Keiner soll alleine bleiben

Auch der Baum ist ein Geschenk: Bastian Feuser hilft mit, die Geschenke zu sortieren. Foto: Frank Schultze

Eine Kirche voller Geschenke: Damit es auch für die Menschen in den Flutgebieten Weihnachten wird, haben sich Kirche und Diakonie in Swisttal-Heimerzheim eine Menge einfallen lassen. Denn gerade jetzt soll niemand alleine feiern müssen. 365, 366, 367 – Natalie Kallas zählt die bunt verpackten Pakete, die sich direkt vorm Weihnachtsbaum mit den großen, roten Christbaumkugeln […]

Eine Kirche voller Geschenke: Damit es auch für die Menschen in den Flutgebieten Weihnachten wird, haben sich Kirche und Diakonie in Swisttal-Heimerzheim eine Menge einfallen lassen. Denn gerade jetzt soll niemand alleine feiern müssen.

365, 366, 367 – Natalie Kallas zählt die bunt verpackten Pakete, die sich direkt vorm Weihnachtsbaum mit den großen, roten Christbaumkugeln der Maria-Magdalena-Kirche in Heimerzheim stapeln. Viele sind mit Weihnachtsgrüßen, Sternchen oder kleinen Weihnachtsbären behängt. Auf dem Boden grinst Mr. Bean von einer hellgelben DVD-Hülle, daneben schaut ein Stoffhund aus seiner Verpackung.

„Eine schöne Handtasche – nicht für ältere Damen“: ein Wunsch von vielen wird erfüllt- Foto: Frank Schultze

Ein buntes Durcheinander, in das Gemeindemitglied Natalie Kallas gemeinsam mit weiteren Ehrenamtlichen und Elke Feuser-Kohler, mobile Fluthelferin des Diakonischen Werks Bonn und Region, Ordnung bringt. Feuser-Kohlers Sohn Bastian spielt derweil auf dem Keyboard. Dann setzt er sich wieder in Bewegung und hilft mit, die Pädcken zu sortieren.

Natalie Kallas sortiert mit Felix Schmitz (links) und Bastian Feuser die Geschenke, damit alle an die richtigen Adressaten kommen.

400 Weihnachtswünsche erfüllt

400 Geschenke für Flutbetroffene sind zusammengekommen bei einer Gemeinschaftsaktion der Diakonie und der örtlichen AWO für die Gemeinden des Swisttals. Alle haben einen bestimmten Adressaten, dem damit ein persönlicher Weihnachtswunsch erfüllt wird.

Da ist ordentlich etwas zusammen gekommen. Foto: Frank Schultze

„Oft ist ein kleiner Gruß beigelegt“, erzählt Pfarrerin Claudia Müller-Bück, deren Stelle um 25 Prozent für die Fluthilfe aufgestockt und aus Spendenmitteln für die Diakonie Katastrophenhilfe bezahlt wird. „Völlig fremde Menschen haben so eine Verbindung. Und dass jemand an einen denkt, ist vielleicht viel wichtiger als das Geschenk selbst.“

Die Päckchen werden an Heiligabend nach der Christvesper in der Maria-Magdalena-Kirche verteilt. Wer nicht da ist, erhält sein Geschenk später. Die Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsgottesdienstes sind zudem zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier mit Braten, Rotkohl und Knödeln eingeladen. Die Feier hat der Seniorenbeirat Swisttal mitorganisiert.

Text: Jörg Stroisch/Redaktion: Sabine Damaschke, Fotos: Frank Schultze