„Fastenbrechen“ in Wachtberg

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist das abendliche Fastenbrechen ganz wichtig. Doch was passiert da eigentlich genau? Interessierte machten in Wachtberg einen nachträglichen Praxistest. In Spielszenen und beim Büffet ging es um gegenseitiges Verständnis zwischen Muslimen und Christen. „Wozu braucht Gott das Fasten, kommt es nicht eher auf den Glauben an?“ fragte die muslimische Tochter […]

Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist das abendliche Fastenbrechen ganz wichtig. Doch was passiert da eigentlich genau? Interessierte machten in Wachtberg einen nachträglichen Praxistest.

In Spielszenen und beim Büffet ging es um gegenseitiges Verständnis zwischen Muslimen und Christen.

„Wozu braucht Gott das Fasten, kommt es nicht eher auf den Glauben an?“ fragte die muslimische Tochter in der Spielszene des Fastenbrechenfestes am 4. November im Evangelischen Gemeindezentrum Niederbachem ihre Mutter – und gespannt warteten die zahlreichen einheimischen und ausländischen Besucher auf die Antwort. „Gott braucht nichts von uns. Diese gottesdienstlichen  Handlungen, im Koran von Gott vorgeschrieben, sind nur den Menschen von Nutzen. Wer fastet, denkt mehr an Gott, übt sich in wohltätiger Nächstenhilfe. Denk doch an die Muslime, die abends gar nichts auf den Tischen haben – und so geht es nicht nur Hunderttausenden von Muslimen und Hungernden in aller Welt!“

In drei Spielszenen erläuterten muslimische Jugendliche aus Wachtberg die Bedeutung des Ramadan beim Fastenbrechenfest, zu dem ihre Familien einheimische Freunde, Nachbarn und Lehrer eingeladen hatten. Als Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises Wachtberg, der die Initiative organisatorisch unterstützte, begrüßte Kurt Zimmermann (Niederbachem) die Teilnehmer der Veranstaltung, bedankte sich bei den muslimischen, gastgebenden Familien und betonte die Bedeutung solcher Treffen, die dem Dialog zwischen Islam und Christentum und dem besseren gegenseitigen Verständnis dienen. Dem praktischen Kennlernen dienten die reichhaltigen Angebote der orientalischen Küche, die auf dem üppigen Büfett aufgetischt waren, und die Gespräche an den Tischen, bei denen es um Arbeitsplätze, schulische und berufliche Fördermöglichkeiten für Kinder und Jugendliche der inzwischen gut integrierten ausländischen Familien ging.

In mehreren Familien laufen auch bereits Einbürgerungsanträge, weil vor allem die jungen Leute nach der deutschen Schul- und z.T. Berufsausbildung ihre Zukunft in Deutschland sehen. Mitglieder des Ökumenischen Arbeitskreises werden die ausländischen Familien bei ihren Integrationsbemühungen weiter unterstützen, wie Kurt Zimmermann in seinem Schlusswort bekräftigte.

 

 

 
 

 

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