Gekommen um zu lernen

„Das ist ein lebendiger Kirchenkreis mit vielen Möglichkeiten und toller Ausstattung, der auch mit seinen Problemen kreativ umgeht.“ So lautet das Fazit von Präses Nikolaus Schneider nach zwei Tagen Besuch im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel. Die 16-köpfige Kirchenleitung war am Freitag und Samstag in Begleitung von Superintendent Dr. Eberhard Kenntner und Vertretern des Kreissynodalvorstandes (KSV) unterwegs, […]

„Das ist ein lebendiger Kirchenkreis mit vielen Möglichkeiten und toller Ausstattung, der auch mit seinen Problemen kreativ umgeht.“ So lautet das Fazit von Präses Nikolaus Schneider nach zwei Tagen Besuch im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel.

Die 16-köpfige Kirchenleitung war am Freitag und Samstag in Begleitung von Superintendent Dr. Eberhard Kenntner und Vertretern des Kreissynodalvorstandes (KSV) unterwegs, um die protestantische Arbeit dort besser kennen zu lernen.

„Ohne die Kirchengemeinden und ihre Menschen wäre Bad Godesberg um einiges ärmer.“ Das unterstrich Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann beim Auftakt der Kirchenleitungsvisite am Freitag in der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg. Hauptthemen dort waren die demografische Entwicklung und Migration. Knapp jeder vierte Godesberger ist evangelisch, ebenso viele haben einen Migrationshintergrund. Den Dialog von Kulturen und Religionen bezeichnete Schwolen-Flümann als wichtige Zukunftsfrage. So auch Präses Nikolaus Schneider: „Dass Muslime sagen, dies ist meine Heimat, meine Kultur, ist eine beiderseitige Herausforderung.“

Präses Schneider dankte beim Eintrag in das Gästebuch für die Wertschätzung: „Das ist ein ermutigendes Zeichen, wie Sie uns empfangen haben.“ Gleichzeitig machte er deutlich, die Kirchenleitung sei „nicht gekommen, um nach dem Rechten zu schauen“. Vielmehr seien solche Visiten ein Geben und Nehmen. „Wir kommen um zu lernen, können zugleich unsere Erfahrungen weiter geben.“

Die Gruppe besuchte anschließend die Familienbildungsstätte plus Mehrgenerationenhaus Haus der Familie, die Axenfeldgesellschaft und das Waldkrankenhaus in Bad Godesberg sowie die Kirchengemeinden Meckenheim, Bad Münstereifel und Euskirchen. Das Themenspektrum reichte von diakonischer Arbeit über Seelsorge in Gefängnissen und Krankenhäusern bis zur Landesgartenschau in Zülpich 2014.

Transparenz, Beteiligung und Solidarität sind Maßstab

„Es war eine anstrengende Visite – wegen des dichten Programms“, gesteht Eberhard Kenntner, „in deren Verlauf erfreulich deutlich wurde, was geschwisterliche Beratung auf Augenhöhe und Offenheit und Transparenz bedeuten können“. Der KSV sei in allen Bereichen ermutigt, seine bisherigen Grundlinien des Leitungshandelns weiterzuentwickeln und „Transparenz, Beteiligung und Solidarität weiterhin zum Maßstab seines kirchenleitenden Handelns zu machen“.

Über die Einblicke in die Arbeit haben sich die Kirchenleitung mit dem Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises jeweils ausgetauscht. Dabei auch ein Thema: Gerechte Kirchensteuerverteilung. „Die Bandbreite zwischen den wohlhabenden und nicht so wohlhabenden Kirchengemeinden ist ein Punkt, über den man diskutieren muss“, so Schneider. Gleichzeitig zeigte er sich erfreut, dass sich der Kreissynodalvorstand immer wieder mit diesem Thema beschäftigt. „Dem KSV ist diese Situation bewusst, er wird diesen Handlungsimpuls in geeigneter Weise aufnehmen“, so Superintendent Kenntner. Hintergrund ist, dass die Kirchensteuerhoheit im Kirchenkreis bei den Kirchengemeinden liegt, so dass die Pro-Kopf-Einnahmen unterschiedlich hoch sind. Hinzu kommt ein innersynodaler Finanzausgleich. Andere Kirchenkreise nehmen vor allem die Gemeindemitgliederzahl als Maßstab für Kirchensteuer-Zuweisungen.

 
 

 

Text und Fotos: Uta Garbisch / 27.08.2012

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