„Für faires und respektvolles Miteinander“

Die evangelische Kirche hat sich mit einem Grußwort zum Fastenmonat Ramadan an die muslimischen Nachbarinnen und Nachbarn, Gemeinden, Vereine und Verbände im Bereich des Kirchenkreises Godesberg-Voreifel gewandt. Darin unterstreichen Superintendent Eberhard Kenntner sowie die Synodalbeauftragte für das christlich-islamische Gespräch, Elisabeth Thissen, ihren ausdrücklichen Willen  weiterhin gute Nachbarschaft zu pflegen und gemeinsam Zeichen zu setzen für […]

Die evangelische Kirche hat sich mit einem Grußwort zum Fastenmonat Ramadan an die muslimischen Nachbarinnen und Nachbarn, Gemeinden, Vereine und Verbände im Bereich des Kirchenkreises Godesberg-Voreifel gewandt.

Darin unterstreichen Superintendent Eberhard Kenntner sowie die Synodalbeauftragte für das christlich-islamische Gespräch, Elisabeth Thissen, ihren ausdrücklichen Willen  weiterhin gute Nachbarschaft zu pflegen und gemeinsam Zeichen zu setzen für ein faires und respektvolles Miteinander.
Die Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel verurteilen in dem Schreiben aktuelle Wahlplakate mit deutlich sichtbaren Zeichen und Parolen von Fremdenhass und Islamfeindlichkeit.
Solche diskriminierenden Darstellungen und Äußerungen entsprächen nicht dem christlichen Menschenbild, das darauf basiere, dass alle Menschen zum Ebenbild Gottes geschaffen sind und die Achtung des Nächsten von Gott gewollt ist.
Der Fastenmonat Ramadan beginnt dieses Jahr am 21. August und endet mit dem Fest des Fastenbrechens am 20. September.

 
Hier lesen Sie das Grußwort im Wortlaut:

Bonn, 20.8.2009

An die
islamischen Gemeinden,
Vereine und Verbände
in der Region

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe muslimische Geschwister,

für Sie beginnt in den nächsten Tagen die ganz besondere Zeit des heiligen Monats Ramadan, in der Sie freiwillig Verzicht üben. Wir wünschen Ihnen intensive Erfahrungen in Ihren Familien und Gemeinschaften. Möge Gott Ihre Bemühungen der Hinwendung zu ihm segnen.

Leider gibt es derzeit auch in unserer Region Wahlplakate mit deutlich sichtbaren Zeichen und Parolen von Fremdenhass und Islamfeindlichkeit.
Wir verurteilen solche diskriminierenden Darstellungen und Äußerungen. Sie ent-sprechen nicht unserem christlichen Menschenbild, das darauf basiert, dass alle Menschen zum Ebenbild Gottes geschaffen sind und die Achtung des Nächsten von Gott gewollt ist.

Glücklicherweise gibt es aber auch positive Signale. Bei den Bonner Kommunalwahlen kandidieren in den 33 Wahlbezirken muslimische Frauen und Männer aus der neu gegründeten Wählergemeinschaft „Bündnis für Frieden und Fairness“, die von Beginn an aus Teilen der christlichen Bevölkerung intensiv unterstützt wurde.

Wir hoffen, dass dieses Beispiel uns alle gegen Resignation wappnen kann und Mut macht zum „Jetzt gerade“.

Lassen Sie uns „jetzt gerade“ und weiterhin gute Nachbarschaft pflegen und gemeinsam Zeichen setzen für ein faires und respektvolles Miteinander.

Mit den besten Grüßen und schon jetzt herzlichen Glückwünschen zum Fest des Fastenbrechens

Pfarrer Dr. Eberhard Kenntner, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel

Elisabeth Thissen, Synodalbeauftragte für das christlich-islamische Gespräch

 

 

 
Grußwort Ramadan 2009
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