Mit Ideen die Welt verändern

Neue reformatorische Gedanken sammeln: Zu diesem Zweck trafen sich am Sonntag rund 60 Frauen aus Bonn, Bad Godesberg und der Voreifel. Sie waren zum Rheinischen Frauenmahl gekommen, um bei Tisch sieben Rednerinnen zur innovativen Weltgestaltung zu hören. Beim Abendessen war gleichzeitig die Gelegenheit, sich über das Gehörte und eigene Ideen und Projekte auszutauschen. „Frauenfragen sind […]

Neue reformatorische Gedanken sammeln: Zu diesem Zweck trafen sich am Sonntag rund 60 Frauen aus Bonn, Bad Godesberg und der Voreifel. Sie waren zum Rheinischen Frauenmahl gekommen, um bei Tisch sieben Rednerinnen zur innovativen Weltgestaltung zu hören.

Beim Abendessen war gleichzeitig die Gelegenheit, sich über das Gehörte und eigene Ideen und Projekte auszutauschen. „Frauenfragen sind ja nie zu ende“ unterstrich Frauenbeauftragte Sabine Cornelissen vom Vorbereitungsteam. Pfarrerin Dagmar Müller von der Frauenhilfe hofft, „der Frauenbewegung einen neuen Motivationsschub“ gehen zu können. Vernetzungsarbeit war das Ziel: „Die evangelische Kirche muss endlich mit ihrem weiblichen Pfund wuchern vorstellen und in dieser Reformationsdekade auch herausstellen, dass Frauen ihre Kirche tragen und ein großes Veränderungspotential bedeuten“, appellierte Pfarrerin Dagmar.

Den Anfang machte Professorin Annette Kuhn. Die Pionierin der Frauenforschung plädierte auch im Blick auf die eigene Lebensgeschichte als Kind deutsch-jüdischer Eltern auf die Radikalität des Guten. Dr. Ingrid Schöll, Direktorin der Bonner Volkshochschule, ist überzeugt, „dass wir ohne Bildung nicht human miteinander leben können“. Mit Blick auf Migrantinnen und Migranten regte sie an, einen neuen Toleranzbegriff im Dialog mit Menschen aus den Herkunftsländern zu entwickeln. Für Hannelore Fuchs, Mitbegründerin des Bonner Montag-Club, steht das Ziel, „Frauen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen“ nach wie vor auf der Tagesordnung. Journalistin Lisa Inhoffen vom Bonner Generalanzeiger setzt auf Frauen in Führungspositionen, auch in der Kirche. „Bei Entscheidungen hilft oftmals die weibliche Sicht der Dinge.“ Dominikanerin Klarissa Watermann ist gewiss, Solidarität kann die Welt retten: „Solange einer mehr hat, soll er ab geben. Wer gesund ist, kann mehr geben.“ Den ersten arabisch-jüdischen Waldorfkindergarten in Israel stellte Irena Wachendorff, Lyrikerin und Violinlehrerin, als besonderes Friedensprojekt vor. „Ein Bustan“, nahe Haifa gelegen, setzt auf bilinguale Erziehung, Wahrung des Glaubens und der kulturellen Unterschiede. „Frieden beginnt bei den Kindern“, so die Vorsitzende des Vereins „Ein Bustan Germany“. Ulla Bolder-Jansen stellte den Service Civil International vor. Die internationale Organisation setzt sich bereits seit 90 Jahren durch Freiwilligenarbeit „für Frieden im Sinne von gewaltfreier Konfliktlösung, sozialer Gerechtigkeit, nachhaltiger Entwicklung und interkulturellen Austausch“ ein, so die Bildungsreferentin.

„Das ist ein großes Potential, das wir da haben“, resümierte Sabine Cornelissen, auch mit Blick auf die vielen Gespräche die sich während des Essens an den Tischen ergaben. In einer Mappe wurden weitere Ideen zur innovativen Weltgestaltung gesammelt und sollen veröffentlicht werden. „Wir müssen uns überlegen, wie wir hier weiter arbeiten.“

Damit wäre ein Ziel erreicht: Im Rahmen der Lutherdekade möchte das Projekt der Frauenbeauftragten in den Kirchenkreisen Bad Godesberg-Voreifel und Bonn sowie der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit Frauen vernetzen. Gleichzeitig galt es, das 20-jährige Jubiläum der Frauenbeauftragten im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel zu feiern.

Bilder vom Rheinischen Frauenmahl in Bonn

Sie haben das Ausführen von Java-Script deaktiviert. Das Fotoalbum kann nicht angezeigt werden.

Die Gastgeberinnen Dagmar Gruß, Sabine Cornelissen und Dagmar Müller sowie ihre Gastrednerinnen …

Frauenforscherin Professor Dr. Annette Kuhn

Dr. Ingrid Schöll, Direktorin Volkshochschule Bonn

Hannelore Fuchs, Gründerin des Montag-Clubs für politische und esellschaftliche Kontakte

Lisa Inhoffen, Journalistin

Sr. Klarissa Watermann, Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene

Irena Wachendorff, Lyrikerin

Ulla Bolder-Jansen, Bildungsreferentin des Service Civil International

Die Besucherinnen stöberten in der Mappe mit den mitgebrachten Ideen zur innovativen Weltgestaltung …

.. oder kamen ins Gespräch: Studentin Maria Rutz und Kunsthistorikerin Professor Dr. Jutta Beder.

Am Ende: der Liturische Abschluss (Fotos: Uta Garbisch)

 
 

 

Uta Garbisch / 11.10.2011

© 2015, Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel – Ekir.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung