„Noch mehr Leuten Hilfe geben“

„Das klingt zunächst befremdlich, ist es aber nicht.“ Gemeint war nicht die Hilfe, sondern die Umwandlung des Diakonischen Werkes Bonn/Bad Godesberg-Voreifel in eine gemeinnützige GmbH. Nur eines der Themen der Kreissynode am Freitagabend. Geschäftsführer Ulrich Hamacher erläuterte den Abgeordneten des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel das Vorhaben. Die Vertreter der 13 Kirchengemeinden hatten sich am Freitagabend […]

„Das klingt zunächst befremdlich, ist es aber nicht.“ Gemeint war nicht die Hilfe, sondern die Umwandlung des Diakonischen Werkes Bonn/Bad Godesberg-Voreifel in eine gemeinnützige GmbH. Nur eines der Themen der Kreissynode am Freitagabend.

Geschäftsführer Ulrich Hamacher erläuterte den Abgeordneten des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel das Vorhaben. Die Vertreter der 13 Kirchengemeinden hatten sich am Freitagabend zur Sommersynode in der Heiland-Kirchengemeinde in Bonn-Mehlem getroffen.

Für Hamacher bietet die veränderte Rechtsform dem Diakonischen Werk (DW) eine bessere Möglichkeit „noch mehr Leuten Hilfe zu geben“. Die Geschäftsführung erhalte mehr Handlungsfreiheit. Etwa, wenn ein Grundstück gekauft oder eine Kooperation eingegangen werden soll. Gleichzeitig unterstrich Hamacher: „Das DW ist jetzt Kirche und wird es auch bleiben.“ Die Mitarbeitenden sollen jeweils einen Vertrag erhalten, der ihre heutigen Rechte festschreibt.

Erst die kommende Herbstsynode wir die Frage der Rechtsform endgültig entscheiden. Das DW der Kirchenkreise Bonn und Bad Godesberg-Voreifel unterstützt 20.000 Menschen im Jahr. Geleistet wird dies von 300 Beschäftigten. Das entspricht 150 Vollzeitstellen. Der Jahresumsatz liegt bei 11 Millionen Euro. Etwa 10 Prozent stammen aus Kirchensteuermitteln. „Im Grunde sind wir ein mittelständisches Unternehmen“, sagt Geschäftsführer Ulrich Hamacher.

 

 

Landessynodale gewählt

Als Abgeordnete zur Landessynode wählten die kreiskirchlichen Vertreter Pfarrerin Angelika Zädow (Meckenheim), Dr. Wolfgang Osterhage (Wachtberg) und Jutta Mack (Heiland-Kirchengemeinde Bad Godesberg). Sie werden den Kirchenkreis  zusammen mit Superintendent Dr. Eberhard Kenntner im sich neu konstituierenden Leitungsgremium der Rheinischen Landeskirche vertreten. Während Mack keinen Gegenkandidaten hatte, setzte sich Zädow mit 44 abgegebenen Stimmen gegen Siegfried Eckert (Bad Godesberg) durch, der 13 Voten erhielt. Osterhage bekam 32 Stimmen, sein Mitbewerber Dr. Gerhard Schlatter aus Euskirchen 22. Außerdem wurden der Nominierungsausschuss, die synodalen Fachausschüsse für Frauenfragen, für Kinder- und Jugendarbeit, für Kirchenmusik und der Finanzausschuss neu besetzt. Hier entsenden die Kirchengemeinden jeweils einen Vertreter oder eine Vertreterin.

Einstimmig angenommen wurde der Vorschlag des Kreissynodalvorstandes (KSV), die Zahl der berufenen Mitglieder der Kreissynode um drei auf 15 zu erhöhen. Der KSV wird infolgedessen Vertreter der Seelsorgebereiche an der Rehabilitationsklinik Godeshöhe, in der Jugendhilfe Godesheim und dem Arbeitsfeld „Integrative Gemeindearbeit“ berufen. So sollen aktuelle kirchliche und gesellschaftliche Veränderungen auch in der Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums sichtbar werden.

 

 

Pfarrvertretungsgesetz in Arbeit

Ebenfalls einstimmig richteten die Synodalen einen Antrag an die Landessynode, im Jahr 2010 ein Vertretungsgesetz für Pfarrerinnen und Pfarrer vorzulegen. Ein gewähltes und anerkanntes Gremium soll die Belange der Pfarrerschaft gegenüber dem Dienstherrn vertreten. Noch vor der Abstimmung überraschte Oberkirchenrat Jürgen Dembek die Synodalen mit dem Hinweis, dass der Entwurf eines solchen Gesetzes der Landessynode bereits im Januar 2009 vorliegen werde. Dembek ist für die Pfarrerinnen und Pfarrer zuständiger Leiter der Abteilung I des Landeskirchenamts. Der dort bereits zweifach beratene Entwurf trägt den Namen „Kirchengesetz über die Pfarrvertretung in der Evangelischen Kirche im Rheinland“ und umfasst 24 Paragraphen. Aufgrund von „Erfahrung mit der Diskrepanz zwischen Verheißung und Erfüllung“, so Superintendent Eberhard Kenntner, stimmte die Synode dennoch über den Antrag ab.

Inzwischen haben 18 der 23 evangelischen Landeskirchen in Deutschland eine gesetzlich geregelte Pfarrvertretung. Die Rheinische Landeskirche zählt bislang nicht dazu. In einem weiterem Antrag forderten die kreiskirchlichen Synodalen  die Landessynode auf, eine Gesamtkonzeption für das Kirchliche Amt und die vielfältigen Dienste wie Verkündigung, Seelsorge und Sakramentsverwaltung zu entwickeln.

Hilfe für Simbabwe

Freuen konnte sich Superintendent Dr. Eberhard Kenntner über 6.450 Euro eingegangene Spenden für Menschen in Simbabwe. Bereits im Mai hatte der Kirchenkreis Vertriebene und Opfer mit 5.000 Euro unterstützt. Bis auf einen Restbetrag von 100 Euro sind diese Gelder bereits vor Ort für Medikamente, Lebensmittel und Zelte eingesetzt worden. Weitere Spenden sind willkommen und nötig. Da traf es sich gut, dass die Kollekte im Synodengottesdienst 425 Euro für Simbabwe ergab. 

Auch insgesamt zog Kenntner eine positive Bilanz der Synode: „Sie hat in allen Tagesordnungspunkten gezeigt, dass sie nicht in einer falschen Weise am Gestern haftet, sondern wach und mit offenen Augen in unserer sich verändernden Gesellschaft ins Morgen unterwegs ist.“

 
 

 

Uta Garbisch / 14.06.2008

 

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