Krippe für Menschen von heute

Im Mittelpunkt: Der Stall mit Maria, Joseph und dem Kind in der Krippe. Foto: Heiland-Kirchengemeinde.

Tanzbär, Nashorn oder die Seherin Sybille – über 100 Figuren stehen beim Jesuskind rund um die Krippe. Seit über 30 Jahren wird das zum Teil ungewöhnliche Ensemble in der Heilandkirche in Bonn-Mehlem gezeigt. Vom ersten Weihnachtstag, 25. Dezember 2018, bis Sonntag, 20. Januar 2019, können Besucher es anschauen. Der Künstler Albert Nadolle (1913 –2003) aus […]

Tanzbär, Nashorn oder die Seherin Sybille – über 100 Figuren stehen beim Jesuskind rund um die Krippe. Seit über 30 Jahren wird das zum Teil ungewöhnliche Ensemble in der Heilandkirche in Bonn-Mehlem gezeigt. Vom ersten Weihnachtstag, 25. Dezember 2018, bis Sonntag, 20. Januar 2019, können Besucher es anschauen.

Der Künstler Albert Nadolle (1913 –2003) aus Münster hat in genauer Kenntnis des jahrhundertealten Krippenbrauchtums eine volkstümliche Krippe für die Menschen von heute geschaffen. Sie ist seitdem eine Attraktion und für viele Menschen ein Juwel unter den geschnitzten Krippen, weil das Material, aus dem die Krippe geschnitzt ist, ihr einen unverwechselbaren Charakter gibt. Das schwer zu bearbeitende Eichenholz, teilweise sogar schwarze Mooreiche, gibt der Krippe ihren unverwechselbaren Charakter. 1980 wurden der Heiland-Kirchengemeinde die ersten 20 Figuren vorgestellt. 1995 ist die letzte von über 100 Figuren entstanden. Alle Figuren wurden gespendet, die letzte vom Schnitzer Albert Nadolle selbst. Initiator war der damalige Gemeindepfarrer Helmuth Hofmann, der in vielen Gesprächen den Künstler oft überzeugen musste, warum nun ausgerechnet ein Nashorn oder ein Tanzbär in die Krippenlandschaft mit aufgenommen werden sollte.

Eher eine Ausnahme als Krippenfigur ist auch die heidnische Seherin Sybille. Nach antiker Überlieferung soll sie eine Weissagung von der Geburt eines Knaben von einer aus der Götterwelt entstammenden Jungfrau gemacht haben. Sie blickt mit verdeckten Augen auf das gewickelte Kind und steht für Menschen außerhalb der Christenheit, die dennoch etwas von einer Erlösung spüren. Viele Menschen kommen zum Teil von weit her, um das Krippengeschehen zu erleben. Von einem Geschehen muss man hier tatsächlich sprechen, denn es wird eine Geschichte in einem großen Bogen erzählt. Es fängt an bei den alttestamentlichen Figuren wie Adam und Eva im Paradies, dem König David, den Propheten oder der Königin von Saba und geht über die Vorboten der Geburt von Jesus Christus, Johannes dem Täufer, Maria und ihre Cousine Elisabeth bis zu den Engel, die den Hirten die Geburt des Heilandes verkündigen. Im Mittelpunkt stehen natürlich der Stall mit Maria und Joseph und dem Kind in der Krippe.

Schauen – Hören – Singen
Besichtigungszeiten in der Heilandkiche, Bonn-Mehlem, Domhofstraße 43:
Vom 1. Weihnachtstag bis zum 20. Januar 2018 jeweils freitags, samstags und sonntags sowie Sylvester und Neujahr von 15 – 18 Uhr.
Andere Besichtigungstermine für Gruppen mit Führungen können unter der (02 28) 94 74 43 05 oder 34 87 53 vereinbart werden.

Musik an der Krippe:

Sonntag, 6. Januar 2019 um 18 Uhr
Bach, give us a tune – Bach goes Celtic mit dem „Reel Bach Consort“

Sonntag, 12. Januar 2019 um 16 Uhr
Dunkler Stern über Bethlehem – ein weihnachtliches Singspiel für die ganze Familie
mit dem Spatzen und Kinderchor

Sonntag, 20. Januar um 18 Uhr
A. Vivaldi: Magnificat, Kantaten von G.Ph. Telemann

EB