Der Mann mit dem Alphorn

Hans-Peter Glimpf, der langjährige Kantor der Heilandkirche im Süden Bad Godesbergs, stand im Mittelpunkt eines adventlichen Gedenkkonzertes am 4. Dezember 2024. Glimpfs Nachfolger, Kreiskantor Julian Hollung, hatte Stücke von Bach, Georg Friedrich Händel und von Georg Philipp Telemann ausgewählt und mit der Kantorei und dem Kammerchor der Kirche sowie Instrumentalisten aufgeführt, die auch schon mit […]

Hans-Peter Glimpf, der langjährige Kantor der Heilandkirche im Süden Bad Godesbergs, stand im Mittelpunkt eines adventlichen Gedenkkonzertes am 4. Dezember 2024. Glimpfs Nachfolger, Kreiskantor Julian Hollung, hatte Stücke von Bach, Georg Friedrich Händel und von Georg Philipp Telemann ausgewählt und mit der Kantorei und dem Kammerchor der Kirche sowie Instrumentalisten aufgeführt, die auch schon mit Glimpf zusammengespielt hatten, darunter Gabriele und Rainer Nikorowitsch sowie Kirchenmusikerin Regina Krull. Vor den rund 70 Zuhörern würdigte der Wachtberger Pfarrer Günter Schmitz-Valadier Hans-Peter Glimpfs Ideenreichtum, seine zugewandte Zusammenarbeit bei der Vorbereitung von Gottesdiensten und Veranstaltungen und sein erstaunliches Gedächtnis. Glimpfs Witwe Ingrid bedankte sich bei den Mitwirkenden für die berührende Erinnerung an ihren Mann.

Krippenkonzert 2017: Hans-Peter Glimpf mit dem geliebten Alphorn. Foto: Wolfgang Thielmann

Hans-Peter Glimpf starb im Mai 2023 mit 74 Jahren. Sein gesamtes Berufsleben von 1977 bis 2013 verbrachte er an der Heilandkirche und der aus dieser hervorgegangenen Kirchengemeinde Wachtberg. Zwischenzeitlich war er Kreiskantor und lange Vorstandsmitglied des Verbandes für Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zudem erwarb er sich einen Ruf als Telemann-Experte. Öfter hörte man seine Forschungsergebnisse in Form von wiedergefundenen oder rekonstruierten Stücken in Konzerten, darunter auch in der Basilika des Klosters Steinfeld in der Eifel, der Doppelkirche Schwarzrheindorf im Norden Bonns und in Telemanns Geburtsort Magdeburg. In der Heilandkirche rief er die nach wie vor bestehende Reihe „Musik an der Krippe“ ins Leben, die weihnachtliche Musik mit der rund 500 Schnitzwerke umfassenden Krippe verbindet. Ein Schnitzer hat ihn dort als Musikanten verewigt – mit dem von ihm geliebten Alphorn. 2017 trat er mit dem Instrument zum letzten Mal in der Reihe auf.

Hinweis: Die geschnitzte Krippe mit rund 500 Figuren ist ab dem ersten Weihnachtstag wieder für Besucher offen: Domhofstraße 43, 53179 Bonn.

Wolfgang Thielmann