Dem Tod widersprechen

Superintendent Mathias Mölleken. Foto: Meike Böschemeyer

Die Osterfreude fällt in diesem Jahr schwerer, aber Ostern keineswegs aus, schreibt Superintendent Mathias Mölleken in seinem Ostergruß. Hier seine österliche Botschaft im Wortlaut: Ostern – Auferstehung – Fest des Lebens! Und das mitten im Krieg – Menschen, die kämpfen, verletzt werden, die verletzen und sterben. Menschen auf der Flucht vor Bomben und Gewalt, die […]

Die Osterfreude fällt in diesem Jahr schwerer, aber Ostern keineswegs aus, schreibt Superintendent Mathias Mölleken in seinem Ostergruß. Hier seine österliche Botschaft im Wortlaut:

Ostern – Auferstehung – Fest des Lebens!
Und das mitten im Krieg – Menschen, die kämpfen, verletzt werden, die verletzen und sterben. Menschen auf der Flucht vor Bomben und Gewalt, die Heimat verloren, alles verloren.

Die Welt erzittert. Was ist zu machen – wie zu helfen – was sinnvoll zu sagen?
Tatsächlich ergeben sich eher Parallelen zu Karfreitag als zu Ostern?!

Der leidende Christus, der die Fratze von Hass, Gewalt, Ablehnung und Benachteiligung höhnend aufgesetzt bekommt, stirbt am Kreuz. Im Angesicht dieses Jesus, der nicht ausweicht, sondern sich vor Menschen stellt, für Menschen eintritt, verwandelt sich das Kreuz zum österlichen Lebenszeichen. Das Leben siegt.
Christus, der Auferstandene, sagt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ (Joh. 14,19)

Es bleibt die drängende Sehnsucht nach Leben, nach Würde, nach Frieden, die im Wirrwarr der Zeiten standhält und sich als Kraft, die dem Unheil widersteht, bewährt. Eine Liebe, die sich auf Versöhnung und Menschlichkeit ausrichtet, die konkret hilft und nicht nur ohnmächtig abwartet, sondern Perspektive durch Solidarität eröffnet.

Wie schon bei der Flut im vergangenen Jahr, erleben wir in ganz Europa eine große Welle der Hilfsbereitschaft – tausende Flüchtlinge kommen, werden aufgenommen und brauchen unser Willkommen und vieles mehr. Das gilt für die Flüchtlinge aus der Ukraine, sowie generell für alle Menschen in Not.

Die Osterfreude fällt schwerer, aber Ostern keineswegs aus!

Gerade jetzt trägt und braucht es diese Vergewisserung – eben auch in und durch schwere Leiderfahrungen.

Stellen wir uns zueinander, widersprechen dem Tod und einer deprimierenden Hoffnungslosigkeit.

Ihnen und Euch allen, die unterwegs sind auch jetzt Ostern ein starkes Glaubenszeichen zu setzen – für alle Ideen, Anregungen, für jede Arbeit, für das Beten um Frieden und Singen des Osterchorals – ein großes Dankeschön!

Frohe Ostern!