frei sein, anders zu handeln

Es sind Texte von brennender Aktualität, die inmitten der Ausstellung EVO im Bonner Frauenmuseum zu hören waren. „Frei sein, anders zu handeln“ lautete der Titel der Konzertlesung zum 10. Todestag der Theologin und Poetin Dorothee Sölle.

Da ging es um Klage und Glück, einen Brief an ihre Kinder, Flüchtlinge und „was kann ich als einzelne tun“. Eine Theologie nach Auschwitz – dem größten deutschen Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus – war Sölles (1929 – 2003) erklärtes Ziel. Rund 50 Frauen, wenige Männer und Kinder waren gekommen, um den engagiert vorgetragenen Texten und der Musik des Duo “NUANCES“ mit Anke Kreuz, Querflöte, und Achim Busch, Gitarre zu lauschen.

Die fünf Sprecherinnen Sabine Cornelissen, Antje Kenntner, Heike Suhr, Ute Wagner und Magdalena Winchenbach präsentierten lyrische Texte und Prosatexte Sölles. Die Regie hatte Simone Silberzahn.

Stimme des Protestantismus

Engagement für Gerechtigkeit verbindet sich in Sölles Werk mit mystischer Gotteserfahrung und großer sprachlicher Schönheit. Die langjährig in New York lehrende Theologin war in Deutschland wegen ihrer radikal pazifistischen Ansichten durchaus umstritten. Heute gilt sie als eine der wichtigsten Stimmen des Protestantismus des 20. Jahrhunderts. Sie starb am 27. April 2003 im Alter von 73 Jahren.

Weitere Aufführungen

Wer den Termin im Bonner Frauenmuseum verpasst hat, kann die Konzertlesung im kommenden Jahr erleben:

Sonntag, 23. März 2014, 18 Uhr, Christuskirche Bad Godesberg, Wurzerstraße
Samstag, 17. Mai 2014, im Rahmen der Landesgartenschau in Zülpich (Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben)

 
 

 

Text und Fotos: Uta Garbisch / 08.10.2013

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