Pfarrdienst wird aufgestockt

Ab September ist Pfarrerin Renate Kalteis auch in der Kirchengemeinde Bad Münstereifel tätig. Das ist eines der Ergebnisse der dortigen Visitation. Anfangs waren viele skeptisch, sagt Pfarrer Frank Raschke. In den zurückliegenden Wochen hat der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel die Kirchengemeinde Bad Münstereifel visitiert, lateinisch für besuchen. Doch eine Visitation ist kein Höflichkeitsbesuch. „Das hat […]

Ab September ist Pfarrerin Renate Kalteis auch in der Kirchengemeinde Bad Münstereifel tätig. Das ist eines der Ergebnisse der dortigen Visitation.

Anfangs waren viele skeptisch, sagt Pfarrer Frank Raschke. In den zurückliegenden Wochen hat der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel die Kirchengemeinde Bad Münstereifel visitiert, lateinisch für besuchen. Doch eine Visitation ist kein Höflichkeitsbesuch. „Das hat auch etwas von Kontrolle“, so Raschke. Als die entsprechenden „Kontrolleure“ dann da waren, haben sich solche Ängste schnell gelöst. „Die vermeintliche Kontrolle entpuppte sich als wohltuendes Interesse und vermittelte motivierende Wertschätzung der eigenen haupt- oder ehrenamtlichen Arbeit.“

Sichtbarstes Ergebnis: Der Pfarrdienst in der Kirchengemeinde Bad Münstereifel wird zum 1. September aufgestockt. Das beschloss die Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel einstimmig. Die pastorale Grundversorgung dort wird durch eine kreiskirchlich finanzierte 25-Prozent-Pfarrstelle erweitert. Die Weilerswister Pfarrerin Renate Kalteis wird in Zukunft auch in der Nachbargemeinde präsent sein. Ihre Schwerpunkte: Beerdigungen, Betreuung eines Seniorenheims, Schulgottesdienste, Gottesdienstvertretungen.

„Daran reizt mich, dass diese Tätigkeitsfelder meinen persönlichen Schwerpunkten entsprechen“, erläutert Renate Kalteis, „aber auch die Herzlichkeit der Menschen, mit der ich bisher angesprochen worden bin, sowie die Zusammenarbeit mit dem Kollegen.“ Für die Kirchengemeinde Weilerswist bestehe seit einigen Jahren die Notwendigkeit, ein Viertel der Pfarrstelle zu refinanzieren, da die Gemeindegliederzahl für eine ganze Pfarrstelle nicht mehr ausreicht, so Kalteis. Nach dem Auslaufen der augenblicklichen Refinanzierung zum 1. September musste eine neue Möglichkeit gesucht werden.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen den Kirchengemeinden Bad Münstereifel und Weilerswist ist zunächst bis zum Jahr 2015 befristet, weil dann die Gesamtzahl für den Pfarrdienst in der Landeskirche neu festgelegt wird. Bad Münstereifel hat derzeit 2.700 Gemeindemitglieder, verteilt auf 50 Ortschaften und 150 Quadratkilometer. Bereits 2010 hatte das dortige Presbyterium um Unterstützung gebeten, weil die pfarramtliche Grundversorgung mit einer Einzelpfarrstelle nicht sicher zu stellen sei.

„Der Kreissynodalvorstand war beeindruckt, dass diese kleine und arme Gemeinde ein so vielfältiges Gemeindeleben vorhält“, berichtet Superintendent Dr. Eberhard Kenntner. „Die Gemeinde geht sehr kreativ mit diesen äußeren Bedingungen um.“ Gleichzeitig vermittelten die Mitarbeitenden bei dem Besuch ein harmonisches Gemeindeerlebnis. „Jeder guckt für die anderen mit, auch unabhängig von der Hierarchie“, lobt Kenntner. Und: Rücksichtnahme auf Menschen mit Behinderungen – das sei hier gelebte Realität. Dabei verweist Kenntner auf den Aufzug, der die verschiedenen Ebenen des Kirchenzentrums an der Langenhecke verbindet.

„Wir fühlten uns durch die Visitation in unseren Erfolgen wahr und in unseren Nöten ernst genommen“, fasst Pfarrer Raschke seinen Eindruck zusammen. „Die Visitation war für unsere Kirchengemeinde ein Segen.“

 
 

 

Uta Garbisch / 24.06.2011

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