„Ein Geschenk des Himmels“ auf vier Rädern

„Ich bin der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim unendlich dankbar“, freut sich Waltraut Freifrau von Tiesenhausen. An die lettische Behinderteneinrichtung ‚Ruja‘ überführt sie den behindertengerechten Bus, den Pfarrer Mathias Mölleken ihr übergab. Nach zehn Jahren Einsatz am Kirchenzentrum ‚Die Arche‘ wurde das Fahrzeug in diesem Sommer durch einen Neuwagen ersetzt. Dass der alte, aber rundum funktionstüchtige Behindertenbus […]

„Ich bin der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim unendlich dankbar“, freut sich Waltraut Freifrau von Tiesenhausen. An die lettische Behinderteneinrichtung ‚Ruja‘ überführt sie den behindertengerechten Bus, den Pfarrer Mathias Mölleken ihr übergab.

Nach zehn Jahren Einsatz am Kirchenzentrum ‚Die Arche‘ wurde das Fahrzeug in diesem Sommer durch einen Neuwagen ersetzt. Dass der alte, aber rundum funktionstüchtige Behindertenbus nun in ‚Ruja‘ zum Einsatz kommt, ist für ihren Direktor Modris Karselis „ein Geschenk des Himmels“.

Aus eigener Anschauung schildert Waltraud von Tiesenhausen, wie abgeschieden die Einrichtung ‚Ruja‘ liegt, die sie und ihr Mann Wolter seit sechs Jahren unterstützen. 240 behinderte Menschen über 18 Jahre leben in der Einrichtung in Nord-Lettland. „Der Wunsch nach einem Bus bestand schon lange“, unterstreicht von Tiesenhausen. Denn das Heim verfügt für alle Bewohner nur über ein Fahrzeug mit sechs Sitzplätzen – das nächste Krankenhaus aber liegt 40km entfernt.

Da kommt der Ford Transit mit eingebauter Hebebühne wie gerufen. „Und der Transfer ist ja persönlich gewährleistet“, schmunzelt Mölleken. Ehepaar von Tiesenhausen wird das Fahrzeug in den nächsten Tagen selbst nach Lettland überführen.  Beladen bis unters Dach soll der Bus die Reise antreten: Zwei Funktionsrollstühle, Spielmaterial, sogar einen Wäschetrockner bringt das Ehepaar aus Meckenheim nach Lettland. Zehn Tage nach der Übergabe – nach einer Reise von über 2.500 km – wird der Wagen seinen neuen Dienst beginnen.

„Die Integration von Menschen mit Behinderungen ist ein Arbeitsschwerpunkt in unserem Kirchenzentrum ‚Die Arche‘“, erläutert Pfarrer Mölleken. „Zugleich pflegt unsere Kirchengemeinde selbst eine Partnerschaft ins lettische Saldus. Unseren Bus einer lettischen Behinderteneinrichtung zu spenden, passt daher wunderbar!“ Denn die Einrichtung ‚Ruja‘ ist Vorreiterin der integrativen Arbeit in Lettland. Durch den Einsatz ihres Direktors Modris Karselis gehörte ‚Ruja‘ zu den ersten fünf Einrichtungen im Land, die mit EU-Fördermitteln Gebäude für betreutes Wohnen und Behindertenwerkstätten einrichten konnten. Karselis bezeichnet den Behindertenbus aus Meckenheim denn auch als „ein Geschenk des Himmels“.

Für Ehepaar von Tiesenhausen ist dies auch eine persönliche Freude. „Seit Ivars vier Jahre alt ist, begleiten wir unser lettisches Patenkind durch sein Leben“, beschreibt Waltraut von Tiesenhausen ihre Motivation. „Und seit seinem 18. Geburtstag vor sechs Jahren ist Ivars in ‚Ruja‘ untergebracht.“

 

 

 
 

 

Stefan Heinemann /

 

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