Mehr Segensräume öffnen

Die Taufe. Damit fängt alles an. Claudia Müller-Bück und Manuel Esser mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe "Taufe". Foto: Uta Garbisch

Die Taufe. Damit fängt alles an. Claudia Müller-Bück und Manuel Esser mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppe "Taufe". Foto: Uta Garbisch

Zum Hauptthema „Segensräume öffnen“ traf sich die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel am 3. Juni. Mehr Service, mehr Vielfalt und gute Qualität soll es bei kirchlichen Feiern wie Taufe, Konfirmation, Trauung, Bestattung und Segensfeiern zu weiteren Anlässen wie Einschulungen geben. „Wir denken über andere Räume und Orte nach und wollen das, was sich Menschen […]

Zum Hauptthema „Segensräume öffnen“ traf sich die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel am 3. Juni. Mehr Service, mehr Vielfalt und gute Qualität soll es bei kirchlichen Feiern wie Taufe, Konfirmation, Trauung, Bestattung und Segensfeiern zu weiteren Anlässen wie Einschulungen geben. „Wir denken über andere Räume und Orte nach und wollen das, was sich Menschen dabei wünschen, noch stärker berücksichtigen“, erläuterte Superintendentin Claudia Müller-Bück. Schon jetzt sind sehr individuelle Formen möglich: „Mehr als viele ahnen.“ Außerdem sei es wichtig, schnell und konkret auf entsprechende Anfragen zu reagieren.

Kirche kann auch cool und locker

Die thematische Arbeit begann mit einem Blick nach Köln. Superintendent Torsten Krall vom Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch und die Kölner Pfarrerin Ulrike Graupner stellten die schon sehr konkrete Idee einer „Segensagentur“ vor. Sie soll professionell, verlässlich und ästhetisch Anfragen von Menschen in Sachen Taufe bis Bestattung beraten, geeignete Pfarrpersonen vermitteln oder selbst durchführen. Auch größere „Events“ gehören dazu. Ein großes Tauffest letztes Jahr in Köln am Rhein mit Picknick-Atmosphäre und Festival-Charakter war die Initialzündung für diesen Plan. Es zeigte sich dort, „Kirche kann auch cool und locker“, so Ulrike Graupner. Mit Blick auf sinkende Kasualzahlen in den letzten Jahren ist sich Torsten Krall sich, „es liegt an der Werbung“. Das soll sich auch in der Bonner Region ändern. Ein Baustein dabei ist ein großes Tauffest im Juni 2024, das der Kirchenkreis zusammen mit den Nachbarn in Bonn und An Sieg und Rhein plant. Mit dem Motto „Dich hat der Himmel geschickt“ werde vermutlich in der Rheinaue gefeiert, erläuterte der Godesberger Pfarrer Tobias Mölleken.

Danach diskutierten die Synodalen aus den 13 Kirchengemeinden in sieben Arbeitsgruppen weiter. Hier ging es auch um „Neue Kasualien“, Herausforderungen und natürlich das Modell Segensagentur. Im anschließenden Plenum war schnell klar, dass dies eine Investition in die Zukunft ist, wie ein Synodaler formulierte. Eine Arbeitsgruppe aus interessierten Synodalen und Mitgliedern des Kreissynodalvorstandes wird an dem Thema weiterarbeiten: Welches Modell käme für Bad Godesberg und die Voreifel in Frage?

Neue Kooperation bei Bildung

Außerdem beschloss die das Kirchenparlament im Bildungsbereich die Kooperation mit dem Verein „Evangelische Frauen im Rheinland e.V.“, der aus der bisherigen Frauenhilfe hervorgehen wird. Das Ziel dabei ist eine vernetzte Bildungslandschaft, wie deren leitende Pfarrerin Dagmar Müller erläuterte. Im Kern geht es um gemeindeübergreifende Angebote für alle Frauen – und Männer -, welche die Arbeit der synodalen Frauenbeauftragten ergänzt.

Über den aktuellen Fahrplan zur Partnerschaft mit der Rhenish Church of South Africa (RCSA) informierte Skriba Gregor Weichsel aus Euskirchen. Ein Arbeitskreis arbeitet intensiv mit den Kapstädtern zusammen. Bereits fünfmal fanden gemeinsame Zoom-Begegnungen statt. Vier weitere Treffen gab es für die hiesige Runde. Diese wie die Südafrikaner werden eine Partnerschaftserklärung vorformulieren, die im August in einem gemeinsamen Entwurf münden soll. Beschließen soll darüber die Herbstsynode. Gemeinsame Themen der Partnerschaft könnten Versöhnung, Spiritualität, Klima und Rassismus sein.

Der Bohrer wird angesetzt

Einen Zwischenbericht zum kirchlichen Gebäudebedarf gab Pfarrer und Assessor Norbert Waschk. Neben dem Bedarf spielt auch deren Struktur und deren für 2035 angestrebte Klimaneutralität. „Die Dinge hängen zusammen“, so Waschk. Nun sollen im Blick auf den Bedarf alle notwendigen Daten erfasst werden. „Wir sind dabei, den Bohrer anzusetzen.“ Die Synode berief Christian Borup aus Meckenheim zum Vorsitzenden des Bauausschusses und den Euskirchener Pfarrer Frank Thönes in den Nominierungsausschuss.

Die Synode traf sich am Samstag, 3. Juni 2023, im Gemeindezentrum Pauluskirche der Evangelischen Thomas-Kirchengemeinde Bad Godesberg. Sie begann mit einem Gottesdienst, den ein Team um Pfarrer Oliver Ploch vorbereitet hatte. Die gesammelte Kollekte geht an das zivile Seenotrettungsbündnis „United4Rescue“. Kirchenrat Jürgen Sohn überbrachte Grüße von der Rheinischen Landeskirche.