„Friedliches Miteinander beginnt vor Ort“

„Mit großer Besorgnis sehen wir die internationale Krise, die durch die Veröffentlichungen der Karikaturen des Propheten Mohammed ausgelöst wurden“, heißt es dort. „Wir verurteilen einen Missbrauch der Pressefreiheit, wenn diese nicht der Aufklärung und dem Streit um die Wahrheit dient, sondern gezielt die religiösen Empfindungen von Muslimen verletzt und den Islam zudem als eine gewalttätige […]

„Mit großer Besorgnis sehen wir die internationale Krise, die durch die Veröffentlichungen der Karikaturen des Propheten Mohammed ausgelöst wurden“, heißt es dort.

„Wir verurteilen einen Missbrauch der Pressefreiheit, wenn diese nicht der Aufklärung und dem Streit um die Wahrheit dient, sondern gezielt die religiösen Empfindungen von Muslimen verletzt und den Islam zudem als eine gewalttätige Religion verleugnet. Hierdurch werden Vorurteile zementiert, mit denen Muslime immer wieder zu kämpfen haben.

Die Empörung unter Muslimen über diese Provokation ist verständlich, doch dies rechtfertigt in keiner Weise gewalttätige Ausschreitungen. Die muslimischen Gemeinschaften in Deutschland haben in ihren Reaktionen große Besonnenheit gezeigt. Sie haben damit einen Weg vorgezeichnet, auf dem wir weiter gehen müssen, um gemeinsam, als Christen und Muslime für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft einzustehen.

Damit ein friedliches Miteinander gelingt, müssen wir uns besser kennen und verstehen lernen. Dies beginnt auf der lokalen Ebene, vor Ort, in den Nachbarschaften, Schulen und Kindergärten. Konflikte, wie wir sie heute erleben, drängen uns dazu, unsere Anstrengungen zu verstärken und aufeinander zuzugehen. Ein „Kampf der Kulturen“, wie ihn manche meinen führen zu müssen, kann keine Perspektive für unsere Welt und unsere Gesellschaften bieten. Die Wahrnehmung des Anderen und der gegenseitige Respekt sind die Voraussetzungen eines Dialogs über gemeinsame Werte, die wir jeder vor unserem Gott verantworten und nach denen wir unser Zusammenleben in Freiheit und Verantwortung gestalten wollen.“

 

 

 
 

 

10.02.2006

 

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