30 Jahre Krippenaufbau
1980, am 4. Adventssonntag, wurden der Heiland-Kirchengemeinde die ersten 20 Figuren vorgestellt. 1995 ist die letzte von über 100 Figuren entstanden. Alle Figuren wurden gespendet, die letzte vom Schnitzer Albert Nadolle selbst. Damit besitzt die Heilandkirche die größte Weihnachtskrippe, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland entstanden ist.
Die Krippe kann besichtigt werden vom 1. Weihnachtstag bis zum 16. Januar 2011, wie immer vor und nach den Gottesdiensten, besonders aber zu den Besichtigungszeiten freitags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.
Führungen, zu denen Interessierte ohne Anmeldung kommen können, werden jeweils samstags um 15 Uhr angeboten. Das Gemeindesingen für alle findet diesmal ebenfalls an der Krippe statt, am 11. Januar 2011 um 18 Uhr. DieVorlesestunde an der Krippe beginnt am 28., 29. und am 30. Dezember jeweils um 16 Uhr, zu Beginn erklingt weihnachtliche Orgelmusik.
Der Künstler Albert Nadolle (1913 –2003) aus Münster hat in genauer Kenntnis des jahrhundertealten Krippenbrauchtums eine volkstümliche Krippe für die Menschen von heute geschaffen. Das schwer zu bearbeitende Eichenholz, teilweise sogar schwarze Mooreiche, gibt der Krippe ihren unverwechselbaren Charakter. Initiator war der damalige Gemeindepfarrer Helmuth Hofmann, der in vielen Gesprächen den Künstler oft überzeugen musste, warum nun ausgerechnet ein Nashorn oder ein Tanzbär in die Krippenlandschaft mit aufgenommen werden sollte.
Eher eine Ausnahme als Krippenfigur ist auch die heidnische Seherin Sybille. Nach antiker Überlieferung soll sie eine Weissagung von der Geburt eines Knaben von einer aus der Götterwelt entstammenden Jungfrau gemacht haben. Sie blickt mit verdeckten Augen auf das gewickelte Kind und steht für Menschen außerhalb der Christenheit, die dennoch etwas von einer Erlösung spüren. Viele Menschen kommen zum Teil von weit her, um das Krippengeschehen zu erleben. Von einem Geschehen muss man hier tatsächlich sprechen, denn es wird eine Geschichte in einem großen Bogen erzählt. Es fängt an bei den alttestamentlichen Figuren wie Adam und Eva im Paradies, dem König David, den Propheten oder der Königin von Saba und geht über die Vorboten der Geburt von Jesus Christus, Johannes dem Täufer, Maria und ihre Cousine Elisabeth bis zu den Engel, die den Hirten die Geburt des Heilandes verkündigen. Im Mittelpunkt steht natürlich der Stall mit Maria und Joseph und dem Kind in der Krippe.
Heinrich Fleischer / EB /
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