Kirchliche Stiftung gefördert – Kooperation in der Region stärken

Mit einem Betrag von 33.000 Euro unterstützt der Kirchenkreis die neue Stiftung für gemeindenahe Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Dies beschloss die Synode des Kirchenkreises. 62 stimmberechtigte Synodale aus den 13 Kirchenge­meinden und zahlreiche Gäste waren nach Swisttal zu der Herbsttagung gekommen. Die Stif­tung „Gemeindenahe Behindertenarbeit der Evangelischen Kirchengemeinden Meckenheim, Rheinbach, Swisttal“ will Kinder, Jugendliche […]

Mit einem Betrag von 33.000 Euro unterstützt der Kirchenkreis die neue Stiftung für gemeindenahe Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Dies beschloss die Synode des Kirchenkreises.

62 stimmberechtigte Synodale aus den 13 Kirchenge­meinden und zahlreiche Gäste waren nach Swisttal zu der Herbsttagung gekommen. Die Stif­tung „Gemeindenahe Behindertenarbeit der Evangelischen Kirchengemeinden Meckenheim, Rheinbach, Swisttal“ will Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung unterstützen und fördern. Angehörige sollen beraten und seelsorgerisch betreut werden.
Weiteres Thema war die Reform der Kirchenordnung. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) hatte Vorschläge zur Veränderung der Struktur und Zusammensetzung kirchlicher Gremien vorgelegt. Bedenken äußerte die Synode gegenüber dem Vorschlag, dass Superintendenten ihr Amt demnächst nicht mehr nebenamtlich, sondern hauptamtlich ausüben. Zudem forderten die Synodalen, dass alle Pfarrer und Pfarrerinnen wei­terhin regelmäßig an der Arbeit der Gemeindeleitungen zu beteiligen sind. Die Landeskirche hatte vorgeschlagen, nur noch Gemeindepfarrer ständig in die Presbyterien aufzunehmen. Die Möglichkeit einer Zwangsvereinigung von Kirchenkreisen – wie sie im Entwurf der Landeskirche vorgesehen ist – lehnten die Synodalen ab.
Das Thema Fusion sprach auch Superintendent Dr. Eberhard Kenntner in seinem Bericht an. Ihm erscheinen „die geographischen, aber auch die verwaltungsmäßigen Strukturen der Kirchenkreise Bonn und Bad Godesberg-Voreifel zur Zeit schwer kompatibel“. Sinn mache jedoch eine „weitere unvoreingenommene Überprüfung aller Möglichkeiten zu Kooperationen in bestimmten Bereichen“. Dies werde beispielsweise seit langem in der Pressearbeit oder im Diakonischen Werk praktiziert.
Den Haushalt für das Jahr 2004 stellten die Abgesandten aus den Kirchengemeinden in Höhe von 2,38 Mio. Euro fest. Etwa 84.000 Euro davon werden durch Entnahme aus der Ausgleichs­rücklage gedeckt. Kenntner: „Wir müssen im nächsten Jahr mit weniger Geld auskommen als in diesem Jahr.“ Die Jahresrechnung  für 2002 schloss mit einem Überschuss von 46.000 Euro. Davon fließen 10.000 Euro in ein kreiskirchliches Musikfestival, das im kommenden Sommer stattfinden wird.   
Über das Grundschulen-Projekt „Offene Ganztagsschule“ informierte Schulreferentin Elisabeth Thissen die Synodalen. Deutlich benannte sie die Schwierigkeiten. Es gäbe keine verbindlichen Standards und keine verbindliche Höhe der Refinanzierung. Gleichzeitig ermutigte sie die Kirchengemeinden mit Blick auf die Schulen aber zu „kirchlicher Jugendarbeit an anderem Ort“. Nirgendwo sonst habe die Kirche die Möglichkeit, so viele Kinder zu erreichen.

Akademie mit Europa-Perspektive

Erste Konturen nimmt das „Haus der Begegnung“ auf dem Bad Godesberger Heiderhof an, das ab Januar 2004 von dem Pädagodisch-Theologischen Institut (PTI) und der Evangelischen Akademie Mülheim gebildet wird. Auf der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel stellten Vertreter beider Institutionen erste Planungen vor. „Bei den Überle­gungen spielt die Bonner Region mit ihren besonderen Anreizen eine wichtige Rolle“, betonte Wolfgang Heyde, Vorsitzender des Kuratoriums der Evangelischen Akademie. Vor allem die Präsenz von Einrichtungen der Vereinten Nationen (UN), der Bonner Universität und vieler wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen sei eine neue Herausforderung für die Akademie. Dies führt dazu, dass der Arbeitsbereich „Europa“ neu an der Akademie entsteht, wie Studienleiter Dr. Frank Vogelsang berichtete. „Für internationale und nationale Themen ist der Standort Heiderhof sehr gut.“
Wie wichtig die Lage auf dem Heiderhof in Bad Godesberg ist, betonte auch die Leitende Dozentin des PTI, Dr. Ulrike Baumann. Das Institut verantwortet die pädagogische Aus- und Fort­bildung für die gesamte rheinische Kirche. „Von der Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie erhoffen wir uns eine Intensivierung der bildungspolitischen Diskussion.“ So seien bei­spielsweise der islamische Religionsunterricht oder die Rolle von Religion in der Schule auch mit Blick auf Europa zu diskutieren.
Die Landessynode der rheinischen Kirche hatte auf ihrer Tagung im Januar 2003 den Umzug der Evangelischen Akademie aus Mülheim an der Ruhr nach Bonn beschlossen. Organisatorisch werden die beiden Einrichtungen getrennt bleiben. „Das Gebäude im Mandelbaumweg 2 wird in Zukunft der Sitz zweier selbstständiger Einrichtungen sein“, so Heyde. Gemeinsam bilden die Evangelische Akademie und das PTI dann das „Haus der Begegnung“.

Protest gegen NRW-Landeshaushalt

Gegen die geplanten Kürzungen der Landesregierung im sozialen Bereich hat sich der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel auf seiner Tagung in Swisttal ausge-sprochen. Die 62 Abgesandten aus den Kirchengemeinden der Region forderten die Landes­regierung mit deutlicher Mehrheit auf, „den Landeshaushalt nicht auf Kosten der Benachteiligten und Hilfsbedürftigen zu sanieren.“
In seinem Bericht beklagte Superintendent Dr. Eberhard Kenntner, dass der geplante nordrhein-westfälische Doppelhaushalt 2004/05 nicht nur Kindergärten in Existenznot bringe. „In einem Zeitraum, der keinen Spielraum für eigenes Planen oder Reagieren lässt, werden Zuschüsse um bis zu 40 Prozent zurückgefahren.“ Ein Arbeitsplatz in der Evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- und Lebensfragen sei dadurch akut gefährdet. Die Vorgehensweise der Landesregierung weckt in Kennter die Befürchtung, dass das Land sich aus der Rolle eines zuverlässigen Partners kirchlich verantworteter Sozialarbeit verabschiedet. „Die Folgen für das Verhältnis Kirche-Staat sind noch nicht abzusehen. Eine tiefe Vertrauenskrise ist entstanden“, so der Superintendent

 

 

 
 

 

08.11.2003

 

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