Die Zahl der Flüchtlinge wächst stündlich

„Mehr als 10.000 Euro sind schon zusammen gekommen“, freut sich Pfarrerin Angelika Zädow. Das Geld wird dringend gebraucht, denn „die Lage in Simbabwe wird immer bedrohlicher“. Die Zahl der Flüchtlinge wächst stündlich, so die Information der Theologin. Mit Hilfe der Spendengelder versuchen die Pfarrer in Simbabwe, die Not zu lindern und ein Lager für die […]

„Mehr als 10.000 Euro sind schon zusammen gekommen“, freut sich Pfarrerin Angelika Zädow. Das Geld wird dringend gebraucht, denn „die Lage in Simbabwe wird immer bedrohlicher“. Die Zahl der Flüchtlinge wächst stündlich, so die Information der Theologin.

Mit Hilfe der Spendengelder versuchen die Pfarrer in Simbabwe, die Not zu lindern und ein Lager für die Flüchtlinge zu errichten, so die Meckenheimer Pfarrerin. Vergangene Woche haben sie ein von der Regierung Mugabe eingerichtetes Lager für Frauen und Kinder von Oppositionellen und deren Wählern besuchen können. Sie haben über 30 Frauen mit mehr als 20 Kindern getroffen, die sich aus Angst vor den Soldaten hinter einer Mauer versteckt hielten. Einige haben nur geweint, sie alle waren sehr verzweifelt.

Eine Frau, so berichtet Zädow, habe einen etwa zwei Monate alten Säugling auf dem Arm getragen. Seine Mutter war tot. Die Frau bat dringend um Milchpulver für den Säugling. „Milchpulver hatten sie nicht dabei, aber die Kollegen haben direkt eine Viertel Tonne Mais dort gelassen und wollen, wenn möglich, bald wieder in das Lager fahren, diesmal mit Milchpulver“, so Zädow.

Pfarrer in Gefahr

Doch auch für Pfarrer in Simbabwe wird die Lage immer schwieriger. Zädow weiß von zwei Pfarrern, die festgenommen, in ein Lager verschleppt und geschlagen worden sind. Niemand kann einschätzen, wie lange ihre Kollegen noch Zugang zu den Lagern haben, alle sind schon gewarnt worden. Doch sie machen weiter. „Die Kollegen suchen jetzt weiter Unterkünfte für Flüchtlinge. Eigentlich war ein Lager mit Zelten geplant, aber das ist im Moment viel zu auffällig“, so die letzten Informationen von Angeklika Zädow. Etwa 1000 Flüchtlinge sind schon untergebracht. Wo, will Zädow nicht sagen, um niemanden in Gefahr zu bringen.

„Die Kollegen sind dankbar für die Spenden, neben der Hilfe für die Flüchtlinge ist es für sie auch ein Zeichen, dass sie nicht alleine sind, dass die Welt nicht einfach nur zuschaut“, sagt Zädow. Dass die Lage in Simbabwe sich in der nächsten Zeit verbessern könnte, glauben sie und ihre Kollegen nicht. Ende Juni soll die Stichwahl für das Präsidentenamt stattfinden. Robert Mugabe, so berichten die Kollegen aus Simbabwe, habe seine Armee schon in Stellung gebracht.

Spendenkonto: Evangelisches Verwaltungsamt Bonn, KD-Bank Duisburg, BLZ 350 601 90, Konto 577 073 6023, Stichwort “Harare“

 

 

 
Unvorstellbare Gewalt beherrscht das Land
 

 

Petra Anna Siebert /

 

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