Erster Presbyterkonvent sprach über Strukturreformen – Wiedereintrittsstelle geplant

Er sucht das Gespräch auf gleicher Augenhöhe und wünscht sich eine herrschaftsfreie Kommunikation. Daher lud der Superintendent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Dr. Eberhard Kenntner, zum ersten Presbyter-Konvent nach Euskirchen ein. Etwa 45 „Älteste“ aus den 14 Gemeinden des Kirchenkreises waren gekommen. Im Vordergrund des Treffens mit den gewählten Vertretern der Kirchengemeinden zwischen Bad Godesberg und […]

Er sucht das Gespräch auf gleicher Augenhöhe und wünscht sich eine herrschaftsfreie Kommunikation. Daher lud der Superintendent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, Dr. Eberhard Kenntner, zum ersten Presbyter-Konvent nach Euskirchen ein.

Etwa 45 „Älteste“ aus den 14 Gemeinden des Kirchenkreises waren gekommen. Im Vordergrund des Treffens mit den gewählten Vertretern der Kirchengemeinden zwischen Bad Godesberg und Zülpich standen Information, Austausch und gegenseitiges Kennenlernen.

Wichtiges Thema waren Strukturveränderungen und pfarramtliche Versorgung in den Gemeinden. Als Richtzahl nannte Kenntner, dass jeder Pfarrer und jede Pfarrerin etwa 2.500 Gemeindeglieder versorgen sollte. Liegt die Zahl darunter, können frei werdende Stellen nicht mehr voll besetzt werden. So gehören etwa zur Heiland-Kirchengemeinde in Godesberg mit zwei Pfarrstellen circa 3.500 evangelische Christinnen und Christen. Andere Gemeinden wie Euskirchen mit 7.500 Mitgliedern oder Meckenheim (8.800) mit zweieinhalb bzw. drei Pfarrstellen betreuen pro Stelle deutlich mehr als 2.500 Männer, Frauen und Kinder (alle Stand 31.7.2001). Gleichzeitig reicht es nicht zur Errichtung einer weiteren Pfarrstelle – auch angesichts der angespannten Finanzsituation im Kirchenkreis mit einem Defizit von rund 800.000 Euro.
Kenntner rief daher zu Strukturveränderungen auf und appellierte an die Anwesenden: „Ich bitte Sie: Wir packen das jetzt an!“. Als Beispiele nannte er eine engere Kooperation zwischen Wachtberg und Meckenheim oder zwischen Flamersheim und Euskirchen bis hin zur Veränderungen von Gemeindegrenzen. Dies beraten derzeit auch die Godesberger Gemeinden.

Darüber hinaus regte Eberhard Kenntner häufigeren Kanzeltausch und die Ausbildung von Predigthelfern an. Dies sind Laien, die nach ihrer Ordination ehrenamtlich predigen, beerdigen und trauen dürfen. Dabei sollen sie keine Lückenbüßer sein, sondern bringen ihre jeweils eigene Lebens- und Berufserfahrung ein. Zur Zeit üben im Kirchenkreis zwölf Laien dieses Amt aus, wie der stellvertretende Superintendent Christian Werner erläuterte.

Neuland betritt der Kirchenkreis mit der Einrichtung einer mobilen Wiedereintrittsstelle. Ein Bus soll Orte im Kirchenkreis anfahren, wo viele Menschen zusammen kommen. Neben Informationen über Kirche, Kirchenmusik und Beratungsangebote plant Pressereferentin Dr. Uta Garbisch Möglichkeiten zum Gespräch und zum Wiedereintritt in die evangelische Kirche: „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass solch niederschwellige Angebote für die Menschen sehr wichtig sind.“

Den Teilnehmern des Presbyter-Konvents hat das Treffen durchweg gut gefallen. „Für mich war es sehr interessant. Es gab viele Infos und es ist schön, einmal andere Presbyter kennen zu lernen“, betonte Noél Marx (23), seit zwei Jahren Presbyter in Zülpich. Doch auch „alten Hasen“ hat die Zusammenkunft zugesagt: „Mir hat es sehr gefallen. Es ist wichtig, dass sich die Presbyterien untereinander besser kennen lernen, denn manche Fragen sind gewiss noch zu klären.“ So die Euskirchenerin Ursula Schwahn, seit 32 Jahren Presbyterin. Im September gibt es daher ein weiteres Treffen. Thema: Mission.

 

 

 
 

 

Euskirchen / Pressereferat BGV / 01.03.2002

 

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