Partnerschaft ist ein Weg

Begann mit einem Gottesdienst, den Pfarrerin Judith Weichsel mitgestaltete. Foto: Uta Garbisch

„Meiner Meinung nach ist die partnerschaftliche Beziehung eine konkrete Form der Ökumene“, so Dr. Dyah Krismawati in der Synodalversammlung Bad Godesberg-Voreifel. Mit einem Vortrag führte sie in das Thema kirchkliche Partnerschaften ein. Die aus Indonesien stammende Pfarrerin ist Mitglied im Vorstand der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und Abteilungsleiterin für Asien. Natürlich gebe es auch Herausforderungen […]

„Meiner Meinung nach ist die partnerschaftliche Beziehung eine konkrete Form der Ökumene“, so Dr. Dyah Krismawati in der Synodalversammlung Bad Godesberg-Voreifel. Mit einem Vortrag führte sie in das Thema kirchkliche Partnerschaften ein. Die aus Indonesien stammende Pfarrerin ist Mitglied im Vorstand der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und Abteilungsleiterin für Asien. Natürlich gebe es auch Herausforderungen in Partnerschaftsbeziehungen. Zum Beispiel gilt es, paternalistische Haltungen, Überlegenheits- und Unterlegenheitskomplexe zu vermeiden, besser noch zu überwinden. Oder: Junge Menschen seien in die Partnerschaftsgruppen und Partnerschaftsarbeiten einzubeziehen und ihre Meinungen und Ideen ernst zu nehmen. Ihr Fazit: „Wenn alles auf Liebe und Freude basiert, ist eine Partnerschaft keine Last, sondern ein großer Segen.“

Voneinander lernen

Pastor Wolfgang Thielmann vom Partnerschaftsausschuss der Heiland-Kirchengemeinde Bad Godesberg berichtete, wie der Kontakt mit der Rhenish Church of South Africa (RCSA) entstand. Welche Überlegungen eine Rolle spielten. Die Heiland-Kirchengemeinde pflegt bereits seit 2018 partnerschaftliche Kontakte mit der Rheinischen Kirche in Südafrika. Thielmann stellt sich auch ganz konkreten Nutzen aus der Partnerschaft vor: “Wir können in der Tat voneinander lernen. Die Rheinische Kirche in Südafrikaverkörpert, vereinfacht gesprochen, in manchem so etwas wie unsere Zukunft – soweit man die Situationen vergleichen kann.” Zum Beispiel arbeiten ihre Pfarrer bis auf eine Ausnahme nebenamtlich und haben andere Jobs. Pfarrnachwuchs fehlt, denn Corona hat Lücken in die Pfarrerschaft geschlagen. Thielmann: “Darüber könnten wir uns austauschen. Wir stehen vor Reformen, die uns Sorgen machen: Wie können wir Pfarrstellen zusammenstreichen, Gebäude aufgeben und mit schrumpfenden Mitteln auch künftigzuversichtlich Kirche sein?”

Parnerschaft hat Weg-Charakter

Für Pfarrer Helmut Müller vom Regionalen Dienst Köln/Bonn der VEM bedeuten internationale Partnerschaften eine neue gesamtkirchliche Verantwortung hier bei uns. “Sie können sich dafür einsetzen, dass der Horizont in den Gemeinden weit und offen bleibt, offen für die Anderen, die Fremden, hier im eigenen Land und jenseits unserer Grenzen.“ Sie seien kein exklusives Hobby einiger Ökumene-Freundinnen und Freunde mit Fernweh. “Sie helfen, die ökumenische Dimension von Kirche wachzuhalten.” Wichtig sei es, sich gemeinsam als Partner auf die Rahmenbedingungen und die Schwerpunkte einer Partnerschaft zu verständigen. “Dabei kann gar nicht stark genug der Weg-Charakter einer Partnerschaft betont werden.”

Die Synodalversammlung begann am Freitag, 4. November 2022, um 18.30 Uhr mit einem Gottesdienst, den der synodale Arbeitskreis Mission und Ökumene vorbereitet hat. Der Abend wurde auch auf Youtube gestreamt. Der Stream kann noch bis Freitag, 11. November, auf Youtube angeschaut werden.