Bericht aus Harare
Aus Harare erreichte uns vor Ostern der folgende Bericht:
Liebe Interessenten und Freunde,
es wird Zeit, wieder einmal über die Situation in Zimbabwe zu berichten. Leider ist die Kommunikation sehr schwierig geworden. Wir sind inzwischen fast ganz auf Internetcafés angewiesen. Selbst unser Server ist jetzt weggezogen und nur noch schwer erreichbar.

Coat of arms of Harare, Zimbabwe
Die meisten Menschen aber haben kein Einkommen in US$ und sind deshalb vom Markt praktisch ausgeschlossen. Die Lebensumstände vieler Menschen haben sich keineswegs gebessert. Ich werde angefleht, weiterhin die Lebensmittellieferungen z.B. über die Gemeinden zu organisieren. Nun hatten wir dankenswerter Weise ca. 20 t Lebensmittel, vor allem Maismehl, aus unserer Schwestergemeinde Johannesburg-Midrand erhalten, aber die sind nach 8 Wochen auch aufgebraucht und nun müssen wir sehen, dass wir weitere Lebensmittel kaufen.
Eine Entlastung ist es, dass unser Arzt nun einmal die Woche kommt und kostenlose Behandlungen durchführt. Wir haben die gängigsten Medikamente aus Deutschland erhalten, so dass wir eine Notversorgung leisten können.
Gleichzeitig geht die Welle der Gewalt auf dem Land weiter, was kaum noch Beachtung in den Medien findet, erst recht nicht in den internationalen.
Innerhalb der Gemeinde musste ich erfahren, wie leicht jemand eingesperrt werden kann. Die Ehefrau eines 66jährigen deutschen Pensionärs hatte mich gerufen, als ihr Mann ohne Grund eingesperrt werden sollte. Ich konnte das zwar nicht verhindern, aber den Botschafter informieren, der sofort kam und unser Gemeindeglied wieder befreien konnte. – Eine Woche später hatte dieses Ehepaar einen schweren Überfall auf sein Haus zu beklagen. Wahrscheinlich steckt persönliche Rache dahinter.
Das soll für jetzt genügen. Natürlich gibt es noch viel zu berichten, aber ich will versuchen, wieder regelmäßiger Informationen herauszugeben.
Vergesst in euren Gedanken und Gebeten dieses wunderschöne und doch so geschundene Land mit seinen leidenden, aber geduldigen Menschen nicht! Und wenn eine kleine Gabe für uns übrig bleibt, dann nehmen wir die dankbar an.
Bild: © Wikipedia