Stabübergabe in der Evangelischen Fachberatung

Eine Ära geht zu Ende. Nach exakt 33 Jahren geht Ursula Gerlach-Keuthmann als Fachberaterin der Tageseinrichtungen für Kinder in Ruhestand. Nachfolgerin ist Sabine Lente. Verabschiedung und Einführung werden am Freitag, 1. April, gefeiert.

Dazu laden die Vereinigten Kreissynodalvorstände der Evangelischen Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bonn und Bad Godesberg-Voreifel um 14 Uhr zum Gottesdienst in die Schlosskirche in Bonn ein.

„Das evangelische Profil noch mehr in den Gemeinden verankern“ will Sabine Lente (41). Dazu bringt die gelernte Erzieherin als Sozialpädagogin, Gemeindediakonin und bald auch Diplompädagogin beste Voraussetzungen mit. Wichtig ist ihr die Revision des Kinderbildungsgesetztes (Kibiz), so dass der Personalschlüssel in den Kindertagesstätten (Kitas) erhöht wird. „Wir brauchen etwa für die Gestaltung des Überganges von der Kita in die Grundschule mehr Zeit für die Kinder“, erläutert Lente. Viele Eltern würden anstelle des derzeit diskutierten beitragsfreien letzten Kindergartenjahres lieber auf gute Qualität setzen. Bildung und Qualität liegen ihr am Herzen. „Wir müssen noch transparenter machen, welch gute Arbeit in den Kitas geleistet wird und was die Kinder dort alles lernen.“ Weiter verbessern will sie die Sprachfähigkeit der pädagogisch Mitarbeitenden und Fortbildungen anbieten, etwa zu Inklusion und Partizipation.

Sabine Lente hat zuletzt Pädagogik studiert, davor eine Kindertagesstätte in Einbeck/Niedersachsen geleitet. Seit dem 1. Oktober arbeitete sie zunächst mit halber Stelle in der Fachberatung, bevor sie sich für die Leitung der Einrichtung bewarb. Lente lebt in Bonn-Plittersdorf.

Dass die Fachberatung zu einem Fixpunkt für Erzieherinnen und die Träger der Einrichtungen geworden ist, zählt mit zu den Verdiensten von Ursula Gerlach-Keuthmann. „Das ist über Jahre gewachsen und nun ist die Arbeit unverzichtbar“, freut sich die langjährige Fachberaterin. Große Herausforderungen seien in den letzten Jahren entstanden, weil die finanzielle Situation in den Kirchengemeinden die Kitas immer mehr gefährden. So hat sie sich für die Gründung der Interessengemeinschaft evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder in Bonn stark gemacht und mit den Kommunen erfolgreich über zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten verhandelt. Die letzten Jahre seien leider durch das „unsägliche“ Kibiz geprägt gewesen. „Diese totale Systemveränderung hat das Risiko auf die Trägerebene verschoben.“ Das habe pädagogische Fragen in den Hintergrund gedrängt. „Dabei ist es eine unglaublich große pädagogische Herausforderung jetzt auch verstärkt jüngere Kinder in den Einrichtungen zu betreuen.“

Ihren Ruhestand will Ursula Gerlach-Keuthmann (65) genießen. Nach einer Spanienreise in der Karwoche will sie sich dem Sport widmen und mehr bewegen, ihren Garten in Wachtberg beackern und „einfach gucken, was kommt“. Ihre Erfahrung wird sie weiterhin einbringen: in der Weiterbildung für Leitungskräfte und im Rheinischen Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder.

Die Fachberatung ist eine Einrichtung der drei Evangelischen Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bad Godesberg – Voreifel und Bonn. Der Arbeitsbereich umfasst insgesamt 66 Tageseinrichtungen für Kinder in den Kirchengemeinden. In 150 Gruppen werden ca. 3500 Kinder im Alter von 6 Monaten bis 6 Jahren von etwa 390 Mitarbeiterinnen betreut.

Die Stabübergabe Fachberatung findet am Freitag, 1. April, um 14 Uhr im Gottesdienst in der Schlosskirche der Universität Bonn, An der Schlosskirche statt. Außerdem wird Melanie Rebmann-Rübo als weitere Fachberaterin eingeführt. Im Anschluss laden die Vereinigten Kreissynodalvorstände zum Abschiedsfest ins Haus der Evangelischen Kirche in Bonn, Adenauerallee 37, ein.

Text und Foto: Uta Garbisch / 28.03.2011

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