Kirchen in Bonn entschieden gegen Rechtsextremismus

Auch die Kirchen in Bonn unterstützen das Bündnis „Bonn stellt sich quer“ gegen die geplante Neonazidemonstration am 1. Mai in der Stadt. In der Bonner Kreuzkirche und in Beuel bieten die Kirchen an dem Tag „Angebote der Stille und Besinnung“. Ausdrücklich bekräftigen die katholische und evangelische Kirche in Bonn und der Region den gemeinsamen Aufruf […]

Auch die Kirchen in Bonn unterstützen das Bündnis „Bonn stellt sich quer“ gegen die geplante Neonazidemonstration am 1. Mai in der Stadt. In der Bonner Kreuzkirche und in Beuel bieten die Kirchen an dem Tag „Angebote der Stille und Besinnung“.

Ausdrücklich bekräftigen die katholische und evangelische Kirche in Bonn und der Region den gemeinsamen Aufruf von DGB, dem Bonner OB, von den Parteien u.v.m. „Bonn ist bunt“ , in dem es heißt: „Bonn ist eine weltoffene Stadt – getragen von gegenseitigem Respekt, Toleranz und bunter Vielfalt!“ (siehe unten auf dieser Seite). Zudem haben engagierte Christinnen und Christen gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Vertretern aus muslimischen Organisationen eine „interreligiöse Erklärung“ verfasst, in der sie ebenfalls deutlich machen: „Wir lassen nicht zu, dass menschenverachtender Geist, Verunglimpfung und Gewalt die Atmosphäre unserer Stadt vergiften. Lassen wir nicht zu, dass Menschen in Bonn in ihrer Freiheit und Würde bedroht werden!“

Zudem laden die Kirchen angesichts des geplanten Umzug von Neonazis am 1. Mai bewusst zu Angeboten der Stille und Besinnung ein: die katholische Kirche zu einer Messe im Bonner Münster (11.00 Uhr), sowie beide Kirchen zu einem ökumenischen Mittagsgebet im Münster mit Stadtdechand Msgr.Wilfried Schumacher und Superintendent Eckart Wüster (12.15 Uhr) sowie um 13.15 Uhr zu einer Andacht in der Kreuzkirche am Kaiserplatz.

Auch in Beuel laden die Kirchengemeinde unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ zu einem Ökumenischen Mittagsgebet in der kath. Josefskirche (Hermannstraße / 12.15 Uhr) ein. „So wollen wir auch als Beueler Christen an diesem Tag ein gemeinsames Zeichen setzen“, erklären Pfarrerin Dr. Heike Lipski-Melchior und Pfarrer Dr. Wilfried Evertz und laden zur Mitfeier herzlich ein.

Für friedliches Zusammenleben in unserer Stadt Bonn – gegen Intoleranz und Gewalt

Aufruf zum 1. Mai 2012

Wir, Bürgerinnen und Bürger der Bundesstadt Bonn, lassen nicht zu, dass unser Recht uns in Kirche und Moschee, Synagoge und Tempel zum Gebet zu versammeln in Frage gestellt wird.

Wir lassen nicht zu, dass die gewerkschaftliche Maikundgebung gestört wird.

Wir rufen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger auf
an diesem Tag die Plätze und Strassen zu heiterem Verweilen, Flanieren, Essen, Trinken und Feiern zu nutzen.

Wir leben in einer offenen Stadt der Vielfalt.
Menschen verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen sind in ihr willkommen.
Schützen wir gemeinsam das friedliche Zusammenleben in Bonn!

Wir lassen nicht zu, dass menschenverachtender Geist, Verunglimpfung und Gewalt die Atmosphäre unserer Stadt vergiften.
Der Hass von „Oslo“, „Toulouse“ und der Zwickauer Zelle darf hier keinen Nährboden finden.
Lassen wir nicht zu, dass Menschen in Bonn in ihrer Freiheit und Würde bedroht werden!

Wir fordern von Politik und Verwaltung rechtswidrige Auftritte von Intoleranz, Einschüchterung und Gewalt überall in unserer Stadt zurückzuweisen und zu unterbinden.

Initiator: Interreligiöser Dialogkreis Bad Godesberg
V i S. d. P.: Ulrich Thomas, Pfarrer i .R., Im Apfelgarten 8, 53177 Bonn

Mitunterzeichner: 

Dr. Eberhard Kenntner, Superintendent des Evang. Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel
Eckart Wüster, Superintendent des Evang. Kirchenkreises Bonn
Reinhardt Bartha, Superintendent des Evang. Kirchenkreises An Sieg und Rhein
Msgr. Wilfried Schumacher, Stadtdechant Bonn
Annette Schwolen-Flümann, Bezirksbürgermeisterin Bad Godesberg
Michael Pues, ESG Bonn
Arbeitskreis Christlicher Kirchen Bonn (ACK),Vorsitzender Pfarrer Ernst Jochum
Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V.
Diakonisches Werk An Sieg und Rhein, Jürgen Schweitzer
Diakonisches Werk Bonn, Ulrich Hamacher
DITIB-Moschee Bad Godesberg, Mehmed Durmus
Evangelischer Konvent der Bad Godesberger Gemeinden (Vorsitzender Pfarrer Klaus Merkes)
FIBB e.V., Marlies Wehner
FIBEr e.V., Hülya Dogan
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bonn (Vorstand)
Islambeirat des Godesberger Konvent im Ev. Kkrs. Bad Godesberg-Voreifel, E. Thissen
Katholikenrat Bonn, Sr. v. Haeling
Katholische Kirchengemeinde St. Petrus, Pfarrer Raimund Blanke & Peter Adolf
Katholische Familienbildungsstätte Bonn, Angela Böttges
Marokkanischer Kulturverein, Moussa Acharki
MIGRApolis- Haus der Vielfalt (Ev. Migrations u. Flüchtlingsarbeit Bonn, Bonner Institut für Migrationsforschung u. Interkult. Leben, Oekumen. Flüchtlingshilfe Bonn, Free Pen- Verl)
Religions for Peace Bonn/Koeln
Sufi-Orden Tariqah As-Safinah (Bonn)
URI Deutschland e.V. (United Religion Initiative Deutschland/Bonn)
Christoph Weigeldt, OStDi.K. (Amos Comenius Gymnasium)

sowie viele weitere Bügerinnen und Bürger

BONN BLEIBT BUNT

Bündnis – Bonn – Nazifrei

Bonn ist eine weltoffene Stadt – getragen von gegenseitigem Respekt, Toleranz und bunter Vielfalt

Wir stellen uns daher quer den geplanten Aufmarsch der Neonazis und autonomen Nationalisten am 1. Mai 2012 in Bonn. Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, wenden uns mit vielfältigen und friedlichen Aktionen gegen Rechtsradikalismus. Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den jeweiligen friedlichen Aktionen und Protesten zu beteiligen und auch selbst mit kreativen Mitteln aktiv gegen Rechtsradikalismus zu werden.

In Bonn gibt es keinen Platz für Naziaufmärsche, Geschichtsrevisionisten, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, und Rassismus.
Aufruf: DGB, die Kirchen, Parteien, OB Bonn u.v.m.

 
 

 

ger/gar / 25.04.2012

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