale Aufgaben sind, ehe die Flughafenseelsorge Düsseldorf landeskirchlich weiterfinanziert werde. Er empfahl auch eine Klarstellung in der Frage, welche Aufgaben die Landeskirche in hoheitlicher Funktion und welche sie als Serviceleistung wahrnimmt. Nur letzteres dürfe mit Kostenerstattung durch die Gemeinden belegt werden. Die Beschlüsse der Landesynode seien im Grunde „ein geschnürtes Paket“ gewesen. Ähnlich bewertete Brigitte Uhl aus Wachtberg die Lage. Die Landessynodale hätte viele Punkte gerne noch einmal prüfen lassen. „Aber wir standen alle unter Druck: Wir müssen entscheiden.“

Eberhard Kenntner kritisierte auch, dass vorwiegend unter Berücksichtigung der sozialen Verträglichkeit und nicht unter Sachgesichtspunkten geschaut werde, wo demnächst jemand pensioniert werde. So falle etwa im Bonner Pädagogisch Theologischen Institut (PTI) die hauptamtliche Wahrnehmung im Elementarbereich weg. Dies betrifft die theologische und religionspädagogische Arbeit mit Erzieherinnen und Erziehern in Tageseinrichtungen für Kinder. „Damit hat sich aber auch die Wertigkeit verändert“, verdeutlichte der Superintendent. „Da habe ich einige Bauchschmerzen.“ Er appellierte an die Presybterinnen und Presbyter, ihre veränderten Erfahrungen vor Ort etwa in der Kindergartenarbeit weiter zu melden,. Kenntner: „Die Wahrnehmung unserer demokratischen Rechte wird in Zukunft ganz wichtig.“

 

 

 
 

 

 

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