Kernstück Kleiderkammer

Wenn sich schon vor dem Öffnen eine Menschentraube am Eingang in der Godesberger Allee 6-8 bildet, öffnet sicher bald die Kleiderkammer des Evangelischen Konvents. Etwa 300 Menschen kommen pro Woche, um gegen eine Spende gebrauchte Kleidung, Spielzeug oder Haushaltsgegenstände zu erhalten. Das Engagement der fast 30 Ehrenamtlichen um Leiterin Margret Wahlen-Martin charakterisierte Superintendent Eberhard Kenntner […]

Wenn sich schon vor dem Öffnen eine Menschentraube am Eingang in der Godesberger Allee 6-8 bildet, öffnet sicher bald die Kleiderkammer des Evangelischen Konvents.

Etwa 300 Menschen kommen pro Woche, um gegen eine Spende gebrauchte Kleidung, Spielzeug oder Haushaltsgegenstände zu erhalten. Das Engagement der fast 30 Ehrenamtlichen um Leiterin Margret Wahlen-Martin charakterisierte Superintendent Eberhard Kenntner am Donnerstag als „Kernstück christlicher Identität“. Sein Besuch mit Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel bildete den Auftakt zur einwöchigen Visitation der Evangelischen Thomas-Kirchengemeinde, die am 23. Juni offiziell beginnt.

Kenntner kritisierte „angeblich unausweichliche Kürzungen“ im staatlichen sozialen Bereich. Die Hilferufe Bedürftiger dürften keinesfalls mit einem ‚Hilf Dir doch selbst’ kommentiert werden. Er dankte den in der Einrichtung engagierten Frauen dafür, dass sie den Menschen mit Rat und Tat beistünden. Beim Sichten, Ordnen und Sortieren stecke auch viel körperliche Arbeit dahinter, berichtete Pfarrer Oliver Ploch, dessen Thomas-Kirchengemeinde die Hauptverantwortung für die Einrichtung des Evangelischen Konventes Bad Godesberg trägt.

Die Kleiderkammer besteht seit über 40 Jahren. 2010 zog sie an ihren jetzigen Standort im Diakonie-Zentrum Bad Godesberg. Alle Erlöse kommen sozialen Einrichtungen zugute, wie Elke Volz vom Presbyterium erläuterte. Dies sind die Jugendarbeit des Konvents, das Interkulturelle Frühstückscafé MamaMia oder Freizeiten für Menschen mit Behinderungen des Diakonischen Werkes Bonn und Region. Die Ehrenamtlichen der Kleiderkammer unterstützen so aktuell 14 verschiedene Projekte. Manche von ihnen engagieren sich bereits seit Jahrzehnten, andere sind erst kurz dabei. Eine Team-Arbeit, die allen offensichtlich viel Freude bereitet.

Die Kleiderkammer hat dienstags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 16 bis 18:30 Uhr geöffnet. Gepflegte, saubere und tragbare Kleidung kann ebenfalls zu diesen Zeiten abgegeben werden.

„Visitation“ bedeutet: Offizieller Besuch des Kreissynodalvorstandes und sachkundiger Beauftragter in einer Kirchengemeinde. Sie ist nicht als Kontrolle oder Inspektion zu verstehen, sondern dient dazu, die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes über das Leben der Gemeinde zu unterrichten. Zugleich bietet sie der Gemeinde eine besondere Möglichkeit, sich beraten zu lassen. Für die Vorstands-Mitglieder und die Verantwortlichen in der Thomas-Kirchengemeinde kommen so mehr als 30 Termine rund um Gottesdienste, Angebote in der Gemeinde, Gespräche mit Mitarbeitenden und aus der Ökumene zusammen.

 
www.kleiderkammer-bonn.de
 

 

Text und Fotos: Uta Garbisch / 13.06.2013

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