Ein Fenster Gottes
Das Motiv haben die beiden Hospiz-Seelsorger Gunnar Horn und Georg Wasser bereits vor zwei Jahren ausgesucht. Als Dreifaltigkeitsikone steht sie in der Tradition eines stilbildenden Heiligenbildes aus der 15. Jahrhundert, das noch heute im russischen Kloster Sargorsk zu sehen ist. „Die drei Engel stehen für die drei großen Religionen“, erläuterte Gunnar Horn die dahinter liegende Idee. Das Thema Gastfreundschaft verdeutliche besonders gut das Konzept des Hospizes. „Denn auch wir sprechen hier von Gästen“, betonte der evangelische Pfarrer.
„Eine Ikone wird für die, die sie betrachten, zum Fenster Gottes“, erläuterte Pfarrerin Angelika Zädow. Durch die Betrachtung würden der Horizont und die Gefühle erweitert. So könne sich im Innern des Menschen ein Raum für Gott und sein Wort öffnen, das Trost, Mut und Kraft gebe. „Und das nicht nur für die Gäste hier, sondern auch ihre Angehörigen, die Pflegerinnen und Pfleger, die Ärztinnen und Ärzte und die Seelsorgenden“, so die stellvertretende Superintendentin bei der feierlichen Einweihung am Montag, 25. Mai 2009.
Die Ikone bezieht sich auf die Begegnung Abrahams mit den drei Fremden (1. Mose, 18) und stammt von dem anerkannten Ikonenmaler Dan Siluan. Er hatte während eines langjährigen Gefängnisaufenthaltes zum christlichen Glauben gefunden.
Das Stationäre Hospiz am Waldkrankenhaus bietet Platz für zehn Gäste. Hospize verstehen sich als christliche Antwort auf die Diskussionen über aktive Sterbehilfe. Die vier Säulen eines Hospizes sind palliativmedizinische Betreuung, palliative Pflege, ehrenamtliche und spirituelle Begleitung. Das soll in der konkreten Arbeit vor Ort, aber auch durch christliche Symbole deutlich werden.
Ermöglicht wurde der Erwerb der Ikone durch die Spenden der Seelsorge, des Hospizvereines Bonn e.V. und der Geschäftsführung des Waldkrankenhauses.
Der Klick zum Hospiz am Waldkrankenhaus
Text und Fotos: Uta Garbisch /
© 2015, Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel – Ekir.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung