Lernen, die Welt zu verstehen

Eine neue Generation Lehrpläne in der Sekundarstufe I an Gymnasien, in manchen Fächern bereits eingeführt, gilt nun auch für das Fach Evangelische Religionslehre. Am Dienstag wurde der neue Kernlehrplan in Bonn offiziell vorgestellt. Die Bezirksregierung Köln hatte gemeinsam mit dem Evangelischen Schulreferat ins Haus der Kirche eingeladen, um in einer ganztägigen Implementationsveranstaltung evangelische Religionslehrer und […]

Eine neue Generation Lehrpläne in der Sekundarstufe I an Gymnasien, in manchen Fächern bereits eingeführt, gilt nun auch für das Fach Evangelische Religionslehre. Am Dienstag wurde der neue Kernlehrplan in Bonn offiziell vorgestellt.

Die Bezirksregierung Köln hatte gemeinsam mit dem Evangelischen Schulreferat ins Haus der Kirche eingeladen, um in einer ganztägigen Implementationsveranstaltung evangelische Religionslehrer und –lehrerinnen aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, Bad Godesberg, der Voreifel und Euskirchen in die Richtlinien einzuführen.

Dr. Martin Kupsch, als Dezernent zuständig für die Fachaufsicht für evangelische Religionslehre, leitete die Tagung. 70 Pädagogen aus 51 Gymnasien waren gekommen. Neu sei, dass „der Unterricht vom Ende gedacht wird“, erläuterte Kupsch. Zentrales Stichwort ist der Kompetenzerwerb. Denn die Schülerinnen und Schüler sollen sich Kompetenzen aneignen und vertiefen, um durch religiöse Bildung einen „eigenen Horizont des Weltverstehens“ zu entwickeln.

Lehrer müssen sich nun nicht mehr allein fragen, was sie im Unterricht vermittelt haben. Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand der Inhalte Methoden- und Sachkompetenz erwerben, deuten, urteilen und schließlich auch handeln können. Der Lehrplan reagiert so darauf, „dass in unserer Lebenswert immer komplexere Probleme auftauchen“, erklärte Kupsch. Darauf sollen die Mädchen und Jungen zugehen und Probleme lösen.

Unverzichtbare Inhalte

Der neue Kernlehrplan für evangelische Religionslehre ist für die Stufen 5 bis 7 seit diesem Schuljahr in Kraft; für die übrigen Klassen gilt er ab Sommer 2012. Er gliedert sich in sechs Inhaltsfelder wie die „Entwicklung der eigenen religiösen Identität“ oder „Religionen und Weltanschauungen im Dialog“. Diesen Feldern sind insgesamt 17 konkrete Schwerpunkte zugeordnet. „Das sind die unverzichtbaren Inhalte“, so Kupsch.

Innerhalb der nächsten zwei Jahre sind die Fachkonferenzen der Gymnasien aufgefordert, schulinterne Curricula zu entwickeln. An den Bedingungen der jeweiligen Schule orientiert sind die Anforderungen des Lehrplans auf die einzelnen Schuljahre zu verteilen. Zentrale Frage wird dabei auch sein, wie man den gewünschten Kompetenzerwerb am Ende der Jahrgangsstufen 6 und 9 feststellt. Hierzu lernten die Lehrerinnen und Lehrer in Workshops am Vor- und Nachmittag erste Unterrichtsentwürfe und unterschiedliche Methoden der Evaluierung ihrer Arbeit kennen.

Schulreferat begleitet und unterstützt

Den zweijährigen Entwicklungsprozess wollen auch die Bonner Schulreferenten Beate Sträter und Friedrich Talmon begleiten. „Wir wollen Ihre Fragen und Ideen aufnehmen“, unterstrich der leitende Schulreferent Friedrich Talmon. Und Beate Sträter wies darauf hin, wie wichtig die gegenseitige Unterstützung und der Austausch der Lehrerinnen und Lehrer sind.

Zum Thema „Kompetenzsicherung“ bietet das Schulreferat drei Termine für interessierte Lehrer und Fachkonferenzen an. Anfang 2012 stehen die Gestaltung von Unterrichtsreihen und der Austausch von Material auf dem Programm. In einem dritten Schritt geht es um schulinterne Curricula.

Alle Termine und Veranstaltungen unter: www.schulreferatbonn.de.

 
www.schulreferatbonn.de
 

 

Uta Garbisch / 06.10.2011

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