Musikalische Schätze heben

Ein Kirchenlied als Rap, sich bewegen und klatschen, auch einmal schreien: Für Jens-Peter Enk gibt es viele Möglichkeiten, den Reichtum traditioneller Kirchenlieder neu zu entdecken. Gut 70 Lehrerinnen und Lehrer waren am Mittwoch zur Jahrestagung des Evangelischen Schulreferats gekommen, um sich intensiv dem Thema „Religionsunterricht und Musik“ zu widmen. Enk lässt Kinder viel ausprobieren, nutzt […]

Ein Kirchenlied als Rap, sich bewegen und klatschen, auch einmal schreien: Für Jens-Peter Enk gibt es viele Möglichkeiten, den Reichtum traditioneller Kirchenlieder neu zu entdecken.

Gut 70 Lehrerinnen und Lehrer waren am Mittwoch zur Jahrestagung des Evangelischen Schulreferats gekommen, um sich intensiv dem Thema „Religionsunterricht und Musik“ zu widmen.

Enk lässt Kinder viel ausprobieren, nutzt den Körper als „Transportmittel“, um etwas zu bewegen, singt vor statt zu erläutern. „Nutzen Sie den Spaßfaktor dabei“, riet der Wuppertaler Kirchenmusiker von der Arbeitsstelle Kirchenmusik der Rheinischen Landeskirche. Wenn es dann in Luthers Liedtext heißt, „aus tiefer Not schrei ich zu dir“, fordert er Schülerinnen und Schüler durchaus auf, die Not zu schreien. Zentral sei stets, einen anderen Zugang zum evangelischen Liedgut zu suchen und sich dabei „auf Schatzsuche bei sich selbst zu bewegen“ Viele Jugendliche fänden dann, „das ist ein cooles Lied“. Im besten Fall entstehe so ein „Liedgeländer“, das wieder ausgegraben werden kann, wenn das Stück in einem ganz anderen Zusammenhang gehört und gesungen werde.

Flashmob und Karaoke mit der Klasse

„Die Essenz des Bewährten für die Gegenwart zu transformieren“ ist auch das Ziel von Erhard Ufermann. Der Wuppertaler Theologe und Musiker ist sich sicher, dass „Events zur Motivation gebraucht werden“. Das könne ein Flashmob mit der Klasse sein, Bodypercussion und Karaoke im Unterricht. Oder er bietet „Singen mit Ungeborenen“ als Workshop an. Denn „Singen ist das Instrument des Menschen“. Singen heile und helfe, ein ausgeglichenes Leben zu führen. Für Ufermann ist Singen „wie Schokolade essen“, eine verbreitete und wirksame Eigentherapie. Zudem stärke es die soziale Kompetenz, fördere die kognitive Leistung, „indem es die Synapsen schmiert.

Lieder der Reformation sind nicht langweilig

Am Nachmittag bot das Evangelische Schulreferat unter der Regie von Friedrich Talmon und Beate Sträter drei Arbeitsgruppen für unterschiedliche Schulstufen an, um das Gehörte auch praktisch umsetzen zu können. Katharina Wulzinger, Kantorin der Bonner Friedenskirchengemeinde, demonstrierte, wie mit Pantomime und anderen peppigen Darstellungsformen Kinder in der Primarstufe oder im Schulgottesdienst begeistert werden können. Jens-Peter Enk und Erhard Ufermann probten mit den Lehrern eine Performance für Jugendliche, die glauben, die Lieder der Reformation seien langweilig. Inge Mosebach-Kaufmann vom Beethoven-Gymnasium Bonn und der Bonner Kreiskantor Stefan Pridik stellen eine Unterrichtssequenz für die Oberstufe vor, die Luther, Bach und Brahms als musikalische Ausleger der Bibel zum Thema hatte.

Das Evangelische Schulreferat der Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bad Godesberg-Voreifel und Bonn bietet Fort- und Weiterbildungen für evangelische Religionslehrerinnen und -lehrer an. Ferner berät das Team Eltern, Schulen und kirchliche Einrichtungen zu allen Fragen des Religionsunterrichts. Außerdem hält das Schulreferat den Kontakt zu Schulaufsichtsbehörden und Schulleitungen der 330 allgemein bildenden Schulen in der Stadt Bonn, dem östlichen Bereich des Kreises Euskirchen und im Rhein-Sieg-Kreis. Mediothek und Supervisionsangebote für Lehrkräfte runden das Angebot ab.

Kontakt
Evangelisches Schulreferat Bonn
Adenauerallee 37
53113 Bonn
Tel.: +49 228 6880 180
Fax: +49 228 6880 780 E-Mail: info[at]schulreferatbonn.de

 
 

 

Uta Garbisch / 22.11.2012

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