Kirche und Global Player diskutieren Unternehmensethik

Die Verhaltensmaßstäbe und Unternehmenswerte des siebtgrößten Arbeitgebers weltweit standen im Mittelpunkt. Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Bonner Raum diskutierten im Posttower mit Führungskräften des Weltkonzerns. „Ich glaube, dass die Kirchen Unternehmen in ihrer Wertediskussion kritisch begleiten sollten.“ Dies forderte der Personalvorstand der Deutschen Post, Walter Scheurle, von den kirchlichen Vertreterinnen und Vertreter beim Pfarrkonvent des […]

Die Verhaltensmaßstäbe und Unternehmenswerte des siebtgrößten Arbeitgebers weltweit standen im Mittelpunkt. Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Bonner Raum diskutierten im Posttower mit Führungskräften des Weltkonzerns.

„Ich glaube, dass die Kirchen Unternehmen in ihrer Wertediskussion kritisch begleiten sollten.“ Dies forderte der Personalvorstand der Deutschen Post, Walter Scheurle, von den kirchlichen Vertreterinnen und Vertreter beim Pfarrkonvent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Unternehmenswerte seien nicht nur aus ethischer Sicht wichtig, sondern auch die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Allein am Ort des gemeinsamen Gedankenaustausches, dem Posttower, arbeiten rund 2000 Menschen aus über 40 Nationen. Dass dies gelinge, sei nicht selbstverständlich beim Blick in die Konfliktregionen dieser Welt, betonte Professor Manfred Harnischfeger, Leiter der Post-Unternehmenskommunikation.

 

Der Bonner Sozialethiker Professor Harmut Kreß wies in seiner Auseinandersetzung mit den Unternehmenswerten der Post auf Schwächen und Chancen hin. So besitze ein internationaler Konzern wie die Deutsche Post einen „weiteren Blick“ auf gesellschaftliche Situationen und Veränderungen. Dies sei eine große Chance. Zugleich kritisierte der evangelische Theologe aber deutlich, dass Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beispielsweise völlig in den Post-Unternehmenswerten fehlten. „Ich frage mich, ob sich nicht die Wertetafel auch solcher ethischer Themen annehmen kann.“ Denn aus seiner Sicht wachse globalen Unternehmen auf Grund der schweren Umbrüche in allen Bereichen eine immer größe gesellschaftliche Verantwortung zu. Der Präses der rheinischen Kirche zeigte sich beeindruckt von den Unternehmenwerten der Deutschen Post. „Ich habe großen Respekt vor den Maßstäben, die sie sich gesetzt haben beim Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und für die Gesellschaft.“

 

Der Pfarrkonvent im Posttower wurde durch den Synodalbeauftragten für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, Udo Eschenbach, initiiert. Eschenbach arbeitet selbst als Leiter Bundeswehr-Logistik bei der Post und hatte die Veranstaltung mit Pastorin Karin Lang-Bendszus und Superintendent Eberhard Kenntner geplant.

 
 

 

Text: wsk / Foto: gar /

 

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