Hilfe für Flüchtlinge wird professionell ausgebaut

Herbstsynode in Euskirchen: Superintendent Mathias Mölleken gibt seinen ersten Tätigkeitsbericht (Foto: Uta Garbisch).

Bis zu 50.000 Euro wird der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel im kommenden Jahr in die Koordination der Flüchtlingsarbeit investieren. Das beschloss die Herbstsynode am heutigen Samstag. Der Kreissynodalvorstand wird dafür ein Konzept erarbeiten, so dass hauptamtliche Kräfte die Aufgabe übernehmen können. Im Kirchenkreis engagieren sich alle 13 Gemeinden mit vielfältigen Initiativen. Neben den Koordinationsaufgaben sind […]

Bis zu 50.000 Euro wird der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel im kommenden Jahr in die Koordination der Flüchtlingsarbeit investieren. Das beschloss die Herbstsynode am heutigen Samstag.

Der Kreissynodalvorstand wird dafür ein Konzept erarbeiten, so dass hauptamtliche Kräfte die Aufgabe übernehmen können. Im Kirchenkreis engagieren sich alle 13 Gemeinden mit vielfältigen Initiativen. Neben den Koordinationsaufgaben sind die Fort- und Weiterbildung Ehrenamtlicher wichtig, die sozialpädagogische Fachberatung sowie ein ortsnahes Betreuungs- und Hilfenetzwerk. All dies müsse wirklich vor Ort geschehen, so der Wunsch vieler Synodaler. Das Konzept soll dabei den unterschiedlichen Bedarf in den drei Regionen des Kirchenkreises berücksichtigen.

Flüchtlinge waren auch ein Hauptthema des Berichtes von Superintendent Mathias Mölleken vor der Synode. „Gott-sei-Dank erleben diese Menschen zurzeit bei uns und an vielen Orten in Deutschland ein von großem ehrenamtlichen Engagement getragenes Willkommen.“ Mölleken dankte allen Menschen, die dabei helfen.

Auch Thema der Beratungen: Martin Luther und das 500-jährige Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 (Foto: Uta Garbisch)

Auch Thema der Beratungen: Martin Luther und das 500-jährige Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 (Foto: Uta Garbisch)

Bonner Feier-Abend am Reformationstag 2017

Die Vorbereitungen für das Reformationsjubiläum 2017 nehmen deutlich Fahrt auf. „Feier-Abend – 500 Jahre Reformation – vergnügt – erlöst – befreit“, so werden wir zu einem großen Fest einladen“, versprach Superintendent Mölleken. Die evangelische Kirche will dieses am 31. Oktober 2017 im Bonner Telekom-Dome feiern. Geplant sind für den Abend Talk-Runden, ökumenische Zeitansagen, vielfältige musikalische Beiträge und Kabarett. Die Synodalen billigten das dafür vorgelegte Finanzierungskonzept, das von Einnahmen und Ausgaben von 120.000 Euro ausgeht. Ein großer Teil davon soll durch Eintrittskarten, Sponsoring und Zuschüsse finanziert werden.
Telefonseelsorge und Personalplanung

Bei der Telefonseelsorge beschäftigten sich die Abgeordneten mit der Frage, wie die ökumenisch und als Verein organisierte Arbeit im Bereich Bonn/Rhein-Sieg mit der geplanten Regionalstruktur der Rheinischen Landeskirche vereinbar ist. Mathias Mölleken und seine Superintendenten-Kollegen in der Region Mitte (An der Agger, Köln, Bonn und Region) haben der Landeskirche ein Konzept vorgelegt, das die bewährte ökumenische Struktur erhalten soll. Kirchenrat Jürgen Sohn aus Düsseldorf signalisierte eine positive Lösung. Die Kirchenleitung wird voraussichtlich in der kommenden Woche darüber beraten.

Die 72 Abgeordneten aus den 13 Kirchengemeinden berieten in Euskirchen außerdem über die Pfarrstellen- und Personalplanung. Derzeit ist bei den besetzten Pfarrstellen bis zum Jahr 2020 keine Veränderung absehbar. Die insgesamt 30,6 besetzten Pfarrstellen entsprechen nahezu dem von der rheinischen Kirchenleitung vorgegebenen Kontingent. Im Bereich Personal setzen die Kirchengemeinden und der Kirchenkreis auf Kooperation, um Personal und Arbeitsfelder zu erhalten.

KiBiz und Presbyteriumswahlen: Superintendentenbericht

In seinem ersten Tätigkeitsbericht kritisierte Mölleken das geltende Kinderbildungsgesetz (KiBiz). Es sei unter anderem dafür verantwortlich, dass immer mehr Kirchengemeinden ihre Kindertagesstätten an andere Träger abgeben oder sogar schließen. Von ehemals zwölf Einrichtungen im Kirchenkreis befinden sich nur noch fünf in gemeindlicher Trägerschaft. Er forderte daher eine siebenprozentige Erhöhung der Kindpauschalen und deren dynamische Anpassung an die Tarifabschlüsse. Gleichzeitig haben Mölleken und die Superintendenten der beiden Bonner Nachbarkirchenkreise die Gründung eines gemeinsamen Trägerverbandes angestoßen. Bis Februar 2016 werden die betroffenen Gemeinden dazu ein Entscheidung treffen.

Einen ersten Ausblick gab Mölleken auf die Presbyteriumswahlen im Februar kommenden Jahres. In allen 13 Kirchengemeinden haben sich genügend Kandidatinnen und Kandidaten für die Leitungsgremien der Kirchengemeinden gefunden, so dass „echte“ Wahlen stattfinden werden. Mölleken: „Sich für (weitere) vier Jahre der Verantwortung, der Freude und Last der Gemeindeleitung zu stellen, verdient großen Respekt und ebenso große Dankbarkeit.“

Haushalt 2016

Das Kirchenparlament verabschiedete den Haushalt für das Jahr 2016 mit einem Gesamtvolumen von 4,27 Millionen Euro. Bei den insgesamt sieben Handlungsfeldern bilden Erziehung und Bildung mit 1,4 Millionen Euro den größten Posten. Dieser dient vor allem der Finanzierung der für 2016 geplanten Sanierungsmaßnahmen der Jugendbildungsstätte Merzbach mit einem Gesamtvolumen von etwa 840.000 Euro. 659.000 Euro fließen in diakonische und soziale Arbeit, 585.000 Euro in Gemeindearbeit und Seelsorge. Vorgesehen ist eine Entnahme von etwa 315.000 Euro aus Rücklagen. Sie dienen der Finanzierung von Investitionen und Instandhaltung. Dort nimmt der Kirchenkreis außerdem Kredite in Form einer inneren Anleihe in Höhe von 420.000 Euro auf.

Gewählt, bestärkt und gegrüßt

Die Synodalen beriefen Michael Nikodemus (Bad Münstereifel) in den Fachausschuss für Kirchenmusik, Monica Schneider-Henseler (Swisttal) als stellvertretendes Mitglied. Neu gehört Anke Rauf (Swisttal) dem Ausschuss für Kinder- und Jugendarbeit an, ebenso wie Sandra Vogel stellvertretend (Flamersheim).

Die Synode traf sich zur diesjährigen Herbsttagung im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Euskirchen. Dankbar und froh zeigte sich Mathias Mölleken über den Verlauf und die Ergebnisse der Synode. „Wir haben mit den Flüchtlingen und dem Reformationsjubiläum aktuelle Fragestellungen aufgenommen.“ Die Synode sei in einem guten Miteinander verlaufen. Dies bestärke ihn auch in seinem Auftrag und der Funktion als neuer Superintendent.

Grüße überbrachten der katholische Pfarrer Peter Berg in Vertretung des Kreisdechanten, der stellvertretende Euskirchener Bürgermeister Horst Belter, Alt-Superintendent Dr. Eberhard Kenntner, Kirchenrat Jürgen Sohn von der Landeskirche und Superintendent Eckart Wüster vom Evangelischen Kirchenkreis Bonn.