Presbyterinnenkonvent 2020

Erstatteten Bericht: Mathias Mölleken, Siegfried Eckert und Frank Bartholomeyczik. Foto: Uta Garbisch

Diakonie, Finanzen, persönliche Eindrücke: Traditionell berichten die Abgeordneten dem Konvent der Presbyterinnen und Presbyter über die diesjährige Landessynode in Bad Neuenahr. Superintendent Mathias Mölleken, Frank Bartholomeyczik und Pfarrer Siegfried Eckert waren dazu in die Meckenheimer Christuskirche gekommen. Mehr als 20 Vertreterinnen und Vertreter der 13 Kirchengemeinden waren am Montagabend der Einladung gefolgt. Die Forderung nach […]

Diakonie, Finanzen, persönliche Eindrücke: Traditionell berichten die Abgeordneten dem Konvent der Presbyterinnen und Presbyter über die diesjährige Landessynode in Bad Neuenahr. Superintendent Mathias Mölleken, Frank Bartholomeyczik und Pfarrer Siegfried Eckert waren dazu in die Meckenheimer Christuskirche gekommen. Mehr als 20 Vertreterinnen und Vertreter der 13 Kirchengemeinden waren am Montagabend der Einladung gefolgt.

Die Forderung nach einer Kindergrundsicherung, der Einsatz für Seenotrettung und ein deutliches Eintreten gegen Antisemitismus bewertete Superintendent Mathias Mölleken als positive Ergebnisse der Synode. Das Thema Diakonie sei sehr eindrucksvoll in den in Neuenahr eingestreuten Wortmeldungen präsent gewesen. Und mehr junge Delegierte hätten auch neue Impulse gesetzt.

Weniger erfreulich sei das Thema Einführung der neuen Finanzsoftware gewesen, die erhebliche Mehrkosten verursacht. Zwar bat Präses Manfred Rekowski um Entschuldigung, doch vermisste Mölleken hier Transparenz. Eine Eigenschaft, die sich die Kirchenleitung anders ihre Vorgänger auf die Fahnen geschrieben hatte.

Krisenbewältigung?

„Das waren für mich zwei Déjà-vu-Erlebnisse“, kritisierte auch Siegfried Eckert mit Blick auf die Einführung von NKF und den BBZ-Finanzskandal. Als „kaum diskursiv und kritisch“ beschrieb er die diesjährige Synode. So könne man Krisen nicht bewältigen. Im Bereich Ökumene seien allerdings konzeptionell revolutionäre Beschlüsse gefasst worden. Sein Anliegen bezüglich überwies die Synode zur weiteren Bearbeitung unter breiter Beteiligung der Ständigen Synodalausschüsse unter Federführung des ständigen Ausschusses für öffentliche Verantwortung. Der Vorschlag 2021, eine Klimasynode durchzuführen und einen entsprechenden Fonds einzurichten, fand keine Mehrheit. Der Antrag der hiesigen Kreissynode, eine langfristig gesicherte Alternative zur Fachstelle für das Büchereiwesen zu erarbeiten, wurde vertagt.

Mehr Zeit für Konsolidierung

Traf sich in der Meckenheimer Christuskirche: der Konvent der Presbyterinnen und Presbyter. Foto: Uta Garbisch

Frank Bartholomeyczik, der auch Vorsitzender des kreiskirchlichen Finanzausschusses ist, erläuterte die Finanzen. Denn die Landessynode hat eine neue Umlageregelung für das Kirchensteueraufkommen beschlossen. Ab dem Jahr 2021 wird eine neue Umlage in Höhe von 21 Prozent des Aufkommens eingeführt. Die neue Umlage fasst drei bisherige zusammen: die prozentuale Umlage für die Aufgaben auf landeskirchlicher Ebene (bisher 10,1 Prozent), die bedarfsbedeckte Umlage für Gesamtkirchliche gesetzliche Aufgaben (innerrheinische Aufgaben sowie EKD-weit finanzierte Aufgaben) und die ebenfalls bedarfsgedeckte Pfarrbesoldungsumlage.

Die Einführung einer rein prozentualen Umlage soll dazu beitragen, den finanziellen Gestaltungsspielraum der Kirchengemeinden zu sichern. Zudem wird die Versorgungsicherungsumlage von 25 auf 18 Prozent abgesenkt. Unterm Strich bleibt so mehr Geld in den Gemeinden. „Das gibt uns mehr Zeit für unseren Konsolidierungsprozess“, betonte Bartholomeyczik. Details wird er für jede einzelne Gemeinde im März im Finanzausschuss vorstellen. Dies ist auch für Mölleken eine erfreuliche Entwicklung, „die aber auch nicht missverstanden werden darf“. Denn der finanzielle Zuwachs werde in spätestens zehn Jahren durch den Kaufkraftverlust und Personalkostensteigerungen eingeholt, so Bartholomeyczik.

Presbyteriumswahl 2020

Ganz aktuell berichtete Mathias Mölleken, dass nach dem überraschenden Rückzug eines Kandidaten nunmehr noch in sieben der 13 Kirchengemeinden am 1. März gewählt wird. Prozentual sind das 54 Prozent, was zwar immer noch über dem landeskirchlichen Durchschnitt von 40 liegt. Dennoch ist sich der Superintendent für die Zukunft sicher: „Das ist bald so nicht mehr durchführbar.“

Informationen, Videos, Fotos von der Landessynode 2020: www.ekir.de/landessynode

„Haushaltsbuch 2020“ erläutert Haushalt der Landeskirche: http://ekir.de/url/tyx