Eberhard Kenntner bleibt Superintendent

Der Alte ist der Neue: Mit überwältigender Mehrheit wählte die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel Dr. Eberhard Kenntner erneut zum Superintendenten. Er erhielt 60 Stimmen, bei nur einer Enthaltung und einer ungültigen Stimme. Skriba Norbert Waschk, Pfarrer der Erlöser-Kirchengemeinde, wurde am Samstag ebenfalls wiedergewählt (56 Stimmen). Wie bisher möchte Kenntner (61) Transparenz und Beteilung […]

Der Alte ist der Neue: Mit überwältigender Mehrheit wählte die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel Dr. Eberhard Kenntner erneut zum Superintendenten. Er erhielt 60 Stimmen, bei nur einer Enthaltung und einer ungültigen Stimme.

Skriba Norbert Waschk, Pfarrer der Erlöser-Kirchengemeinde, wurde am Samstag ebenfalls wiedergewählt (56 Stimmen). Wie bisher möchte Kenntner (61) Transparenz und Beteilung ins Zentrum seines Handelns stellen. Hinzu komme „das wichtige Stichwort Solidarität“. Gerechtigkeit sei nicht nur eine globale Aufgabe.

Der Rheinbacher Pfarrer wird den Kirchenkreis zwei weitere Jahre leiten, mit 63 Jahren aber vorzeitig in Ruhestand gehen. Kenntner ist seit 2001 Superintendent, bereits 2004 wurde er wieder gewählt. Neu in den Kreissynodalvorstand entsandten die Synodalen Juliane Kalinna (Bad Godesberg) als erste und Schulreferatsleiter Friedrich Talmon als zweiten Synodalältesten. Zu ihren Stellvertretern bestimmten sie Wolfgang Budinger (Wachtberg) und die Vorsitzende des synodalen Fachausschusses für Frauenfragen Ortrun Althof (Zülpich).

Musik als Wesensäußerung der Kirche gestärkt

Das Amt des Kreiskantors wird in Zukunft hauptamtlich ausgeübt. Die Abgeordneten aus Bad Godesberg und der Voreifel beschlossen für 2013 eine Kantorenstelle mit 9,75 Wochenstunden einzurichten. Dies entspricht einer 25-Prozent-Stelle. Damit wird „Musik als Wesensäußerung der Kirche“ gestärkt, wie Norbert Waschk betonte. Zu den Aufgaben wird es gehören, Nachwuchs- und Aushilfekräfte zu gewinnen, schulen und zu fördern. Daneben berät der Kantor die Kirchengemeinden bei Fragen von Orgelrenovierungen oder Neueinstellungen von Musikern. Noch bis Ende des Jahres wird der langjährige Kreiskantor Hans-Peter Glimpf das Amt ehrenamtlich ausüben.

Hinschauen beim Kinderschutz

Sie wollen als Lotsen tätig sein und Netzwerke gestalten: Über ihre neue Aufgabe als „Vertrauensperson Kinderschutz“ berichtete Melanie Schmidt den Vertreterinnen und Vertretern der 13 Kirchengemeinden. Die Diplompädagogin und Meckenheimer Jugendleiterin wurde gemeinsam mit Stefanie Rieß (Euskirchen) und Rainer Steinbrecher (Bad Godesberg) für ihre jeweilige Region bereits benannt. Alle drei sind erste Ansprechpartner beim Verdacht auf Kindeswohlgefährdung und sexueller Gewalt. Durch Prävention und Fortbildungen soll „eine Kultur des Hinschauens und der Grenzachtung“ auf den Weg gebracht werden. Diese freiwillige Einrichtung wird ebenfalls vom Kirchenkreis finanziert.

Versöhnung mit früheren Kriegsgegnern

Die Bitte um Vergebung und Aussöhnung gegenüber und mit den Völkern der ehemaligen Sowjetunion für das im Zweiten Weltkrieg durch Deutschland erlittene Unrecht hat eine Initiative um den Meckenheimer Pfarrer Frank Ungerathen zum Ziel. Untersuchungen zeigten, dass jeder Dritte mit psychischen Spätfolgen belastet ist, der Kindheit oder Jugend im Krieg verbrachte. Dies gelte für Deutschland und sei auf die früheren Kriegsgegner übertragbar. Die Kreissynode möchte, dass sich die Kirchenleitung für Vergebung einsetzt und als praktischen Schritt eine Arbeitshilfe für die Seelsorge an der Generation der Kriegskinder und -enkel entwickelt.

Superintendentenbericht

Als „richtigen Schritt auf dem steinigen Weg der Integration“ würdigte Dr. Eberhard Kenntner in seinem jährlichen Bericht die Einführung des Islamischen Religionsunterreichtes. Er dankte der synodalen Islambeauftragten Elisabeth Thissen für ihr öffentliches Eintreten für Toleranz. Mit Sorge betrachtet der Superintendent die „weiter auseinander klaffende Schere zwischen arm und reich“. Gemeinden und Kirchenkreis seien gefragt, ob und wo sich kirchliche Beschäftigungsverhältnisse „zu nah am Niedriglohnsektor“ orientierten. Im Blick hat Kenntner zudem den Modus der Kirchensteuerverteilung im Kirchenkreis. Hier für einen deutlicheren Ausgleich zu sorgen, sei „nicht einfach eine Rechenaufgabe, sondern ein theologischer Auftrag“.

Haushalt 2013 und weitere Wahlen

Das Kirchenparlament verabschiedete den Haushalt für das Jahr 2013 mit einem Gesamtvolumen von 2,98 Millionen Euro. Damit liegen die geplanten Ausgaben 240.000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres. Vorgesehen ist eine Entnahme von etwa 51.000 Euro aus Rücklagen. 510.000 Euro fließen in die Jugendarbeit.

Friederike Heiwolt (Euskirchen) ist neue Vorsitzende des Fachausschusses für Kirchenmusik, Christoph Müller (Wachtberg) ihr Stellvertreter. Als Vertreter Vorstand des regionalen Rechnungsprüfungsamtes Köln-Bonn-Wetzlar-Braunfelds bestätigten die Synodalen Christian Edelmann, Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg und dessen Stellvertreter Gernot Büchsenschütz (Swisttal).

Die Synode traf sich zur Herbsttagung im Gemeindesaal der Evangelischen Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg. Grüße der Landeskirche überbrachte der Personalchef der Evangelischen Kirche im Rheinland, Oberkirchenrat und Pfarrer Manfred Rekowski, Superintendent Eckart Wüster solche vom Kirchenkreis Bonn.

 
 

 

Uta Garbisch / 10.11.2012

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